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Quantum Leap (2022) 1x12

Quantum Leap (2022) 1x12

Episode Staffel 1, Episode 12
(Quantum Leap (2022) 1x12)
Deutscher Titel der Episode Episode 12
Titel der Episode im Original Let Them Play
Erstausstrahlung der Episode in den USA Montag, 6. Februar 2023 (NBC)
Autoren Steven Lilien, Bryan Wynbrandt, Donald P. Bellisario
Regisseure Morenike Joela Evans, Shakina Nayfack

Ben springt in das Jahr 2012 und landet im Körper des Basketballtrainers Carlos Mendez an der Lakehill Highschool. Seine Tochter Gia ist trans und wünscht sich nichts sehnlicher als im Schulteam zu spielen. Doch Direktorin Krager befürchtet politische Verwicklungen und Proteste vor ihrer Schule und verbietet den Einsatz des Mädchens. Ein Kampf für Selbstbestimmung, Gleichberechtigung und gegen Transphobie beginnt, denn wenn es Ben nicht gelingt, die Mauer der Vorurteile zu überwinden, wird sich Gia irgendwann in der Zukunft das Leben nehmen.

Das passiert

Ben springt in das Jahr 2012 und landet im Körper des Basketballtrainers Carlos Mendez an der Lakehill Highschool. Seine Tochter Gia ist trans und wünscht sich nichts sehnlicher, als im Schulteam zu spielen. Doch Direktorin Krager befürchtet politische Verwicklungen und Proteste vor ihrer Schule und verbietet den Einsatz des Mädchens. Ein Kampf für Selbstbestimmung, Gleichberechtigung und gegen Transphobie beginnt, denn wenn es Ben nicht gelingt, die Mauer der Vorurteile zu überwinden, wird sich Gia irgendwann in der Zukunft das Leben nehmen.

Eine wichtige Story

Es ist moralisch, ethisch und im Sinne des Gleichheitsgrundsatzes wichtig, dass das Thema Transgender immer mehr Einzug in die Unterhaltungsindustrie findet. Die Probleme, die Transmenschen, aber auch ihre Angehörigen empfinden, sollen und müssen endlich offen diskutiert werden. Die zwölfte Folge von Quantum Leap (2022) tut genau das in aller Deutlichkeit. Drehbuch-Autorin Shakina schickt Benjamin ins Jahr 2012, um dort den Körper des Basketball-Coachs Carlos Mendez zu übernehmen, dessen Tochter Gia trans ist. Die Eltern lieben ihr Kind und geben ihr Bestes es zu beschützen.

Das ist auch nötig, denn bereits im Teaser wird Gia für ihre Identität angefeindet, weil ihr Vater sie nach der Verletzung des Team-Stars Amanda (Lucy Loken) in der letzten Minute des Spiels einsetzt. Als sie einen Drei-Punkte-Korb wirft, kochen die Emotionen hoch. Buhrufe werden laut und einige Zuschauende werfen Carlos Unfairness vor, weil Gia in Wirklichkeit kein Mädchen sei. Direktorin Krager (Crystal Coney) übt aus Sorge vor einem schulpolitischen Eklat ebenfalls Druck aus.

Im Verlauf der rund 40 Minuten wird Gia erleben, wie sich Amandas Mutter als transgenderfeindliche Person herausstellt, die in ihrer Zugehörigkeit zum Team die Rechte der Frauen gefährdet sieht. Männer bewerfen sie während einer Car-Wash-Geldsammelaktion mit Eiern und rufen ihr zu, dass sie niemals eine richtige Frau sein wird. Und Teile des Basketballpublikums halten Transparente in der Art von „Keine Männer in Frauenteams“ zu.

Die Bandbreite der Ignoranz ist groß und wird dazu führen, dass sich Gia das Leben nimmt, wenn Carlos nicht für ihr Selbstbestimmungsrecht eintritt. Das ist ein dramatischer und sehenswerter Ansatz vor einem leider nur allzu realen Hintergrund, denn tatsächlich stellt die Episode deutlich die Frage, wie christlich ein Mensch ist, der das Prinzip der Nächstenliebe nicht versteht. Amandas Mutter zitiert die Bibel, um ihre Meinung, Gia würde die Rechte der Frauen mit Füßen treten, zu untermauern.

Sie muss sich aber Gias Mutter geschlagen geben, die das „Buch der Bücher“ ebenfalls gut kennt und das passende Gegenargument parat hat. Das ist eine interessante Idee, die christlichen Fundamentalisten den Wind aus den Segeln nimmt. Die Worte der Bibel sind nun einmal in vielerlei Hinsicht Auslegungssache und es liegt an uns, ob der humanistisch wertvolle Satz „Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst“ für alle gilt, oder nicht. Gut so!

Die Seite der Eltern

Nicht nur für die 16-Jährige, so lehrt uns die Geschichte eindrücklich, sind derartige Zustände psychisch untragbar, sondern auch für die Eltern. Sie lieben Gia und möchten ihr ein glückliches Leben ermöglichen. Doch wie, wenn sie mit dem ständigen Gefühl der Ablehnung nur aufgrund ihrer Identität fertigwerden muss? Das ist eine Frage, die sich mit Sicherheit viele Eltern stellen, daher ist es großartig, sie in die Story miteinzubeziehen. Gia besucht ein Treffen für Transgenderkids, wo sie so sein darf, wie sie ist, während sich die Erziehungsberechtigten in einem Stuhlkreis austauschen.

