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John erhält eine Nachricht von einem mysteriösen Fremden. In der Zwischenzeit arbeiten Carlos, Latika und Ada zusammen, um Antworten zu finden, aber die Zeit läuft ihnen davon. Schließlich haben Mary und John ein herzliches, aber unangenehmes Wiedersehen. Es gibt viel auszupacken, aber sie erkennen, dass dies weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort ist.
Es ist Staffelfinale und da es bis dato noch keine Ankündigung des Senders gab, ob die Serie fortgesetzt wird oder nicht, dürfen wir nun ein wenig bangen. Denn nach diesem Staffelfinale möchte ich sehr gerne mehr von John (Drake Rodger), Mary (Meg Donnelly), Lata (Nida Khurshid), Carlos (Jojo Fleites) und den anderen sehen. Aber mehr dazu an späterer Stelle.
In Hey, That's No Way to Say Goodbye drängt die Zeit, wenn unser Team verhindern will, dass die Königin der Akrida ein Portal öffnet und die Welt mit ihrem Gefolge von den Menschen „befreit“. Samuel (Tom Welling) und Ada (Demetria McKinney) sind hier ebenso an Bord wie Millie (Bianca Kajlich), wobei die Waffe, die Ada von Rowena (Ruth Connell) erhalten hat, nur im Notfall zum Einsatz kommen soll - schließlich müsste Ada dafür einen Teil ihrer Seele opfern und wie Lata bekräftigt, würde ihre Seele anschließend nach und nach verschwinden. Vielmehr erhofft sich unser Team die Unterstützung des Mystery Man, den wir als Dean Winchester (Jensen Ackles) kennen, denn der ist nicht von dieser Welt und alles, was nicht von dieser Welt ist, kann die Königin um die Ecke bringen.
Bevor die Folge aber richtig startet, erhalten wir noch einen Rückblick, bei dem Dean John den Brief übergibt und erhalten unsere erste Überraschung. Denn wir erblicken Bobby (Jim Beaver) an der Seite von Dean. Sätze wie „We're not even supposed to be here.“ und „One last hunt.“ deuten bereits an, dass beide sich nicht einmischen sollen, aber die Gefahr durch die Akrida beseitigen möchten.
Zurück zu unserem Team, verschlimmert sich die Lage zusehends. Denn die Königin ist nicht mehr in ihrem alten Versteck, sondern lockt Samuel, John und Mary in eine Bar, wo sie sich als Joan Hopkins (Kelly Sullivan) ausgibt. Joan war einst eine Jägerin und stellt ihr Ultimatum: „Join me or die.“ Unsere Helden gehen darauf natürlich nicht ein, müssen aber erfahren, dass der Mystery Man bereits durch ein Portal beseitigt wurde und Joan jetzt das Hauptquartier der Men of Letters heimsuchen wird, wo Lata aktuell allein ist und nach einem Weg sucht, Ada im Fall der Fälle mit dem Seelenproblem zu helfen.
Nachdem Ada die Waffe einsetzen musste, um Lata aus den Fängen der Akrida zu befreien, hat Carlos die rettende Idee. Der Effekt der magischen Box soll umgekehrt werden, um den Mystery Man zurückzuholen. Aber das geht nur zu später Stunde, weshalb Samuel, Carlos und John versuchen, die Königin so lange daran zu hindern, ihr Portal zu öffnen. Der Plan scheint aufzugehen, doch es kommt nur das (bekannte) Auto zurück, welches ebenfalls nicht von dieser Welt ist. Mary wagt den nötigen Schritt und fährt die Königin über den Haufen, aber nicht, ohne anschließend samt Fahrzeug in einem Portal zu verschwinden. Eine passende Stelle für einen Cliffhanger, aber an der Stelle ist die Episode noch lange nicht zu Ende...
Ein Bösewicht ist immer nur so gut, wie seine Motive nachvollziehbar sind. Im Fall von Joan Hopkins, die offenbar aus freien Stücken zur Königin der Akrida wurde, würde ich meinen, dass ihre Motive zwar nachvollziehbar sind, aber die dahinter stehende Logik nicht passt. Als Jägerin hat Joan ihre gesamte Familie an Monster verloren und immer wieder Menschen gerettet, die von der übernatürlichen Welt bedroht wurden. Es ist sogar die Rede davon, dass ganze Apokalypsen verhindert wurden. Aber die Opfer, die dafür erbracht werden mussten, sind schließlich zu viel für Joan, die beschließt, dass die Menschen das Problem sind - und nicht die Monster. Damit wurde ihr Weg zur Königin geebnet. Eine Rolle, die sie bereits seit mehreren hundert Jahren innehat.
