Du bist hier: Serienjunkies » Serien » True Blood » True Blood 5x06
True Blood 5x06

True Blood 5x06

Episode Staffel 5, Episode 6
(True Blood 5x06)
Deutscher Titel der Episode Hoffnungslos
Titel der Episode im Original Hopeless
Erstausstrahlung der Episode in den USA Sonntag, 15. Juli 2012 (HBO)
Erstausstrahlung der Episode in Deutschland Sonntag, 2. Dezember 2012
Autor Alan Ball
Regisseur Daniel Attias

Das Nachspiel im Asyl lässt Sookie (Anna Paquin) mit einem unheimlichen Gefühl der Vorahnung zurück. Im Fangtasia bricht Pam (Kristin Bauer van Straten) einen Vampirgirlkampf ab und lobt Tara (Rutina Wesley) für ihre Beharrlichkeit. Lafayette (Nelsan Ellis) stattet Ruby Jean (Alfre Woodard) einen Besuch ab, die ebenfalls eine beunruhigende Nachricht von Jesus erhalten hat.

In der Angst seine Familie zu verlieren, macht Terry (Todd Lowe) seinen Fluch für seine Probleme mit Arlene (Carrie Preston) verantwortlich. Alcide (Joe Manganiello) fordert J.D. (Louis Herthum) heraus. Sam (Sam Trammell) bietet Andy (Chris Bauer) seine Hilfe an, die jüngsten Schießereien gemeinsam zu untersuchen. Roman (Christopher Meloni) setzt seinen Plan in Gang, um Russell (Denis O'Hare) zu töten.

Die Episode Hopeless versucht, allen Handlungssträngen gerecht zu werden und scheint dabei doch auf der Stelle zu treten. So beschränkt sich der Einsatz von Pam (Kristin Bauer van Straten) darauf, der kratzbürstigen Tara (Rutina Wesley) kurz deren Grenzen aufzuzeigen. Dabei greift sie zwar auf ihre gewohnt schroffe Art zurück, doch sie lässt gleichzeitig fast so etwas wie eine emotionale Bindung zu ihrem stürmischen Schützling erkennen - auch wenn sie das selbstverständlich nie zugeben würde.

Von Pflichtgefühl und Rauchmonstern

Terry Bellefleur (Todd Lowe) muss sich weiterhin mit dem Ifrit herumärgern. Dabei ist es erstaunlich, dass Patrick (Scott Foley) und er dem Feuermonster überhaupt entkommen können.

Bellefleur kann dank einer Panikattacke endlich die Energie aufbringen, um die hierarchischen Ketten des Militärs abzuschütteln, und schmettert dem früheren Vorgesetzten in schönster Mundart ein „Fuck you, I am not your goddamn privat no more“ entgegen.

Anhand des Konflikts zwischen den beiden wird die Problematik angeschnitten, inwieweit der Befehl eines Vorgesetzten ein Individuum von der Eigenverantwortung befreit. Obwohl erst Patricks Befehl den Anstoß zu Terrys heimtückischer Bluttat gegeben hatte, so wird der Ex-Soldat nicht umsonst von Selbstvorwürfen gequält. Jetzt muss sich herausstellen, inwieweit der Ifrit - seinerseits die richtende Instanz - sich von hierarchischen Strukturen beeindrucken lässt.

Nachdem Terry Arlene (Carrie Preston) endlich die Wahrheit erzählt hat, muss er in Anbetracht des „bösartigen Rauchmonsters“ nach einem herzzerreißenden „Danke, dass du mir eine Chance gegeben hast“, das Weite suchen.

Der Segen des Vergessens

Nach Russells Abtransport durch die Schergen der Authority kommt es zu einer reinen Glimmerorgie. Es ist schwer zu sagen, ob dabei der dümmliche Gesichtsausdruck von Alcide mehr begeistert oder Erics (Alexander Skarsgård) Spitzfindigkeit, dem Werwolf seine körperliche Zuneigung für Sookie (Anna Paquin) auszutreiben.

