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Das Nachspiel im Asyl lässt Sookie (Anna Paquin) mit einem unheimlichen Gefühl der Vorahnung zurück. Im Fangtasia bricht Pam (Kristin Bauer van Straten) einen Vampirgirlkampf ab und lobt Tara (Rutina Wesley) für ihre Beharrlichkeit. Lafayette (Nelsan Ellis) stattet Ruby Jean (Alfre Woodard) einen Besuch ab, die ebenfalls eine beunruhigende Nachricht von Jesus erhalten hat.
In der Angst seine Familie zu verlieren, macht Terry (Todd Lowe) seinen Fluch für seine Probleme mit Arlene (Carrie Preston) verantwortlich. Alcide (Joe Manganiello) fordert J.D. (Louis Herthum) heraus. Sam (Sam Trammell) bietet Andy (Chris Bauer) seine Hilfe an, die jüngsten Schießereien gemeinsam zu untersuchen. Roman (Christopher Meloni) setzt seinen Plan in Gang, um Russell (Denis O'Hare) zu töten.
Die Episode Hopeless versucht, allen Handlungssträngen gerecht zu werden und scheint dabei doch auf der Stelle zu treten. So beschränkt sich der Einsatz von Pam (Kristin Bauer van Straten) darauf, der kratzbürstigen Tara (Rutina Wesley) kurz deren Grenzen aufzuzeigen. Dabei greift sie zwar auf ihre gewohnt schroffe Art zurück, doch sie lässt gleichzeitig fast so etwas wie eine emotionale Bindung zu ihrem stürmischen Schützling erkennen - auch wenn sie das selbstverständlich nie zugeben würde.
Terry Bellefleur (Todd Lowe) muss sich weiterhin mit dem Ifrit herumärgern. Dabei ist es erstaunlich, dass Patrick (Scott Foley) und er dem Feuermonster überhaupt entkommen können.
Bellefleur kann dank einer Panikattacke endlich die Energie aufbringen, um die hierarchischen Ketten des Militärs abzuschütteln, und schmettert dem früheren Vorgesetzten in schönster Mundart ein „Fuck you, I am not your goddamn privat no more“ entgegen.
Anhand des Konflikts zwischen den beiden wird die Problematik angeschnitten, inwieweit der Befehl eines Vorgesetzten ein Individuum von der Eigenverantwortung befreit. Obwohl erst Patricks Befehl den Anstoß zu Terrys heimtückischer Bluttat gegeben hatte, so wird der Ex-Soldat nicht umsonst von Selbstvorwürfen gequält. Jetzt muss sich herausstellen, inwieweit der Ifrit - seinerseits die richtende Instanz - sich von hierarchischen Strukturen beeindrucken lässt.
Nachdem Terry Arlene (Carrie Preston) endlich die Wahrheit erzählt hat, muss er in Anbetracht des „bösartigen Rauchmonsters“ nach einem herzzerreißenden „Danke, dass du mir eine Chance gegeben hast“, das Weite suchen.
Nach Russells Abtransport durch die Schergen der Authority kommt es zu einer reinen Glimmerorgie. Es ist schwer zu sagen, ob dabei der dümmliche Gesichtsausdruck von Alcide mehr begeistert oder Erics (Alexander Skarsgård) Spitzfindigkeit, dem Werwolf seine körperliche Zuneigung für Sookie (Anna Paquin) auszutreiben.
Im Gegenzug dazu gerät Bills (Stephen Moyer) „Wir-tun-so-als-ob-ich-dich-glimmern-könnte“ Ansprache gegenüber Sookie vielleicht einen Hauch zu rührselig. Dabei ist Sookies Verzweiflung über Bills Worte jedoch durchaus nachvollziehbar - schließlich verabschiedet er sich quasi unter dem Deckmantel der vampirischen Gehirnmodifizierung aus ihrem Leben - mal wieder. Während ihre Resistenz gegen das Glimmern ihr schon öfter hilfreich war, steht ihre Immunität in diesem Fall einem gefühlsschonendem Vergessen im Weg.
