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Als er von der Sternenflotte gefangen genommen wird und vor ein Kriegsgericht gestellt wird, wächst die Paranoia, während Picard darum kämpft, herauszufinden, ob ein verlorenes Besatzungsmitglied aus seiner Vergangenheit als Verbündeter zurückgekehrt ist - oder als Feind, der sie alle vernichten will.
Nachdem die Titan mit Müh und Not in den Alphaquadranten zurückgekehrt ist, übergibt Riker (Jonathan Frakes) das Kommando wieder an Shaw (Todd Stashwick), der freundlicherweise Seven of Nine (Jeri Ryan) wieder einsetzt, aber bereits die Sternenflotte herbeigerufen hat. Vor dieser sollen sich Picard (Patrick Stewart) und Riker nun verantworten, schließlich wäre die Titan ohne deren Eingreifen nie in Gefahr geraten. Jean-Luc will alles auf seine Kappe nehmen, aber als die USS Intrepid schließlich eintrifft, scheint sich das Interesse weniger auf Picard und mehr auf seinen Sohn Jack (Ed Speleers) zu konzentrieren.
Beverly Crusher (Gates McFadden) untersucht derweil die Überreste des Wechselbalgs, die einen überraschend festen Zustand besitzen. Ihre Obduktion bringt hervor, dass der Saboteur und dessen Kollegen womöglich die nächste Evolutionsstufe erreicht haben und sich nicht mehr so einfach detektieren lassen, wie es einst der Fall war. Blut und innere Organe sind vorhanden, während es an DNA (noch?) fehlt. Jack Crusher soll währenddessen in der Crew untertauchen, wozu ihm Picard eine Uniform zukommen lässt. Die gleiche Uniform, mit der er zu Episodenbeginn eine weitere Vision hat, in der er die Brückencrew umbringt. Was auch immer in Jack schlummert, scheint stärker zu werden und an die Oberfläche kommen zu wollen.
In der Zwischenzeit hat Worf (Michael Dorn) ein wenig mit Raffi (Michelle Hurd) trainiert und nachdem ihnen ein offizieller Besuch von Daystrom Station verwehrt wurde, begeben sich beide zurück nach M'Talas Prime. Dort suchen sie Krinn (Kirk Acevedo), einen Komplizen von Sneed (Aaron Stanford), denn Worf vermutet, dass Krinn einen Weg gefunden hat, der den Diebstahl der geheimen Waffen erst möglich machte. Einen Weg, den unsere beiden Figuren nutzen wollen, um sich selbst Zugang zu Daystrom zu verschaffen.
Nachdem der erste Akt der Staffel mit Part Four: No Win Scenario abgeschlossen wurde - Beverly und Jack wurden gerettet und die Titan konnte dem Nebel und Vadic (Amanda Plummer entfliehen - beginnt jetzt der zweite Akt. Es gilt mal wieder, eine Verschwörung innerhalb der Sternenflotte aufzudecken und diesmal sind die Wechselbälger beteiligt, die laut Ro Laren (Michelle Forbes) bereits auf höchstem Level unterwegs sind. „Traue niemandem“ ist somit die Devise und daraus generiert Part Five: Imposters auch eine gute Portion Spannung.
Aber fangen wir vorne an. Captain Shaw hat offenbar nicht vor, Picard und Riker unterstützend zur Seite zu stehen. Die Erfahrungen der letzten Episode waren wohl nicht genug, um seine Meinung zu ändern, was ich ehrlich gesagt nicht so ganz nachvollziehen kann. Stattdessen zählt Shaw eine Reihe von Vorfällen auf, bei denen unsere beiden Helden zunächst weniger gut ausgesehen haben (Easter Egg-Alarm!) und lässt sich auch gegen Ende der Folge nur schwerlich davon überzeugen, die Flucht zu ergreifen, um dem Angriff der Intrepid zu entgehen. Mir gefällt Shaw nach wie vor als Figur und auch, dass er Picard und Riker immer wieder die Stirn bietet, ist nicht verkehrt. Aber so langsam sollte er mit unseren alten Recken besser zurechtkommen und aufnahmebereiter für deren Vorschläge sein. Andernfalls wird es schwer, hier eine Charakterentwicklung zu erkennen.