Im Gegenzug dazu gerät Bills (Stephen Moyer) „Wir-tun-so-als-ob-ich-dich-glimmern-könnte“ Ansprache gegenüber Sookie vielleicht einen Hauch zu rührselig. Dabei ist Sookies Verzweiflung über Bills Worte jedoch durchaus nachvollziehbar - schließlich verabschiedet er sich quasi unter dem Deckmantel der vampirischen Gehirnmodifizierung aus ihrem Leben - mal wieder. Während ihre Resistenz gegen das Glimmern ihr schon öfter hilfreich war, steht ihre Immunität in diesem Fall einem gefühlsschonendem Vergessen im Weg.

Auch die Menschen, die Russells Speisekammer füllten, dürfen nicht von den Vorzügen eines verlorenen Gedächtnisses profitieren. Warum das Ratsmitglied Kibwe (Peter Mensah) plötzlich all seinen religiös-friedfertigen Vorsätzen zum Trotz zum Massenmörder mutiert, ist kaum ersichtlich. Durch seine höfliche Mine zum bitterbösen Spiel gewinnt der Charakter eine stärkere, wenn auch nicht gerade angenehme Präsenz.

Zynismus zwischen Feentanz und Rangkämpfen

Die neue abgeklärte, wenn auch desillusionierte Sookie nutzt auf routinierte Art und Weise ihre Kräfte, um Alcide zu „entglimmern“. Sie hat ihren Schmerz über Bills Rückzug aus ihrem Leben nun erst einmal unter einer resignierten Oberfläche vergraben. Es ist ungewiss, ob ihre Fähigkeiten Alcides neuen Ekel ihr gegenüber wieder auszumerzen können. Sonst hätte Eric Sookies Streben nach einem „fucking normal life“, das mit dem sympathischen Werwolf eine Chance auf eine relativ solide Beziehung bekommen hätte, wieder in weite Ferne gerückt. In Kombination mit der neuen Abgeklärtheit hat Sookie auch eine gehörige Portion Zynismus adoptiert („... ich werde dann einfach hier sitzen bleiben und langsam ins Koma fallen“), die ihr aber durchaus steht.

Jason (Ryan Kwanten) kommuniziert in der Traumwelt wieder mit seinem Vater. Er erwacht allerdings, bevor dieser ihm sagen kann, vor wem sich sein Sohn hüten sollte.

Also müssen sich die Geschwister selbst auf die Suche nach der Wahrheit begeben und statten ihren Feenverwandten in dem mysteriösen Partyzelt einen Besuch ab. So hübsch die tanzenden Schönlinge auch anzusehen sind - ihnen wird zu viel Platz eingeräumt. Der Handlungsstrang kann, auch was die Spannung angeht, nicht überzeugen. So hätte die vermeintliche Ermordung von Mr. und Mrs. Stackhouse sicherlich auch geschickter in die Storyline eingebracht werden können.

Alcide, der sich nun nicht länger von Sookies Reizen ablenken lassen muss, ist nach dem Tod seiner Artgenossen bei Russells Gefangennahme endlich bereit, Verantwortung für seinesgleichen zu übernehmen. Es ist befriedigend, zu sehen, wie er sich mit J.D. (Louis Herthum) anlegt, der das Shreveport-Rudel nicht nur in die Einflusssphäre von Russell gelenkt hat, sondern auch mit dem jungen Weibchen an seiner Seite einen etwas zu selbstherrlichen Eindruck macht. Dabei kommt auch für Alcide eine potentielle neue Gefährtin ins Spiel, was wohl den „True Death“ für die Zukunftsaussichten mit Sookie bedeuten dürfte.

Stagnation an der Schrumpfkopffront

Die Episode ist schon zur Hälfte vorbei, als endlich Lafayette (Nelsan Ellis) wieder auf der Bildfläche erscheint. Bei seinem Besuch am Krankenbett von Mutter Ruby Jean (Alfre Woodard) gibt es dank Jesús (Kevin Alejandro) und dessen bekannterem Namensvetter allerlei interessante Wortspielereien („Jesus liebt dich!“). Dabei kommt es zu einem Mutter-Sohn-Moment der intimeren Art, in dem auch ein angenehm leichtfüßiger Appell für die Homosexualität mitschwingt. Doch im Strudel der anderen Begebenheiten bleibt es leider ein sehr kurzes Intermezzo.

