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Ben landet im Jahr 1954 im Körper des Privatdetektivs Liam O'Connor, der einen ebenso heiklen wie gefährlichen Auftrag auszuführen hat. Eine Frau namens Elaine Sullivan (Jules Willcox) hat ihn angeheuert, ihre Schwester Judith (Dana Melanie) aus George's Island Asylum, einer gruseligen Irrenanstalt, zu befreien. Das Problem ist, das Ben nicht nur das Leben der Patientin retten muss, sondern auch seins, denn Liam hat es niemals aus der, einem Hochsicherheitstrakt gleichenden, Einrichtung herausgeschafft. Die Sache verkompliziert sich noch weiter, als plötzlich Martinez aka Leaper X auftaucht und Magic Janis zu Hilfe ruft.
Ben landet im Jahr 1954 im Körper des Privatdetektivs Liam O'Connor, der einen ebenso heiklen wie gefährlichen Auftrag auszuführen hat. Eine Frau namens Elaine Sullivan (Jules Willcox) hat ihn angeheuert, ihre Schwester Judith (Dana Melanie) aus George's Island Asylum, einer gruseligen Irrenanstalt, zu befreien. Das Problem ist, das Ben nicht nur das Leben der Patientin retten muss, sondern auch seins, denn Liam hat es niemals aus der, einem Hochsicherheitstrakt gleichenden, Einrichtung herausgeschafft. Die Sache verkompliziert sich noch weiter, als plötzlich Martinez aka Leaper X auftaucht und Magic Janis zu Hilfe ruft.
Endlich geschieht in Quantum Leap (2022) das, worauf wir seit einer gefühlten Ewigkeit gewartet haben. Der Writers' Room hat ein Erbarmen und führt den Mainplot nicht nur ausführlich, sondern auch hochspannend fort und sorgt damit für einen Volltreffer. Dabei beginnt die Geschichte in typischer „Quantum Leap“-Weise, so dass man zunächst von einer weiteren Standalone-Episode ausgehen könnte.
In Horror-Manier landet Ben im Jahr 1954 im Körper eines Privatschnüfflers und versucht, eine Frau aus einer herrlich düsteren und gruseligen Irrenanstalt zu befreiten. Die Inszenierung gerät so stimmig, dass man sich beinahe in einer verrückten Spielwelt wähnt. Die Wärter sind grob und brutal, die Stationen für die Patienten rufen Erinnerungen an einen Hochsicherheitstrakt wach und die Zellen starren vor Dreck.
Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, beginnt die Folge in beinahe rabenschwarzer Dunkelheit, während ein heftiges Gewitter über dem Asylum tobt. Das verursacht im alten, riesigen Haus flackernde Lichter, während Menschen wimmern und schreien oder in ihren Zellen aus dem Schatten hervorpreschen und sich gegen die dicken Sicherheitsglastüren werfen. Das alles ist wunderbar atmosphärisch und macht Lust auf die kommenden Minuten.
Tatsächlich basteln die Macher um dieses Setting eine schauerliche, spannende Geschichte, so dass man den Wunsch, endlich zu erfahren, was es mit Janis und Leaper X auf sich hat, beinahe vergessen könnte. Ben versucht nicht nur, Judith zu befreien, sondern auch den menschenverachtenden Dr. Mueller zu stoppen, der die Patienten der Einrichtung für grausame Menschenversuche missbraucht.
Es ist recht deutlich, dass Mueller an Schlächter wie Josef Mengele oder dem Österreicher Aribert Heim angelehnt ist. Das mag durchaus ein wenig klischeehaft wirken, macht aber dank des tollen Auftritts von Schauspieler Patrick Fischler großen Spaß, weil der sadistische Psychiater dem Publikum einen Schauer den Rücken jagt. Toll ist zudem, dass dieser Teil der Episode in einem guten Tempo erzählt und musikalisch passend untermalt ist.
Ab etwa der Mitte von Ben, Interrupted nimmt der lange vernachlässigte übergeordnete Erzählstrang plötzlich rasant Fahrt auf. Ben versucht, einen Ausweg für sich und Judith zu finden, den Ziggy auch parat hat. Judith hat jedoch andere Pläne und möchte Muellers Aufzeichnungen stehlen, um ihn zur Strecke zu bringen und die restlichen Insassen zu retten. Addison klopft derweil gemeinsam mit Ian alle Möglichkeiten ab, als etwas Unerwartetes geschieht. Leaper X aka Martinez (Walter Perez) taucht unvermittelt auf und behauptet, Ben helfen zu wollen.