Auch die Menschen, die Russells Speisekammer füllten, dürfen nicht von den Vorzügen eines verlorenen Gedächtnisses profitieren. Warum das Ratsmitglied Kibwe (Peter Mensah) plötzlich all seinen religiös-friedfertigen Vorsätzen zum Trotz zum Massenmörder mutiert, ist kaum ersichtlich. Durch seine höfliche Mine zum bitterbösen Spiel gewinnt der Charakter eine stärkere, wenn auch nicht gerade angenehme Präsenz.
Die neue abgeklärte, wenn auch desillusionierte Sookie nutzt auf routinierte Art und Weise ihre Kräfte, um Alcide zu „entglimmern“. Sie hat ihren Schmerz über Bills Rückzug aus ihrem Leben nun erst einmal unter einer resignierten Oberfläche vergraben. Es ist ungewiss, ob ihre Fähigkeiten Alcides neuen Ekel ihr gegenüber wieder auszumerzen können. Sonst hätte Eric Sookies Streben nach einem „fucking normal life“, das mit dem sympathischen Werwolf eine Chance auf eine relativ solide Beziehung bekommen hätte, wieder in weite Ferne gerückt. In Kombination mit der neuen Abgeklärtheit hat Sookie auch eine gehörige Portion Zynismus adoptiert („... ich werde dann einfach hier sitzen bleiben und langsam ins Koma fallen“), die ihr aber durchaus steht.
Jason (Ryan Kwanten) kommuniziert in der Traumwelt wieder mit seinem Vater. Er erwacht allerdings, bevor dieser ihm sagen kann, vor wem sich sein Sohn hüten sollte.
Also müssen sich die Geschwister selbst auf die Suche nach der Wahrheit begeben und statten ihren Feenverwandten in dem mysteriösen Partyzelt einen Besuch ab. So hübsch die tanzenden Schönlinge auch anzusehen sind - ihnen wird zu viel Platz eingeräumt. Der Handlungsstrang kann, auch was die Spannung angeht, nicht überzeugen. So hätte die vermeintliche Ermordung von Mr. und Mrs. Stackhouse sicherlich auch geschickter in die Storyline eingebracht werden können.
Alcide, der sich nun nicht länger von Sookies Reizen ablenken lassen muss, ist nach dem Tod seiner Artgenossen bei Russells Gefangennahme endlich bereit, Verantwortung für seinesgleichen zu übernehmen. Es ist befriedigend, zu sehen, wie er sich mit J.D. (Louis Herthum) anlegt, der das Shreveport-Rudel nicht nur in die Einflusssphäre von Russell gelenkt hat, sondern auch mit dem jungen Weibchen an seiner Seite einen etwas zu selbstherrlichen Eindruck macht. Dabei kommt auch für Alcide eine potentielle neue Gefährtin ins Spiel, was wohl den „True Death“ für die Zukunftsaussichten mit Sookie bedeuten dürfte.
Die Episode ist schon zur Hälfte vorbei, als endlich Lafayette (Nelsan Ellis) wieder auf der Bildfläche erscheint. Bei seinem Besuch am Krankenbett von Mutter Ruby Jean (Alfre Woodard) gibt es dank Jesús (Kevin Alejandro) und dessen bekannterem Namensvetter allerlei interessante Wortspielereien („Jesus liebt dich!“). Dabei kommt es zu einem Mutter-Sohn-Moment der intimeren Art, in dem auch ein angenehm leichtfüßiger Appell für die Homosexualität mitschwingt. Doch im Strudel der anderen Begebenheiten bleibt es leider ein sehr kurzes Intermezzo.
