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Submission 1x01

Submission 1x01

Episode Staffel 1, Episode 1
(Submission 1x01)
Titel der Episode im Original Slave
Erstausstrahlung der Episode in den USA Donnerstag, 12. Mai 2016 (Showtime)
Autor Jacky St. James
Regisseur Jacky St. James

Nachdem die vom Leben gelangweilte Ashley (Ashlynn Yennie) den beliebten Erotikroman „Slave“ gelesen hat, öffnet sich ihr eine ganz neue Welt.

Mauerblümchen sucht Prinz

Man kann sich Submission auf mehrere Arten nähern. Man kann beispielsweise von der inhaltlichen Seite her kommen. Gelangweiltes, gehemmtes Mauerblümchen namens Ashly (Ashlynn Yennie) trennt sich von einem offensichtlich egoistischen Typen, weil der sie im Bett nicht befriedigen kann und zieht in eine WG mit zwei sexuell sehr befreiten Frauen (Skin Diamond - ja, das ist angeblich ihr Name - und Victoria Levine) ein. Sie findet nicht nur sofort einen Job als Barrista sondern sieht ihren potentiellen Chef (Justin Berti) auch gleich mit einer ihrer Mitbewohnerinnen vögeln. Außerdem findet sie ein Buch, in dem es um BDSM-Fantasien geht. Sie vergisst alles um sich herum und befriedigt sich mitten im Wohnzimmer, das sie sich mit ihren Freundinnen teilt. Ach ja, und dann wäre da noch der dunkle Fremde, der den dominanten Master gibt und in Einblendungen daherkommt.

Die Vorschau verspricht sehr viel Drama, mit vielen Frauen, die sich um Männer streiten. Und es geht um Männer, die wahlweise dominante Alphatiere (das sind die, die die Frauen abbekommen) oder die netten Frauenversteher sind (das sind die, die die Frauen nicht bekommen). Das Ganze ist so derart durchschaubar, dass es eigentlich an Zuschauerbeleidigung grenzt. Bis auf die Brüste der Darstellerinnen ist in diesem Piloten so ungefähr alles flach, was man sich vorstellen kann. Denn viel mehr als die oberen weiblichen sekundären Geschlechtsmerkmale hat man nämlich nicht gesehen. Die dafür aber oft.

Bild aus der Pilotepsiode der Serie %26bdquo;Submission%26ldquo; © Showtime
Bild aus der Pilotepsiode der Serie %26bdquo;Submission%26ldquo; © Showtime

Softporno goes Millennium

Was dann leider auch nicht zu mehr Erotik beiträgt. Erinnert sich noch jemand an die 70er Jahre Softpornos? Sowas wie „Laß jucken, Kumpel“ oder „Der Schulmädchen-Report“? Das Ganze mit einer kräftigen Prise „Fifty Shades of Grey“ gewürzt, auf die Höhe der Zeit der Kameraführungstechnik gebracht und schwupps, schon hat man „Submission“.

Nun ist absolut gar nichts gegen den Versuch zu sagen, ein wenig auf besagter BDSM-Welle mitzuschwimmen, auch wenn deren Höhepunkt langsam aber sicher gerade schon wieder am Absinken ist für den Moment.

Wenn man sich aber nun wirklich allen Klischees bedient, dann darf man sich nicht wundern, dass aus dem Machwerk allenfalls eine Parodie wird. Eiswürfel auf nackter Haut - das Filmmaterial allein mit einer solchen Szene dürfte ganze Lagerhallen füllen. Der wahrscheinlich total erfolgreiche „bad boy“ mit der kalten Stimme und der Option auf „Harte Schale, weicher Kern“ - absolut austauschbar. Die Dialoge während der Sexszenen waren genauso erotisch wie die Gespräche außerhalb des Poppens intelligent waren - nämlich gar nicht. Außer der schon erwähnten Brüste sieht man gar nichts - weder wird eine Pobacke rot noch ein Höschen sichtbar feucht. Alles wunderbar klinisch rein. Es gibt noch nicht mal die Andeutung eines männlichen Geschlechtsorgans. In Zeiten, in denen frau Jamies Hintern mehrfach in Outlander bewundern kann, einen sehr nackten Jon Snow in Game of Thrones sieht und „Deadpool“ seinen… hm... Beitrag für den internationalen Frauentag leistet: ein sehr schwaches Bild.