Das ist eine Überraschung, weil bisher immer alles darauf hinauslief, dass er das Projekt sabotieren will. Eine Erklärung für diese Wendung kann nur von Janis kommen, die endlich wieder von Magic ins Spiel gebracht wird. Sie klärt das Quantum-Leap-Team darüber auf, dass Martinez seine Aufträge von Ziggy erhält, allerdings aus einer anderen Zeitlinie. Immer wenn der Superrechner der Meinung ist, dass zwei Leaper erforderlich sind, treffen Ben und Richard aufeinander. Das ist eine plausible Idee, die über die nächsten 20 Minuten spannend ausgebaut wird. Janis klärt uns darüber auf, dass Leaper X es auf Addison abgesehen hat. Aus irgendeinem Grund soll er sie töten und Ben versucht, dies zu verhindern. Calavicci sieht nur eine Möglichkeit, es zu schaffen: Ben muss Martinez jetzt aufhalten und sich so selbst opfern.
Das ist natürlich keine Option für das eingeschweißte Team, so dass sich letztlich doch eine andere Lösung findet, die aber mit einem hochdramatischen Twist endet. Die beiden Zeitreisenden tun sich zusammen und schaffen es, sowohl Judith zu retten als auch Muellers Unterlagen zu stehlen. Doch gerade als die Geschichte ein gutes Ende zu nehmen scheint, erweist sich Martinez erneut als wenig vertrauenswürdig. Ziggy hat einen Weg durch die Kanalisation gefunden, den die Flüchtenden nutzen, doch als Leaper X Ben Song eine helfende Hand reicht, rammt er ihm plötzlich eine Glasscherbe in den Hals. Schwer verletzt stürzt er in die Tiefe und ist dem Tode nahe. Martinez' kryptische Worte, dass er nicht zulassen könne, dass Benjamin seinen über allem stehenden Auftrag zunichtemacht, ist ein Indiz dafür, dass er möglicherweise eine große Katastrophe verhindern muss.
Das ist eine starke Wendung, der aber in der Finalszene noch eins draufgesetzt wird. Schon vor einigen Wochen häuften sich die Hinweise, dass es einen Maulwurf im Projekt gibt, die Idee wurde aber bislang nicht weiterverfolgt. Nun greift Autorin Annelise Kollevoll Medina, die hier übrigens ihr erstes Drehbuch abliefert, noch einmal tief in die Twist-Kiste und lässt den Verdacht aufkeimen, dass Ziggy selbst seine elektronischen Sensoren im Spiel hat und sich als eine Art Supercomputer-Doppelagent entpuppen könnte.
Ben, Interrupted ist genau das, was der Serie gefehlt hat. Annelise Kollevoll Medina gebührt höchstes Lob dafür, wie sie die bisher eher dünn über die Staffel verstreuten Hinweise zusammenführt und mit einem tollen Abenteuer der Woche verknüpft. Für ein Erstlingswerk ist das eine großartige Leistung. Der Plot um das Asylum versprüht ein ansprechendes Gänsehaut-Flair, die Inszenierung ist rundum gelungen und die Weiterführung des narrativen Hauptstrangs mit zwei Twists ist ein Knaller. Dass Ziggy kompromittiert sein könnte, Martinez ihn töten wollte - all das deutet auf ein großes Finale mit einem riesigen Cliffhanger hin, denn in den letzten beiden Episoden lässt sich das Story-Gefüge kaum mehr auflösen. Macht aber nichts, immerhin befindet sich die zweite Season längst in der Mache. 5 von 5 Leaps.
Darsteller | Rolle | |
---|---|---|
Raymond Lee | …………… | Dr. Benjamin 'Ben' Song |
Caitlin Bassett | …………… | Addison Augustine |
Mason Alexander Park | …………… | Ian Wright |
Nanrisa Lee | …………… | Jenn Chu |
Ernie Hudson | …………… | Herbert 'Magic' Williams |
Patrick Fischler | …………… | Dr. Mueller |
Georgina Reilly | …………… | Janis Calavicci |
Walter Perez | …………… | Richard Martinez |
Dana Melanie | …………… | Judith Murphy |
Paul McCarthy-Boyington | …………… | Lawrence |
Jules Willcox | …………… | Elaine Sullivan |
Susan Diol | …………… | Beth Calavicci |
Armando Mcclain | …………… | Burly Nurse |
Johnny Cannizzaro | …………… | Ralph |
Angela Sauer | …………… | Art Teacher |
Johari Johnson | …………… | Senior Nurse |
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