Gleiches Recht für Shifter!

Sam (Sam Trammell) und Luna (Janina Gavankar) sind am Leben! Weil die beiden trotz ihres widerspenstigen Verhaltens in ein Krankenhaus eingeliefert werden, flüchtet sich die kleine Emma ausgerechnet zu ihrer Werwolf-Großmutter Martha (Dale Dickey). Als die beiden dann im Krankenhaus auftauchen, erlöst dies ihre Mutter von der quälenden Ungewissheit. Martha verschafft sich durch die Rettung des Welpenkindes einen nicht zu unterschätzenden Vorteil bei Luna und legt so gleichzeitig die Grundlage für eine ausgebaute Präsenz in den zukünftigen Episoden. Das wäre beileibe keine schlechte Nachricht, da es Dickey auf eindrucksvolle Weise gelingt, das Wölfische in ihr auf das faltige Gesicht zu projizieren.

Obwohl Luna zunächst noch - gelinde gesagt - skeptisch reagiert, muss sie im Angesicht der Shifterjäger und ihrer geschwächten Verfassung die Hilfe der Großmutter annehmen.

Genau wie die Serie die Diskriminierung von Homosexuellen aufgreift, bietet sie anhand des Erzählstranges um Luna und Sam auch eine Plattform für die Debatte um andere Minderheiten. Die Shifter, die nur deshalb Opfer von Verbrechen werden, weil sie anders sind, stehen dabei stellvertretend für jede beliebige Bevölkerungsgruppe in der Realität. Sam hat so zunächst auch Probleme dabei, Andy (Chris Bauer) den Ernst der Lage zu vermitteln. Doch in Juniors Waffenladen verdeutlicht die Menge an verkaufter Spezialmunition das Ausmaß der Gefahr für übernatürliche Wesen. Der einzige positive Aspekt, den man dieser rassistischen Bewegung abgewinnen kann, ist, dass sie Hoyt (Jim Parrack) vor dem Tod bewahrt - eine, angesichts seiner selbstmitleidigen Entwicklung, nicht allzu betrübliche Aussicht.

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt

Während in der übernatürlichen Szene an jeder Ecke Konflikte schwelen, gibt es mit Russells Inhaftierung - zumindest in der Vampirwelt - einen Grund zum Feiern. Nie hat man einen überschwänglicheren Roman (Christopher Meloni) gesehen. Die Kombination aus dem Triumph über die größte Bedrohung des Mainstream, einem sehr edlen Tropfen Blut und einem Sponsoringvertrag mit einem bekannten Sportausrüster versetzen ihn in fast ekstatische Euphorie. Obwohl Eric im Gegensatz zu Bill dem Mainstream nicht bedingungslos zugetan ist, sind die beiden doch rehabilitiert und Eric erhält die Erlaubnis, seine Schwester Nora (Lucy Griffiths) in ihrer Zelle zu besuchen.

Während der gesamten Zeit ist es schwer, die wahre Position von Salome (Valentina Cervi) zu erkennen. Sie scheint der Hinrichtung Russells gegenüber negativ eingestellt zu sein - und das nicht nur wegen des Verlusts von dessen Wissen. Dafür spricht auch ihre Interaktion mit Nora, die auf Seiten der bekennenden Sanguinista einen euphorischen Rausch auslöst.

Als Roman auf Russell trifft, kommt es nach einer vor sich hin plätschernden Episode endlich zu einem Showdown, der sich gewaschen hat. Der Schlagabtausch der beiden Kontrahenten ist in seiner Intensität packend mit anzusehen und auch die Dialoge können sich hören lassen. Roman, der um das Gleichgewicht der Spezien bemühte Diplomat, trifft auf den animalischen Egomanen Russell. Mit einem fulminanten „Peace is for pussies“ wird mit dem wahren Tod Romans auch das Ende der Mäßigung besiegelt. Wer sich zuvor auf die Seite des psychopathischen Blutsaugers geschlagen hatte, bleibt abzuwarten. Während vieles darauf hindeutet, dass Salome den Pfählungsapparat sabotiert haben könnte, suggeriert Noras Abschlusspose, dass vielleicht doch ein göttlicher Einfluss mit im Spiel sein könnte.