Wie gesagt, als logisch empfinde ich diesen Weg nicht gerade, aber mit einer guten Portion Wahnsinn vermischt erscheint dieser Werdegang doch nachvollziehbar. Zusammen mit den ganzen Monster-Essenzen und den daraus resultierenden Fähigkeiten wird Joan damit zu einem Gegner, der nicht nur (über-)mächtig ist, sondern den festen Glauben hat, das Richtige zu tun. Von den Fähigkeiten her ist sie nicht mehr weit von Chuck (Rob Benedict) entfernt, weshalb unser Team sich recht glücklich schätzen kann, dass Joan zunächst „fair“ kämpft.
Die Rollenverteilung innerhalb des Teams hat mir gut gefallen. Mehr als einmal müssen sich unsere Protagonisten aufteilen, um zunächst Informationen zu sammeln und anschließend vorbereitet in den Kampf zu gehen oder - im Fall von Lata - mögliche Konsequenzen wieder ins Lot zu bringen. Der Teamfaktor wird stets betont und so sollte es auch sein, wenn man einen Gegner wie Joan ins Visier nimmt.
In Sachen Charakterentwicklung passiert allerdings nicht besonders viel, aber das ist in diesem Fall zu verschmerzen, weil die Zeit drängt. Lediglich der weitere Werdegang von Mary steht zur Debatte, womit wir anfangs eine Szene mit Samuel erhalten und John ihr später vorschlägt, dem Hinhalte-Kampf fernzubleiben, worauf sie eingeht. Als es aber darum geht, die drei Jäger vor der Königin und ihrem Gefolge zu retten, ist Mary bereit, ihr Leben aufs Spiel zu setzen und verschwindet mit Baby in einem Portal.
Springen wir zum Episodenende, so bleibt der weitere Werdegang von Mary ungewiss. Das Abenteuer ist beendet und sie möchte das Jägerleben hinter sich lassen, wie bereits mehrfach im Staffelverlauf angeführt. Allerdings nicht ohne John, der sie am Ende begleitet, wenn beide davonfahren, während der Rest vom Team in Lawrence bleibt. Ein relativ offenes Ende für die beiden, mit dem man als Zuschauer zufrieden sein kann. Schließlich ist Mary auch für den Fall der Fälle gewappnet, sollte eines Tages ein gelbäugiger Dämon auf sie zukommen. Andererseits sind beide von den Fesseln der Mutterserie befreit, womit der weitere Werdegang des Pärchens nicht in Stein gemeißelt ist und quasi alles passieren kann. Zum Beispiel weitere Abenteuer, die ich gerne sehen möchte.
Durften wir uns beim Rückblick bereits freuen, neben Dean auch Bobby zu erblicken, war das noch nicht alles, was diese Episode an bekannten Gesichtern zu bieten hat. Mit der Hilfe von Deans Jägertagebuch und der magischen Box ist unser Team in der Lage, zunächst den Impala zurückzubringen, was das Supernatural-Herz bereits höherschlagen lässt. Aber was ist mit Dean passiert und welchen Dean haben wir hier gesehen? Ist es eine ältere Version, die zwischenzeitlich in die Vergangenheit gereist ist und damit die Handlung von The Winchesters losgetreten hat?
Bereits in der Pilotfolge gab es Ungereimtheiten in Form von kleinen Widersprüchen, die nicht zur bekannten Handlung aus Supernatural passten. Außerdem konnten wir uns aufgrund des (angeblichen) Prequel-Charakters der Serie stets sicher sein, dass John und Mary jedes Abenteuer überstehen würden. Denn falls eine der beiden Figuren nicht überlebt, würde es Dean nicht mehr geben. Oben weiter sprach ich von den „Fesseln der Mutterserie“, die hier gelöst werden, denn nach Deans Ausführungen ist klar, dass wir uns nicht nur in einer Parallelwelt befinden (die komplett anderes verlaufen kann), sondern gleichzeitig eine Fortsetzung vor uns haben, die nach den Ereignissen des Serienfinales der Mutterserie spielt.
Wobei ich direkt anmerken möchte, dass mir die Rolle von Dean als Erklärbär weniger zugesagt hat. Hätte die erste Staffel eine Back-Nine-Order erhalten, wäre das vielleicht auch nicht nötig gewesen. Aber mit Blick darauf, dass diese erste Staffel auch die letzte sein könnte, bin ich dennoch froh, dass wir diese Erklärungen erhalten haben. Dean ist also wirklich tot, kam in den Himmel und ist von dort mit Baby losgezogen, um das Multiversum nach einer Version abzusuchen, in der die Winchester-Familie ein glückliches Leben führen kann. Dabei stößt er auf die Bedrohung durch die Akrida, Chucks letztes Mittel, um nach einem Fehlschlag seinerseits sicherzustellen, dass die Menschheit (in allen Welten) ausradiert wird und beschließt, dem Schicksal einen Stups zu geben, um die Akrida zu stoppen. Das sind schon sehr viele Informationen, die wir und unser Team aufnehmen und nachvollziehen müssen, aber am Ende ergibt alles schon einen gewissen Sinn und lässt The Winchesters auf eigenen Beinen stehen.