Die Erwachsenen treibt die Sorge um, wie sie ihren Kindern vermitteln sollen, dass sie perfekt sind, wenn ihnen destruktive Stimmen immerfort etwas Anderes suggerieren. Sie fürchten sich davor, dass für ihre Kids kein Platz auf dieser Welt ist, dass ihnen Hass, Wut, Unverständnis und Gewalt entgegenschlägt und man sie in den Tod treibt. Es ist ein hochemotionaler und erfahrenswerter Moment, die Nöte der Eltern mitzuerleben, die ihre Kinder so lieben, wie sie sind und nicht verstehen, warum sie von Teilen der Gesellschaft abgelehnt werden. Davon darf es in ähnlich gelagerten Geschichten gerne mehr geben.

Ian und Addison

Es wäre schade gewesen, wenn Mason Alexander Park auch in dieser Folge wieder lediglich eine Füllfunktion übernommen hätte. They ist als nichtbinäre Person dazu prädestiniert, aufzuklären und Bewusstsein zu schaffen. Um dies zu erreichen, wählt Autorin Shakina einen Dialog zwischen Addison und Ian, in dem wir erfahren, dass they sich als Kind das Leben nehmen wollte, aber schließlich lernte sich zu akzeptieren und zu lieben. Außerdem weist Park drauf hin, dass sich in den USA jedes fünfte Transkind umbringt, weil es seine Lebensumstände nicht mehr ertragen kann.

So schockierend diese Backgroundinfo ist, schießt die Autorin an dieser Stelle doch ein wenig über das Ziel hinaus. Sie legt sowohl Ian und Addison zwar inhaltlich gewichtige, aber auch plakative Worte in den Mund. Das könnte sich durchaus bei Teilen der Zuschauerschaft als kontraproduktiv erweisen und das Gefühl aufkommen lassen, dass hier mit dem erhobenen Zeigefinger und dem Holzhammer gleichzeitig argumentiert wird.

Die The Orville-Episode Twice in a Lifetime, die sich ebenfalls mit der Thematik auseinandersetzt, geht an dieser Stelle einfühlsamer und weniger aufgesetzt mit dem Thema um. Dem Fortschreiten des Diskurses in der Öffentlichkeit ist nicht gedient, wenn sich Menschen bevormundet fühlen. Dieses Gefühl mag jedoch bei Teilen des Publikums aufgrund der Dialogführung und der zu dichtgedrängten Aneinanderreihung von Diskriminierungen aufkommen.

Fazit

Let Them Play ist eine schwierig zu bewertende Episode. Einerseits kann man nur ein Bewusstsein für den Themenkomplex Transgender und Transphobie schaffen, wenn man in den Diskurs tritt. Andererseits könnte eine zu plakative Herangehensweise, die zur Vorverurteilung neigt, die Intention derartiger Storys konterkarieren. In diesem Fall wäre eine Konfrontation von Tätern und Opfer, die zu einem allmählichen Umdenken führt, eine adäquate Alternative gewesen. Die Episode bietet ein ähnliches Szenario mit Amanda und ihrer Mutter zwar an, zielt aber darauf ab, dass „den Alten“ in Form von Amandas Mum oder der Direktorin ohnehin nicht mehr zu helfen ist.

Die junge Generation wird es demnach richten müssen. Das ist eine diskutable Annahme, die wenig hoffnungsvoll und sicherlich auch unfair ist. Schlimmstenfalls könnte so eine Argumentation sogar dazu führen, die Ressentiments anzuheizen, statt die Gemüter abzukühlen. Hinzu kommt auf struktureller Ebene, dass es sich um eine reine Standalone-Episode handelt, die sich außerhalb des Metaplots bewegt und damit auch nichts zum übergeordneten Narrativ beiträgt.

Sechs Folgen vor dem Ende der ersten Staffel ist das durchaus gewagt, zumal es diverse Löcher zu stopfen gilt, um die Season auch sinnvoll abzuschließen. Ein früherer Sendetermin wäre so betrachtet sicherlich die klügere Wahl gewesen. Dafür, dass die Macher das Herz am rechten Fleck haben, Josielyn Aguilera eine tolle Leistung abliefert und die Folge trotz der angebrachten Kritik unterhält, gibt es von uns dreieinhalb von fünf Sternen.

Quantum Leap (2022) 1x13 Serientrailer

Hier abschließend noch der Trailer zur nächsten Episode der Serie Quantum Leap (2022), Family Style (1x13):

Quantum Leap (2022) 1x12 Trailer

Schauspieler in der Episode Quantum Leap (2022) 1x12

Darsteller   Rolle
Raymond Lee …………… Dr. Benjamin 'Ben' Song
Caitlin Bassett …………… Addison Augustine
Mason Alexander Park …………… Ian Wright
Nanrisa Lee …………… Jenn Chu
Ernie Hudson …………… Herbert 'Magic' Williams
Trace Lysette …………… Kate
Georgina Reilly …………… Janis Calavicci
Josielyn Aguilera …………… Gia Mendéz
Brigitte Kali Canales …………… Shurti Pateel
Collette Wolfe …………… Margie Brandis
Lucy Loken …………… Amanda Brandis
Anita Kalathara …………… Shruti Pateel
Erin Croom …………… Janay Lawrence
Shakina Nayfack …………… Dottie
Crystal Coney …………… Principal Krager
David Chan …………… Assistant Principal Giffin
D'Lo …………… Referee
Olabisi Kovabel …………… Sky
Jacoba Post …………… Lilly (as Jacoba Joy Post)
Rain Caspian Yabut …………… Dylan
Maxton Smith …………… Fan
Alex Hamer …………… Heckler
Jeanne Chinn …………… Trans Kid's Mom
Darren Dupree Washington …………… Trans Kid's Dad
Natalia-Christabelle …………… Barista Jade (credit only)

Fotos der Episode Quantum Leap (2022) 1x12

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