Aber das heftigste Klischee von allen: Es gab nur eine Variation. Frau submissiv - Mann dominant.

Wenn nur die Wissenschaft nicht wäre

Nun verlange ich von einem abendlichen Streifen sicherlich keine wissenschaftliche Korrektheit. Und auch die Sache mit der political correctness kann mir in der Erotikschiene eigentlich gestohlen bleiben. Aber werden wir doch mal einen kurzen Moment ernst. Seit 2013, also drei Jahren, ist BDSM laut den offiziellen Diagnosekriterien der Psychatrie, international festgeschrieben in ihrem Handbuch DSM V, nicht mehr klinisch. Das bedeutet nichts anderes, als dass Sadomasochisten faktisch als sexuelle Minderheit anerkannt sind.

Und jetzt stelle man sich vor, es gäbe eine mit so vielen Klischees überladene, ernst gemeinte Serie über Homosexuelle. Die „Kampflesbe“ mit Kurzhaarschnitt, die sich an die liebevolle, mit weiblichen Attributen ausgestattete Mutti von zwei Kindern ranmacht und eine glückliche Familie zerstört zum Beispiel. Die „Tunte“, die sich den Lederkerl schnappt und beim ersten Klatschen eines Paddels entsetzt „Huch“ ruft.

Genau, der Aufschrei wäre groß, wie man ein solch antiquiertes und mit Vorurteilen beladenes Machwerk der Öffentlichkeit anbieten könnte. Maximal würde man es noch als Persiflage durchgehen lassen, wenn die zuständigen Organisationen ihren humorvollen Tag haben.

Es bleibt abzuwarten, wie die BDSM-Verbände reagieren. Denn eine Serie, in der es um rein weibliche Bottoms und männliche Tops geht, in der, wie die erste Folge zeigte und die Vorschau drohte, die Frauen sich gegenseitig das Leben schwer machen, um dem Mann zu gefallen… Das ist auf so vielen Ebenen falsch, dass es fast ganz von alleine weh tut.

Bild aus der Pilotepsiode der Serie %26bdquo;Submission%26ldquo; © Showtime
Bild aus der Pilotepsiode der Serie %26bdquo;Submission%26ldquo; © Showtime

Fazit:

Wenn man „Fifty Shades of Grey“ mal als hochwertiges Machwerk der Filmgeschichte ansehen möchte, dann sollte man sich zum Vergleich einfach Submission ansehen. Es sei denn, man ist der Meinung, dass die Folge eine Parodie von BDSM-Filmen als solches sein soll. Sollte das der Fall sein, dann kann man vor soviel Perfektion nur den Hut ziehen.

Versucht man die Serie auch nur ansatzweise ernst zu nehmen, dann scheitert man jedoch kläglich. Ohne die Lila-Latzhosen-Feministin raushängen lassen zu wollen: Frauen, die sich um Männer streiten, wie der Vorspann es suggeriert, sind hauptsächlich heterosexuelle Männerphantasien. Der Rest des filmischen Aufbaus ist aber in etwa so aufgebaut, wie Männer sich vorstellen, dass Frauen Sex und BDSM sehen wollen. Da muss man sich schon entscheiden, welches Klientel man bedienen will. Aber selbst dann ist soviel Vorhersehbarkeit und Klischee nur sehr schlecht zu ertragen.

1 Stern. Und gib mir Tiernamen.

Submission 1x01 Trailer

Schauspieler in der Episode Submission 1x01

Darsteller   Rolle
Ashlynn Yennie …………… Ashley
Justin Berti …………… Elliott
Skin Diamond …………… Dylan (as Skin Diamond)
Victoria Levine …………… Jules
Kevin Nelson …………… Raif
Nika Khitrova …………… Scarlet
Brent Harvey …………… Tomas
Spike Mayer …………… Vincent
Shari Wilson …………… Psychic
Richie Calhoun …………… Jonathan
Sara Luvv …………… Maura
Vicki Chase …………… Susannah

Was bedeutet eigentlich „TBA“ in der Anzeige bei Episodenführern?