Außerdem gibt es noch ein Wiedersehen mit Jack (Alexander Calvert), was sicher nicht nur ich gefeiert habe. Jack ist zwar nicht gerade begeistert davon, dass Dean in die Geschichte von John und Mary eingegriffen hat, aber Dean hat sicher einen Punkt, wenn er auf die Akrida und deren Ziele verweist. Im Prinzip hätte Jack selbst tätig werden müssen, um die Bedrohung durch die Akrida aufzuhalten, was für ihn vermutlich mit einem Fingerschnips möglich gewesen wäre. Aber nun gut, hinterfragen wir an dieser Stelle lieber nicht zu viel. Sonst könnten wir uns womöglich noch fragen, ob in Deans Jägertagebuch, welches er John und Mary als Leitfaden übergibt, nicht irgendwo sein echter Name auftaucht. Schließlich hält er seine Identität geheim und gibt auf Nachfrage James Hetfield als Namen an.
An dieser Stelle möchte ich noch ein wenig über die erste Staffel reflektieren, die mich nicht immer überzeugen konnte. So war der Auftakt interessant genug, dass ich am Ball geblieben bin und auch eine gewisse Neugierde für den weiteren Werdegang der Figuren entwickeln konnte. Mit den Akrida wurde außerdem ein guter Staffelgegner etabliert, der im weiteren Verlauf adäquat ausgebaut wurde und bis zuletzt bedrohlich blieb. Diverse Gastauftritte habe ich mit Freude gesehen, wobei ein bestimmtes Foto natürlich besonders hervorsticht und neugierig machte. Dass wir den Mystery Man erst im Staffelfinale sehen würden, war irgendwie zu erwarten und obwohl dieser dann nicht aktiv am Kampf teilnimmt, durchaus gelungen und garniert mit weiteren Gastauftritten, die tatsächlich überraschten.
In Sachen Hauptfiguren, die die Serie letztlich tragen müssen, war ich nicht immer zufrieden. Manche Entwicklungen kommen sehr gelungen rüber, während andere wiederum fehl am Platze oder als Rückschritt wirkten. Monieren ließe sich außerdem, dass Carlos eine Hintergrundgeschichte zu viel erhalten hat und Ada in vielen Episoden gänzlich fehlte. Da hätte rückblickend einiges runder laufen müssen, was mitunter auch ein paar Fälle der Woche betrifft, die nicht immer mein Interesse wecken konnten. Des Weiteren gab es zahlreiche Nebenfiguren, von denen es gerne mehr Auftritte hätte geben können (was durchaus noch passieren kann). Zum Beispiel Adas Sohn Tony (Taylor Lofton) oder Anton (Nicholas Duvernay), der potenzielle Beziehungspartner von Carlos. Dafür wurde Betty (Andrea Londo) gut in die Handlung und schließlich ins Team eingeführt, auch wenn sie im Finale fehlt.
Insgesamt hat mir die erste Staffel natürlich gefallen, auch wenn es teilweise ein wenig gemischt zuging. So richtig zu überzeugen weiß aber erst das Staffelfinale, bei dem klar wird, in welcher Welt die Handlung spielt und dass die Risiken für Figuren wie John und Mary durchaus vorhanden sind beziehungsweise sie nicht als unsterblich angesehen werden können. Außerdem natürlich erneut die Gastauftritte aus der Mutterserie, die vermutlich jeder Supernatural-Fan gerne sieht. Nach diesem Finale möchte ich jedenfalls mehr sehen und die weitere Reise von John, Mary und den anderen verfolgen. Drücken wir mal die Daumen, dass eine zweite Staffel bestellt wird.
Nicht perfekt, aber nahe genug dran und unter den gegebenen Umständen großartig. Der Kampf gegen die Akrida findet ein (vorläufiges?) Ende und wir erhalten jede Menge Antworten zu den Fragen, die im Staffelverlauf aufgetreten sind. Natürlich garniert mit diversen Gastauftritten. Von mir gibt es euphorische fünf von fünf Sternen. Und von Euch?
Darsteller | Rolle | |
---|---|---|
Meg Donnelly | …………… | Mary Campbell |
Drake Rodger | …………… | John Winchester |
Nida Khurshid | …………… | Latika Desai |
Jojo Fleites | …………… | Carlos Cervantez |
Demetria McKinney | …………… | Ada Monroe |
Bianca Kajlich | …………… | Millie Winchester |
Jensen Ackles | …………… | Dean Winchester |
Tom Welling | …………… | Samuel Campbell |
Jim Beaver | …………… | Bobby Singer |
Kelly Sullivan | …………… | Joan Hopkins |
Alexander Calvert | …………… | Jack |
Lisha Wheeler | …………… | Ticket Woman (as Lisha A Wheeler) |
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