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Das passiert

Im Norden Kanadas ist das SkyMed-Team unterwegs, um dort Menschen zu helfen, wo Retter sonst nicht hingelangen. Die junge Truppe des Einsatzteams gibt täglich ihr Bestes, um zu helfen, wo es nötig ist.

Die Bergretter in Kanada

Wer Serien wie 9-1-1 oder Chicago Fire liebt, sollte nun ganz tapfer sein, Fans von Die Bergretter werden sich hingegen womöglich eher angesprochen fühlen. Denn genau in diese Kerbe schlägt die neue Drama-Rettungsaction-Show Skymed auf Paramount+ (ursprünglich beim kanadischen Sender CBC gelaufen).

Kurz und bündig lässt sich das so zusammenfassen: Generische Figuren gehen auf langweilige Rettungsmissionen in den Bergen Kanadas. Das mag nach einem zu harten Urteil klingen, trifft aber ziemlich genau den Kern. Die Pilotfolge beginnt mit einem Jäger, der in der Wäldern Kanadas Bären schießt. Wie selbstverständlich erlegt er eines der schönen Tiere, übersieht aber, dass hinter ihm ein mächtiger Grizzly aus dem Dickicht hervorbricht, um ihn zu attackieren.

Es ist dem Rezensenten beinahe unangenehm, zugeben zu müssen, dass er mit dem niedergestreckten Tier irgendwie mehr Mitleid als mit dem Schützen empfand, als er die Szene sah. Gut, in Kanada ist die Jagd möglicherweise ein beliebter Sport, hierzulande mag jedoch manch Zuschauende Unbehagen verspüren. Entsprechend hält sich das Mitgefühl in Grenzen, wenn das Team eintrifft, um den schwer Verwundeten innerhalb von fünf Minuten zu versorgen und per Flugzeug abzutransportieren. Kein guter Einstieg für Tierfreunde also.

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Zu viel ist zu viel

An dieser Stelle wird allerdings schon klar, wohin die strukturelle Reise mit den Lebensrettern geht. In den knapp 45 Minuten werden in knackiger episodaler Form mehrere Einsätze lose aneinandergereiht, die das erklärte Ziel haben, Spannung zu erzeugen. Um dem Ganzen den Anschein eines Überbaus zu geben, folgen wir dem Alltagsleben der SkyMed-Crew, die in der Zentrale gemeinsam leben.

So lernen wir Crystal (Morgan Holmstrom), Chopper (Praneet Akilla), Bodie (Aason Nadjiwon) und den Rest des Teams kennen. Leider gibt die Folge den Figuren nicht ansatzweise genug Zeit, um so etwas wie einen Bezug zu den jungen Helden aufzubauen, zumal mit Hayley (Natasha Calis) auch noch eine neue Sanitäterin eintrifft, die die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Das ginge an sich in Ordnung, wenn das Publikum nicht wie der sprichwörtliche Ochse vor dem Berg stünde, weil ihm die zu knapp eingeführten Charaktere noch vollkommen fremd sind.

Der Frischling erweist sich indes nicht als gestandene Notfallsanitäterin, sondern als Hebammen-Schwester, was in den nächsten beiden leidlich interessanten Einsätzen sogleich zu Fehlern führt. Was folgt, ist eine heftige Ansage seitens der erfahrenen Crystal, die keinen Hehl daraus macht, dass sie Hayley am liebsten mit dem nächsten Flieger nach Toronto schicken würde. Warum und weshalb sie fast ständig garstig ist und sich am Ende der Folge dann für ihr Benehmen entschuldigt, ist offensichtlich für die Autoren unerheblich. Eine Begründung erschloss sich jedenfalls nicht aus dem Kontext.

Mehr Soap als Drama

Am Ende haben wir den Abtransport eines Jägers, die Überführung eines älteren Herren in ein Krankenhaus, die Rettung eines abgestürzten Piloten und einiges mehr erlebt. Das alles wurde in der dreiviertel Stunde Laufzeit genauso im Schnellverfahren abgehandelt, wie die Einführung der Heldinnen und Helden und ihre teils an den Haaren herbeigezogenen Beziehungen. Beispiel gefällig? Bitteschön: Chopper steht auf Hayley und lässt eine peinliche Anmache vom Stapel, während Crystal die Neue auf de Kieker hat. Die landet dann mit Bodie, dem unumstrittenen Schönling der Truppe, warum auch immer im Bett, was Chopper dazu hinreißt sich bei Bodie über dessen Verhalten zu beschweren. Der rechtfertigt sich indes damit, dass seine Bewerbung auf einen besseren Posten abgelehnt worden sei und er daraufhin halt Sex brauchte.

Wechseln wir kurz in den Ironiemodus und stellen uns die Frage, was sonst einen gutaussehenden Mann mit Waschbrettbauch von seinem Versagen ablenken könnte. Dies vor allem, weil Hayley in ihrer heißen Unterwäsche, die sie selbstverständlich mit in die Berge gebracht hat, aber auch zu verführerisch aussah. Es versteht sich von selbst, dass zum Schluss nicht nur alle gut Freund sind, sondern zudem ihren Job professionell angehen. Wer's glaubt...

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Fazit

Skymed verfügt über tolle und sehenswerte Landschaftsaufnahmen, krankt aber in der Pilotfolge an seiner Struktur und langweiligen Figuren. Einsätze ohne emotionale Tiefe, Figuren, die uns gefühlt alle fünf Minuten darüber aufklären, dass sie die Einzigen da draußen sind, die für die Menschen da sind und der ständige Verweis darauf, dass wir uns im Norden Kanadas befinden. Irgendwann hat es auch der letzte Zuschauende kapiert, dass wir hier eine außergewöhnliche Heldentruppe vor uns haben.

Genau hier hinkt es aber gewaltig, weil zwischen den Einsätzen mehr der Eindruck einer locker flockigen Studentenverbindung, als der von echten Profis entsteht, die sich jederzeit aufeinander verlassen können müssen. Liebeleien, Eifersüchteleien, platte Dialoge und ein Cast, der besser in eine Soap-Opera gepasst hätte, komplettieren das unausgegorene Bild. Für die tollen Landschaftsbilder und die routinierte Kameraarbeit gibt es ein paar Fleißpünktchen. Mehr ist aber aus Sicht des Rezensenten zumindest nach Sichtung der Pilotfolge nicht drin.

Zweieinhalb von fünf Hubschraubern.

Hier abschließend noch der Trailer zur Dramaserie „SkyMed“ auf CBS und jetzt auch beim Streamingdienst Paramount+: