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Star Trek: Picard 3x02

Star Trek: Picard 3x02

Episode Staffel 3, Episode 2
(Star Trek: Picard 3x02)
Deutscher Titel der Episode Episode 2
Titel der Episode im Original Part Two: Disengage
Erstausstrahlung der Episode in den USA Donnerstag, 23. Februar 2023 (Paramount+)
Autoren Christopher Monfette, Sean Tretta, Akiva Goldsman
Regisseur Douglas Aarniokoski

Mit Hilfe von Seven of Nine und der Crew der U.S.S. Titan macht Picard eine schockierende Entdeckung, die sein Leben für immer verändern wird - und ihn auf Kollisionskurs mit dem gerissensten Feind bringt, dem er je begegnet ist. Währenddessen macht sich Raffi auf die Suche nach einer katastrophalen Waffe - und stößt dabei auf einen vertrauten Verbündeten.

Disengage

Bevor es mit dem Cliffhanger des Auftakts weitergeht, erhalten wir einen kleinen Rückblick, der uns Jack Crusher (Ed Speleers) und dessen Motive wie Vorgehensweise ein wenig vorstellt. Lassen sich die Motive von Beverlys (Gates McFadden) Sohn noch als ehrbar und gut bezeichnen, sind die Mittel und Wege, die er zum Erreichen seiner Ziele einsetzt, mindestens fragwürdig und lassen schnell erkennen, weshalb jemand wie Vadic (Amanda Plummer) hier ein Kopfgeld einstreichen möchte und Jagd auf ihn macht.

Zurück zum Cliffhanger, ist nicht nur die Größe der Shrike overkill, sondern auch die Bewaffnung von Vadics Schiff. Jean-Luc (Patrick Stewart), Riker (Jonathan Frakes) und Jack erhalten direkt eine Kostprobe, wobei das Shuttle zerstört wird und der Fluchtweg somit wegfällt. Seven of Nine (Jeri Ryan) gelingt es zwar, Captain Shaw (Todd Stashwick) umzustimmen und unsere beiden „Legenden“ nicht einfach tatenlos sterben zu lassen. Aber auch die Titan ist nach einem spektakulären Manöver in die Ecke gedrängt und auf Verhandlungen mit Vadic angewiesen, die ein zeitliches Ultimatum stellt, dem Shaw mit Blick auf die Sicherheit seiner Besatzung gerne nachkommen will. Widerstand von Picard, Seven und Will vorprogrammiert.

Bei Raffi (Michelle Hurd) wird nach dem Anschlag von letzter Woche schnell ein Schuldiger der Öffentlichkeit präsentiert. Angeblich ist der Romulaner T'Luco für den Einsatz der Portalwaffe verantwortlich, was Raffi wiederum nicht glaubt. Ihr Kontakt beendet derweil Raffis Undercover-Mission (mit dem Episodentitel Disengage), womit sie eigene Nachforschungen anstellt. Ihr Ziel ist der Ferengi Sneed (Aaron Stanford), wobei sie sich ein Treffen mit ihm teuer von ihrem Ex Jae (Randy J. Goodwin) erbetteln muss. Was anschließend folgt, führt zum eindrucksvollen Auftritt von Worf (Michael Dorn).

Jack Crusher

In der Haupthandlung steht Jack Crusher im Mittelpunkt. Beverlys Sohn ist der Dreh- und Angelpunkt der Episode und das Ziel von Vadic, die ihn lebend an Bord ihres Schiffes haben möchte, aber notfalls auch bereit ist, die Titan zu zerstören. Eine kleine Verbindung zu Raffis Handlungsstrang wird offenbart, wenn Vadic ihre Waffen vorstellt - denn eine davon ist experimentell und könnte zu denen gehören, die ähnlich wie die Portalwaffe gestohlen wurde.

Jack selbst ist offenbar nach dem verstorbenen Ehemann von Beverly benannt, aber hat mit der Sternenflotte beziehungsweise der Föderation nicht viel am Hut. Der kleine Rückblick, bei dem auch die Fenris Ranger (Robert Morgan spielt einen davon) auftauchen und Jacks „Waren“ inspizieren, lässt ihn noch nicht viele Sympathiepunkte gewinnen. Die kommen erst später, als ersichtlich wird, dass er aus seiner Zelle an Border der Titan ausbricht, um sich an Bord der Shrike zu beamen, damit seine Mutter außer Lebensgefahr ist.

Abgesehen davon hat mir das Gespräch zwischen ihm und Jean-Luc sehr gefallen. Auch vor dem Hintergrund, dass hier Vater und Sohn miteinander reden, sich gegenseitig ein wenig beschnuppern, aber der Elefant im Raum noch nicht genannt wird. Picard und wir lernen hier noch einmal mehr darüber, wie Jack tickt. Kleiner Kritikpunkt ist allerdings, dass er alles von Beverly gelernt haben will, was ich doch ein wenig skeptisch mit Blick auf Jacks Methoden beäugen würde.