Sam (Sam Trammell) und Luna (Janina Gavankar) sind am Leben! Weil die beiden trotz ihres widerspenstigen Verhaltens in ein Krankenhaus eingeliefert werden, flüchtet sich die kleine Emma ausgerechnet zu ihrer Werwolf-Großmutter Martha (Dale Dickey). Als die beiden dann im Krankenhaus auftauchen, erlöst dies ihre Mutter von der quälenden Ungewissheit. Martha verschafft sich durch die Rettung des Welpenkindes einen nicht zu unterschätzenden Vorteil bei Luna und legt so gleichzeitig die Grundlage für eine ausgebaute Präsenz in den zukünftigen Episoden. Das wäre beileibe keine schlechte Nachricht, da es Dickey auf eindrucksvolle Weise gelingt, das Wölfische in ihr auf das faltige Gesicht zu projizieren.
Obwohl Luna zunächst noch - gelinde gesagt - skeptisch reagiert, muss sie im Angesicht der Shifterjäger und ihrer geschwächten Verfassung die Hilfe der Großmutter annehmen.
Genau wie die Serie die Diskriminierung von Homosexuellen aufgreift, bietet sie anhand des Erzählstranges um Luna und Sam auch eine Plattform für die Debatte um andere Minderheiten. Die Shifter, die nur deshalb Opfer von Verbrechen werden, weil sie anders sind, stehen dabei stellvertretend für jede beliebige Bevölkerungsgruppe in der Realität. Sam hat so zunächst auch Probleme dabei, Andy (Chris Bauer) den Ernst der Lage zu vermitteln. Doch in Juniors Waffenladen verdeutlicht die Menge an verkaufter Spezialmunition das Ausmaß der Gefahr für übernatürliche Wesen. Der einzige positive Aspekt, den man dieser rassistischen Bewegung abgewinnen kann, ist, dass sie Hoyt (Jim Parrack) vor dem Tod bewahrt - eine, angesichts seiner selbstmitleidigen Entwicklung, nicht allzu betrübliche Aussicht.
Während in der übernatürlichen Szene an jeder Ecke Konflikte schwelen, gibt es mit Russells Inhaftierung - zumindest in der Vampirwelt - einen Grund zum Feiern. Nie hat man einen überschwänglicheren Roman (Christopher Meloni) gesehen. Die Kombination aus dem Triumph über die größte Bedrohung des Mainstream, einem sehr edlen Tropfen Blut und einem Sponsoringvertrag mit einem bekannten Sportausrüster versetzen ihn in fast ekstatische Euphorie. Obwohl Eric im Gegensatz zu Bill dem Mainstream nicht bedingungslos zugetan ist, sind die beiden doch rehabilitiert und Eric erhält die Erlaubnis, seine Schwester Nora (Lucy Griffiths) in ihrer Zelle zu besuchen.
Während der gesamten Zeit ist es schwer, die wahre Position von Salome (Valentina Cervi) zu erkennen. Sie scheint der Hinrichtung Russells gegenüber negativ eingestellt zu sein - und das nicht nur wegen des Verlusts von dessen Wissen. Dafür spricht auch ihre Interaktion mit Nora, die auf Seiten der bekennenden Sanguinista einen euphorischen Rausch auslöst.
Als Roman auf Russell trifft, kommt es nach einer vor sich hin plätschernden Episode endlich zu einem Showdown, der sich gewaschen hat. Der Schlagabtausch der beiden Kontrahenten ist in seiner Intensität packend mit anzusehen und auch die Dialoge können sich hören lassen. Roman, der um das Gleichgewicht der Spezien bemühte Diplomat, trifft auf den animalischen Egomanen Russell. Mit einem fulminanten „Peace is for pussies“ wird mit dem wahren Tod Romans auch das Ende der Mäßigung besiegelt. Wer sich zuvor auf die Seite des psychopathischen Blutsaugers geschlagen hatte, bleibt abzuwarten. Während vieles darauf hindeutet, dass Salome den Pfählungsapparat sabotiert haben könnte, suggeriert Noras Abschlusspose, dass vielleicht doch ein göttlicher Einfluss mit im Spiel sein könnte.