Die Überraschung der Woche ist Ro Laren. Sie soll Picard und Riker befragen und hat offenbar ihren Weg zurück in die Sternenflotte gefunden, nachdem sie sich in Preemptive Strike (7x24) zuletzt dem Maquis angeschlossen hatte. Entsprechend verläuft das Wiedersehen zwischen ihr und Picard alles andere als gut. Aber nicht nur ihre Vergangenheit spielt eine Rolle, sondern auch die aktuellen Geschehnisse, die schnell vermuten lassen, dass es sich bei Ro Laren um einen Wechselbalg handeln könnte.
Die verbale Auseinandersetzung der beiden im Holodeck (da läuft offenbar noch das letzte Programm) droht auch kurzzeitig zu eskalieren, ehe Picard erkennt, dass er in der Tat die echte Ro Laren vor sich hat und ihr vertrauen sollte. Was aber tun, um die Verschwörung innerhalb der Sternenflotte aufzudecken? Denn Ro hat leider auch nur begrenzte Informationen über den Feind, obwohl sie sicher ist, dass dieser bereits in den höchsten Rängen der Flotte agiert. Und, ach ja, sie hat noch zwei Personen, denen sie vertraut und die ihrerseits dabei sind, der Sache auf den Grund zu gehen - leicht zu erraten, um welche beiden Figuren es sich dabei handelt, oder?
Während mir die (verbale) Auseinandersetzung zwischen Picard und Laren sehr gefallen hat, bin ich mit dem Ende weniger zufrieden. Denn Ro hätte doch etwas mehr über die Wechselbälger wissen müssen, wenn sie Picard schon davor warnt, wie weit die Verschwörung bereits vorgedrungen ist. Auch bleibt unklar, wie viel sie über Jack weiß oder weshalb sie so ausgiebig nach ihm fragt. In beiden Fällen hätte ich mir jedenfalls mehr Hinweise erhofft, wenngleich ihr Ohrschmuck diese Informationen noch bieten mag. Und ihr Tod? Unnötig und vergleichbar mit Icheb (Casey King) in Stardust City Rag (1x05), der ebenfalls nur für eine Episode zurück kam, um dort zu sterben.
Der Zustand von Jack verschlechtert sich zusehends und seine „Visionen“ werden radikaler, wie uns die ersten Szenen der Folge zeigen. Als er dann auch noch die Uniform erhält, die er zu Beginn in seinem „Traum“ trägt, lässt sich Schlimmes erahnen. Im Transporterraum soll ihn ein weiterer, imaginärer Vorfall heimsuchen, ehe er später tatsächlich zur Waffe greift und gleich vier Wechselbälger zur Strecke bringt.
Das Mysterium um Jack bleibt vorerst bestehen, während die Sorgen um ihn wachsen. Die Dinge, die sich in seinem Kopf abspielen, kommen schließlich an die Oberfläche und übernehmen das Ruder. War es nur Glück, dass er hier tatsächlich den Feind ausgeschaltet hat, der ihn entführen wollte? Zumindest gibt er gegenüber Beverly zu, dass er nicht wusste, hier Wechselbälger vor sich zu haben. Aber die Fragen, die wir zuvor bereits hatten, bleiben bestehen und fordern dringlicher denn je eine Antwort. Wobei es eine Antwort diese Woche gibt, denn die Stimme, die Jack in seinem Kopf vernimmt, gehört zu Beverly. Aber weshalb soll er sie finden? Oder gehört die Stimme doch zu wem anders und er nimmt sie nur als die seiner Mutter wahr? Am Ende bleibt das Gefühl zurück, dass wir zwar ein paar Fortschritte zur Auflösung bekommen haben, aber trotzdem kein Stück schlauer sind.
Worf und Raffi hätten gerne mal Daystrom Station besucht, um weitere Hinweise auf die Absichten der Diebe zu erhalten. Doch Worfs Kontakt (offensichtlich Commander Ro) untersagt offizielle Ermittlungen und ist der Meinung, dass die beiden einen anderen Weg finden sollten. Gesagt, getan. Worf schaut sich eine Liste der Leute an, mit denen Sneed zu tun hatte und findet mit Krinn einen vielversprechenden Kandidaten, der womöglich auch den Einbruch erst möglich machte. Also zurück zu M'Talas Prime und District Six.