Mit der Offenbarung, dass Jack der Sohn von Beverly und Jean-Luc ist, ist auch die Auslieferung an Vadic wieder vom Tisch. Für uns mag das nie eine Frage gewesen sein, während Picard ein wenig herumeiert und erst erkennt, wer Jack ist, als es einen stillen Austausch zwischen ihm und Beverly gibt (großartige Szene!). Aber für Captain Shaw ist diese Information der Anlass, um jeglichen Widerstand aufzugeben und Picard das Kommando zu überlassen, womit die Titan sich jetzt in den nahegelegenen Nebel begibt, um hoffentlich vor der Shrike zu fliehen.

Captain Shaw

Ich mag Captain Shaw und seine Vorgehensweise. Meistens jedenfalls, denn mit Blick auf Seven geht er mir doch ein bisschen zu harsch vor und sollte generell mehr Vertrauen für seine erste Offizierin mitbringen. Befürchtungen, dass Sevens Karriere bei der Sternenflotte bedroht ist, werden mit dieser Episode allerdings wieder weggeschwemmt, denn Shaw hört durchaus zu, als sie ihm vorwirft, zwei „Legenden“ tatenlos sterben zu lassen.

Entsprechend nimmt die Titan ein waghalsiges Manöver vor, um die Eleos aus dem Traktorstrahl der Shrike zu befreien und die spärliche Besatzung an Bord zu beamen. Ein erster, guter Schritt für Shaw, der sein Schiff und dessen Besatzung aufs Spiel setzt, um diesen kleinen Erfolg zu erzielen. Dass aber anschließend die Schilde noch nicht aktiviert sind und Vadic die Eleos auf die Titan schleudern kann, was Schaden anrichtet, ist sicher weniger professionell. So nett es auch war, dieses überraschende Manöver mitanzusehen, hätten die Schilde der Titan bereits aktiviert sein müssen.

Im Anschluss folgt das Ultimatum von Vadic und aus Sicht von Shaw lässt sich nicht monieren, dass er bereit ist, darauf einzugehen. Schließlich hat die Sicherheit seiner Besatzung erstmal Vorrang und Jack Crusher ist zunächst ein Niemand oder vielleicht sogar ein Krimineller, auf dessen Kopf womöglich richtigerweise ein Kopfgeld ausgesetzt ist. Nimmt man noch die Waffen der Shrike hinzu, kann ich Shaw durchaus nachvollziehen, wenn es darum geht, die Titan und dessen Besatzung zu schützen.

Insgesamt bleibt die Rolle von Todd Stashwick durchweg glaubwürdig und mit Blick auf seinen Einsatz diese Woche, wäre ich nicht mehr der Meinung, dass er zu denen gehört, die der Sternenflotte etwas Böses wollen. Shaw mag recht eigensinnig sein und entsprechend auch eigene Vorstellungen haben, was Picard und Riker betrifft, aber trotzdem wächst er diese Woche ein gutes Stück und riskiert mitunter einiges. Wichtigster Punkt wäre aber, dass er gegen Ende kein Problem damit hat, wenn Picard das Kommando übernimmt und die Titan in den Nebel führt.

Jean-Luc Picard

Mein vermutlich größter Kritikpunkt dieser Woche wäre, dass die Vaterfrage in Bezug auf Jack von unserem Admiral erstmal ignoriert wird. Will spricht ihn bereits an Bord der Eleos darauf an und erhält keine Antwort. Zahlreiche andere Brotkrumen werden gelegt, aber der Elefant im Raum wird bis zuletzt nicht beachtet, wenngleich unsereins ihn bereits im letzten Review angesprochen und vermutet hatte.

Dieser Eiertanz seitens Jean-Luc ist auch das, was mich an der Episode leicht stört. Denn ein Twist funktioniert nur dann, wenn er sich nicht kommen sehen lässt, was hier leider nicht der Fall ist. Insofern ist die Überraschung misslungen, weil sich genau dieses Ergebnis erwarten ließ.

Andererseits ließ sich jeder Moment zwischen Picard und Riker, Jack, Seven, Shaw, usw. genießen. Diese wortlose Szene zwischen Beverly und Jean-Luc, bei der er erkennt, dass er der Vater von Jack ist, war übrigens mein persönliches Highlight der Woche. „Show, don't tell“ in Bestform, wenngleich diese Szene durch unsere Vermutungen unterminiert wird.