Die Episode Hopeless ist nicht leicht zu bewerten. Zum einen versucht sie, möglichst vielen Figuren den Weg in die Zukunft zu ebnen - zum anderen hält sie dadurch die individuellen Entwicklungen aber auch zurück. So kommen weder Tara noch Lafayette wirklich voran. Gleichzeitig gibt es insbesondere im Feenzelt eine Menge von überflüssigem Augenschmaus. Diese Zeit hätte besser für die anderen Charaktere verwendet werden können. Nicht zuletzt wegen der krassen und alles verändernden Schlusssequenz war die Episode jedoch keinesfalls entbehrlich. Vielmehr bereitet sie in Form eines Rundumschlages den Boden für die zweite „Halbzeit“ der fünften Staffel, die mit der siebten Folge (In The Beginning) eingeleitet wird. Die Rezensentin vergibt wohlmeinende vier Sterne, freut sich auf Russells Eskapaden und hofft auf mehr gruselige Brujoaction statt akrobatischer Feentänze.
Darsteller | Rolle | |
---|---|---|
Anna Paquin | …………… | Sookie Stackhouse |
Stephen Moyer | …………… | Bill Compton |
Sam Trammell | …………… | Sam Merlotte |
Ryan Kwanten | …………… | Jason Stackhouse |
Rutina Wesley | …………… | Tara Thornton |
Alexander Skarsgard | …………… | Eric Northman |
Jim Parrack | …………… | Hoyt Fortenberry |
Christopher Meloni | …………… | Roman Zimojic |
Christopher Bauer | …………… | Andy Bellefleur |
Kristin Bauer van Straten | …………… | Pam De Beaufort |
Lauren Bowles | …………… | Holly Cleary |
Valentina Cervi | …………… | Salome Agrippa |
Nelsan Ellis | …………… | Lafayette Reynolds |
Scott Foley | …………… | Patrick Devins |
Janina Gavankar | …………… | Luna Garza |
Lucy Griffiths | …………… | Nora Gainesborough |
Todd Lowe | …………… | Terry Bellefleur |
Joe Manganiello | …………… | Alcide Herveaux |
Michael McMillian | …………… | Steve Newlin (credit only) |
Denis O'Hare | …………… | Russell Edgington |
Carrie Preston | …………… | Arlene Fowler |
Deborah Ann Woll | …………… | Jessica Hamby |
Alfre Woodard | …………… | Ruby Jean Reynolds |
Dale Dickey | …………… | Martha Bozeman |
Louis Herthum | …………… | JD |
Kelly Overton | …………… | Rikki Naylor |
Lindsey Haun | …………… | Hadley Hale |
Christopher Heyerdahl | …………… | Dieter Braun |
Peter Mensah | …………… | Kibwe |
Carolyn Hennesy | …………… | Rosalyn Harris |
Tina Majorino | …………… | Molly |
Jeffrey Nicholas Brown | …………… | Corbett Stackhouse |
Jenni Blong | …………… | Michelle Stackhouse |
Giles Matthey | …………… | Claude Crane |
Emma Greenwell | …………… | Claudia |
Camilla Luddington | …………… | Claudette |
Stephen Taylor | …………… | Prisoner Jimmy |
Ted Welch | …………… | Joe Bob |
Todd Giebenhain | …………… | Junior |
Brendan McCarthy | …………… | Nate |
Chloe Noelle | …………… | Emma Garza |
Jayden Lund | …………… | Doug |
Alissa Ford | …………… | Prisoner Kate (as Allisa Ford) |
Kiva Jump | …………… | Nurse Hastigan |
Jonathan Kells Phillips | …………… | Male Paramedic |
David Atkinson | …………… | Unsavory Vampire |
Lockhart Brownlie | …………… | Dancer |
Colleen Craig | …………… | Dancer |
Cody Green | …………… | 'Tie' Faerie |
Nick Lanzisera | …………… | Dancer (as Nicholas Lanzisera) |
Rachael Markarian | …………… | Dancer (as Rachel Makarian) |
Cassidy Noblett | …………… | Dancer |
Genise Ruidiaz | …………… | Dancer |
Jillian Schmitz | …………… | Dancer |
Andrew Anderson | …………… | Dancer |
Anna Khaja | …………… | Zaafira |
Paulette Patterson | …………… | Female Paramedic |
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