Es dauert auch nicht lange, ehe Krinn sich blickenlässt. Natürlich mit zahlreichen Schergen und überraschenderweise gut vorbereitet auf eine Auseinandersetzung. So gut, dass er Hologramm-Raffi erkennt und umgehend unsere beiden Protagonisten in seiner Gewalt hat. Die Logik des kriminellen Vulkaniers sollte nun eigentlich diktieren, beide einen Kopf kürzer zu machen und seinen „Bruder“ Sneed zu rächen. Aber Krinn findet es faszinierender, wenn beide erstmal gegeneinander kämpfen. Was uns zur nächsten Überraschung bringt, denn Raffi gewinnt den Kampf und rammt Worf ein Messer in den Körper, woraufhin dieser scheinbar verstirbt.
Ich weiß wirklich nicht, was ich von dieser Handlung halten soll. Nichts gegen ein bisschen Action und Zweikämpfe, aber rückblickend wirkt dann alles doch ein bisschen lächerlich, um es milde auszudrücken. Und Meditation hin oder her, wird wohl niemand seinen Puls direkt nach einem Kampf so schnell so weit zurückschrauben können, dass man ihn für tot hält. Unfreiwillig komisch wirkt dann auch die Befragung von Krinn, bei der Worf laufend darauf hin weist, dass er medizinische Hilfe benötigt. Nee, die Auseinandersetzung mit Krinn hätte anders gelöst werden müssen. Hier wäre eine simple, direkte Konfrontation, bei der Worf und Raffi gerne auch gegen eine Übermacht hätten kämpfen können, wesentlich besser gewesen. Auch habe ich zu keinem Zeitpunkt geglaubt, dass es Worf erwischt hat. Denn entgegen seinen Worten war das kein guter Tag zum Sterben.
Aber zurück zur Handlung. Krinn gibt seinen Weg in die Daystrom Station preis, womit Worf und Raffi den nächsten Schritt unternehmen können. Was wohl auf dem Chip ist, dass damit die schützende KI der Station überlistet werden kann? Ich hätte da eine Idee. Und ihr?
Was mir außerdem gefallen hat, ist die Zusammenführung dieses Handlungsstrangs mit dem auf der Titan. Denn damit ziehen die bisherigen Mitglieder unserer alten Crew (ein paar fehlen noch) wieder am gleichen Strang und können zusammen das Abenteuer bestehen. Nächste Woche dann Daystrom Station und ein Auftritt von Geordi La Forge (LeVar Burton)? Ich wäre bereit.
Es ist und bleibt spannend, wenngleich es diese Woche sicherlich mehr zu kritisieren gibt als letzte Woche. Ich hätte mir beispielsweise bei Raffi und Worf eine andere Vorgehensweise gewünscht, um zum Ziel zu gelangen und die Rückkehr einer anderen Figur wird dadurch überschattet, dass sie das Abenteuer mit dem Tod bezahlt. Das Ergebnis ist unterm Strich aber dennoch gelungen und macht neugierig auf die nächste Folge. Von mir gibt es vier von fünf Sternen. Und von Euch?
Darsteller | Rolle | |
---|---|---|
Patrick Stewart | …………… | Jean-Luc Picard |
Jeri Ryan | …………… | Seven of Nine |
Michelle Hurd | …………… | Raffi Musiker |
Ed Speleers | …………… | Jack Crusher |
Michael Dorn | …………… | Worf |
Michelle Forbes | …………… | Commander Ro Laren |
Orla Brady | …………… | Laris |
Jonathan Frakes | …………… | Will Riker |
Gates McFadden | …………… | Doctor Beverly Crusher |
Marina Sirtis | …………… | Deanna Troi |
Amanda Plummer | …………… | Vadic |
Todd Stashwick | …………… | Captain Liam Shaw |
Anthony Azizi | …………… | Orion |
Ashlei Sharpe Chestnut | …………… | Ensign Sidney La Forge |
Aaron Stanford | …………… | Sneed |
Kirk Acevedo | …………… | Krinn |
Stephanie Czajkowski | …………… | Lt. T'Veen |
Amy Earhart | …………… | Titan Computer (voice) |
Joseph Lee | …………… | Lt. Mura |
Grace Lee | …………… | La Sirena Computer (voice) |
Lisa Maley | …………… | Ensign Esmar |
Tiffany Shepis | …………… | Dr. Ohk |
Hope Brown | …………… | Transport Officer |
Justin Dobies | …………… | Bridge Security Officer |
Alex Alessandro Garcia | …………… | Intrepid Security Officer #1 |
William Greenberg | …………… | Male Changenling Ensign |
John Pope | …………… | Young Ensign |
Tarina Pouncy | …………… | Intrepid Security Officer #2 |
Was bedeutet eigentlich „TBA“ in der Anzeige bei Episodenführern?