Ansonsten waren eigentlich alle Szenen, die Jean-Luc, Will, Jack, Seven und Shaw involvierten, sehr sehenswert und mindestens gut umgesetzt. Die Reibungspunkte wurden stimmig angesprochen, das Miteinander ebenfalls, und dass alle schließlich auf einen gemeinsamen Nenner kommen, ist genau das, was sich der Zuschauer gewünscht hat. Vielleicht wurde nicht alles richtig gemacht, aber insgesamt kommt doch ein äußerst stimmiges Bild rüber, welches Lust auf mehr macht.

Vadic

Ein paar Worte zu Amanda Plummer, die sichtlich Spaß an ihrer Rolle als Vadic hat. Ich habe jeden Moment genossen, auch wenn es teilweise sehr cheesy zu betrachten war. Das Overacting kommt der Figur jedenfalls zu Gute und gehört auch irgendwie dazu, wenn es um Star Trek: The Next Generation geht. Und darum geht es hier, was die zahlreichen bekannten Gesichter dieser Episode deutlich machen.

Ich hatte bereits oben weiter von „Overkill“ gesprochen und Vadic gehört sicher dazu. Dieses mächtige Schiff, die zahlreichen Waffen sowie die Kommandantin sind allesamt ein bisschen zu viel des Guten, was sich leicht kritisieren ließe. Aber blicken wir einmal kurz auf die ersten beiden Staffeln von Star Trek: Picard zurück, dann ist diese Gegnerin bei Weitem nicht so over-the-top wie die Gefahren zuvor, bei denen mehr oder weniger das gesamte Universum auf dem Spiel stand. Stattdessen geht es back to the roots mit einem übermächtigen Gegner (bislang jedenfalls), der erstmal nur Jack Crusher als Ziel hat.

Mit anderen Worten wäre Vadic bei TNG vermutlich ein Gegner der Woche gewesen, während wir uns hier bei Picard sicher sein können, dass wir noch länger etwas von ihr haben werden. Und tatsächlich gilt es (aktuell jedenfalls) nicht, mal wieder das gesamte Universum (oder „nur“ den Alpha-Quadranten) zu retten. Nein, wir haben hier einen eher klassischen Gegner, wie er in TNG wöchentlich aufgetaucht ist. Einziger Unterschied wäre eben, dass dieser Gegner uns nun (vermutlich) über eine Staffel begleiten wird und das Risiko nicht ganz so hoch ist, wie in den beiden Staffeln zuvor. Mit Blick auf die ganzen Gast-Darsteller auch wünschenswert. Es muss halt nicht immer um alles gehen. Oder wie seht ihr das?

Raffi Musiker

Der zweite Handlungsstrang der Woche ist Raffi vergönnt, die das Attentat von letzter Woche nicht verhindern konnte und an der offiziellen Erklärung zweifelt. Zu Recht, wie sich herausstellen soll, denn T'Luco hatte nichts mit dem Anschlag zu tun. Sneed wusste womöglich mehr, kann aber nun keine Antworten mehr geben, womit der Gastauftritt der Woche ein wenig fragwürdig wird.

Aber fangen wir von vorne an. Raffi bezweifelt, dass die Nachrichten den wirklichen Missetäter anführen, und kontaktiert entsprechend ihren Auftraggeber. Sie hat bestimmte Vermutungen, die sie durch ein Treffen mit Sneed erkunden möchte und vermutet bei T'Luco einen Sündenbock, der nicht wirklich für den Anschlag verantwortlich ist. Ihr Kontakt meint aber, dass ihre Dienste nicht weiter erwünscht sind (um es mal anders auszudrücken als im Episodentitel), womit ihre Dienste auf Eis gelegt werden sollen. Für Raffi keine Option, dazu kennen wir sie auch zu gut, womit es hier weitergeht.

Ihre Anlaufstelle ist ihr Ex und der kommt überhaupt nicht sympathisch rüber. Jae stellt ihre Motive von Beginn an in Frage, aber das Schlimmste an der Konversation ist, dass es keinerlei Chemie zwischen Randy J. Goodwin und Michelle Hurd gibt. Für mich sah der Dialog jedenfalls nicht so aus, als wenn sich hier ein ehemaliges Pärchen unterhält, sondern vielmehr anhand des Drehbuchs heruntergerattert wird. Wobei sich bestenfalls bei Raffi mitfühlen lässt, aber Jae recht sicher als A-Loch offenbart wird. Die Unterredung zwischen den beiden war jedenfalls sehr peinlich und fühlte sich wie ein Fremdkörper in der Episode an. Raffis Vergangenheit hin oder her, ist dieses „entweder ein Treffen mit deinem Sohn oder ein Treffen mit Sneed“ ein Ultimatum, welches von vornherein unfair ist. Von daher darf Jae dieser Staffel in Zukunft gerne fernbleiben.