Fazit

Die Episode Hopeless ist nicht leicht zu bewerten. Zum einen versucht sie, möglichst vielen Figuren den Weg in die Zukunft zu ebnen - zum anderen hält sie dadurch die individuellen Entwicklungen aber auch zurück. So kommen weder Tara noch Lafayette wirklich voran. Gleichzeitig gibt es insbesondere im Feenzelt eine Menge von überflüssigem Augenschmaus. Diese Zeit hätte besser für die anderen Charaktere verwendet werden können. Nicht zuletzt wegen der krassen und alles verändernden Schlusssequenz war die Episode jedoch keinesfalls entbehrlich. Vielmehr bereitet sie in Form eines Rundumschlages den Boden für die zweite „Halbzeit“ der fünften Staffel, die mit der siebten Folge (In The Beginning) eingeleitet wird. Die Rezensentin vergibt wohlmeinende vier Sterne, freut sich auf Russells Eskapaden und hofft auf mehr gruselige Brujoaction statt akrobatischer Feentänze.

Schauspieler in der Episode True Blood 5x06

Darsteller   Rolle
Anna Paquin …………… Sookie Stackhouse
Stephen Moyer …………… Bill Compton
Sam Trammell …………… Sam Merlotte
Ryan Kwanten …………… Jason Stackhouse
Rutina Wesley …………… Tara Thornton
Alexander Skarsgard …………… Eric Northman
Jim Parrack …………… Hoyt Fortenberry
Christopher Meloni …………… Roman Zimojic
Christopher Bauer …………… Andy Bellefleur
Kristin Bauer van Straten …………… Pam De Beaufort
Lauren Bowles …………… Holly Cleary
Valentina Cervi …………… Salome Agrippa
Nelsan Ellis …………… Lafayette Reynolds
Scott Foley …………… Patrick Devins
Janina Gavankar …………… Luna Garza
Lucy Griffiths …………… Nora Gainesborough
Todd Lowe …………… Terry Bellefleur
Joe Manganiello …………… Alcide Herveaux
Michael McMillian …………… Steve Newlin (credit only)
Denis O'Hare …………… Russell Edgington
Carrie Preston …………… Arlene Fowler
Deborah Ann Woll …………… Jessica Hamby
Alfre Woodard …………… Ruby Jean Reynolds
Dale Dickey …………… Martha Bozeman
Louis Herthum …………… JD
Kelly Overton …………… Rikki Naylor
Lindsey Haun …………… Hadley Hale
Christopher Heyerdahl …………… Dieter Braun
Peter Mensah …………… Kibwe
Carolyn Hennesy …………… Rosalyn Harris
Tina Majorino …………… Molly
Jeffrey Nicholas Brown …………… Corbett Stackhouse
Jenni Blong …………… Michelle Stackhouse
Giles Matthey …………… Claude Crane
Emma Greenwell …………… Claudia
Camilla Luddington …………… Claudette
Stephen Taylor …………… Prisoner Jimmy
Ted Welch …………… Joe Bob
Todd Giebenhain …………… Junior
Brendan McCarthy …………… Nate
Chloe Noelle …………… Emma Garza
Jayden Lund …………… Doug
Alissa Ford …………… Prisoner Kate (as Allisa Ford)
Kiva Jump …………… Nurse Hastigan
Jonathan Kells Phillips …………… Male Paramedic
David Atkinson …………… Unsavory Vampire
Lockhart Brownlie …………… Dancer
Colleen Craig …………… Dancer
Cody Green …………… 'Tie' Faerie
Nick Lanzisera …………… Dancer (as Nicholas Lanzisera)
Rachael Markarian …………… Dancer (as Rachel Makarian)
Cassidy Noblett …………… Dancer
Genise Ruidiaz …………… Dancer
Jillian Schmitz …………… Dancer
Andrew Anderson …………… Dancer
Anna Khaja …………… Zaafira
Paulette Patterson …………… Female Paramedic

Was bedeutet eigentlich „TBA“ in der Anzeige bei Episodenführern?