Zurück zu Raffi, ist sie natürlich pflichtbewusst und will den wahren Gründen auf den Ursprung gehen. Sie erhält ihr Treffen mit Sneed und hat auch einen guten Plan, indem sie sich als eine Person ausgibt, die für T'Luco arbeitet. Dumm nur, dass Sneed den Kopf von T'Luco auf Eis hat, womit ihre Undercover-Story zunichte gemacht wird. Ein WTF-Moment, dem aber direkt weitere folgen sollen. Denn als es um Raffi schlecht steht, greift ein Unbekannter ins Geschehen ein und dezimiert Sneeds Gefolge und schließlich auch Sneed selbst (um einen Kopf jedenfalls).

Worfs Auftritt kann sich echt sehenlassen, kommt aber auch mit zahlreichen Fragen daher. Beispielsweise, weshalb er Raffi mit dem Episodentitel konfrontiert und dann doch zur Rettung kommt. Außerdem ist Worf im Geheimdienst der Sternenflotte eine Neuigkeit, die nicht so ganz schmecken will, zumal er als Raffis Kontakt einen eher zwielichtigen Eindruck hinterließ, weil er ihre Vorgehensweise nicht gefördert hat.

Der Auftritt von Michael Dorn war fraglos eindrucksvoll und als wir endlich sein Gesicht sehen, ist mir auch ein kleiner Jubelschrei über die Lippen gefahren. Aber noch wissen wir wenig über Worfs Motive und das große Ganze, welches Raffis Mission erst auf die Wege gebracht hat. Von daher bin ich auch ein wenig skeptisch, was Worf angeht. Raffis Rettung ist sicher gut und mich freut es total, dass Worf so eindrucksvoll zurückkehren darf. Aber ich wittere ein „Aber“, welches erst noch ergründet werden muss.

Sonstiges

Weniger Easter Eggs als im Auftakt, aber einige, die auch schnell mal übersehen werden können. Musikalisch und optisch nach wie vor grandios und wer auch immer Amanda Plummer gecastet hat, hat einen sehr guten Job gemacht.

Des Weiteren gefällt das Zusammenspiel der alten Crew, von dem wir hoffentlich noch mehr zu sehen bekommen. Will und Jean-Luc wie schon im Auftakt großartig, der wortlose Austausch mit Beverly genial. Von solchen Szenen gibt es hoffentlich mehr, wenn noch weitere TNG-Gefährten dazukommen.

Apropos, Worfs Auftritt habe ich gefeiert, wenngleich der ein wenig fragwürdig daherkommt und zunächst nur für Raffi wichtig war. Aber früher oder später werden die beiden Handlungen sicher noch zusammenkommen und weitere Gastauftritte folgen. Ich bin gespannt und freue mich darauf.

Fazit

Im direkten Vergleich zum Auftakt nicht ganz so gut, aber immer noch mindestens sehr gut. Wir erfahren mehr über Jack Crusher (Beverlys Sohn) und seine Persönlichkeit und Herkunft, während die Bedrohung durch Vadic fortwährend ist, was den Spannungsfaktor hochhält. Des Weiteren ist Raffi lange Zeit auf sich allein gestellt, ehe ihr Hilfe in Form eines TNG-Gesichts zukommt, auf dessen Auftritt wir lange gewartet haben. Von mir gibt es diese Woche vier von fünf Sternen. Und von Euch?

Schauspieler in der Episode Star Trek: Picard 3x02

Darsteller   Rolle
Patrick Stewart …………… Jean-Luc Picard
Jeri Ryan …………… Seven of Nine
Michelle Hurd …………… Raffi Musiker
Ed Speleers …………… Jack Crusher
Michael Dorn …………… Worf
Jonathan Frakes …………… Will Riker
Gates McFadden …………… Doctor Beverly Crusher
Todd Stashwick …………… Captain Liam Shaw
Amanda Plummer …………… Vadic
Aaron Stanford …………… Sneed
Ashlei Sharpe Chestnut …………… Ensign Sidney La Forge
Randy J. Goodwin …………… Jae Hwang
Robert Morgan …………… Fenris Ranger (as Robert G. Morgan)
Stephanie Czajkowski …………… Lt. T'Veen
Joseph Lee …………… Lt. Mura
Chad Lindberg …………… Ensign Foster
Lisa Maley …………… Ensign Esmar
Tiffany Shepis …………… Dr. Ohk
Amy Earhart …………… Eleos / Titan Computer (voice)
Adam Hunter …………… Security Officer
Naymon Frank …………… Guard
Grace Lee …………… La Sirena Computer (voice)
Jerry Marr …………… Operations Division Crewmember
Marco Vazzano …………… Trill

Fotos der Episode Star Trek: Picard 3x02

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