Mitte der 80er Jahre: Ein nächtlicher Überfall auf den Straßen Glasgows verändert Tommy Flanagans Leben für immer. Der junge Mann, der seinen Lebensunterhalt als DJ in Nachtclubs verdient, landet im Krankenhaus, mehr tot als lebendig, wie Tommy Flanagan selbst berichtet.
Er überlebt, doch ist gezeichnet, mit dem sogenannten „Glasgow Smile“, Narben auf beiden Seiten seines Gesichts. Der Überfall ist jedoch auch der Auslöser für ihn, einen neuen Blick auf sein Leben zu werfen und es völlig umzukrempeln.
Aufgewachsen in schwierigen Verhältnissen, lief er in seiner Jugend stets Gefahr, auf die schiefe Bahn zu geraten. Seine alleinerziehende Mutter hatte fünf Kinder zu versorgen, Tommy Flanagan ist das drittälteste Kind. Seine Jugend über verdiente er sich sein Geld unter anderem als DJ und Maler. Bis zu jener verhängnisvollen Nacht in seiner Heimatstadt Glasgow, die im Krankenhaus endete.
Mit Unterstützung seiner Freunde, speziell Robert Carlyle („Trainspotting“, Once Upon a Time), fasste er den Mut, einen neuen Traum zu verfolgen: Schauspieler zu werden. Flanagan wurde Mitglied von Carlyles „Raindog Theatre Company“, wo er sein Bühnendebüt gab.
Seit Anfang der 90er Jahre erscheint er auf den britischen Fernsehschirmen, unter anderem als Gefangener in dem Fernsehfilm „Tis' the Season to be Jolly“ (1993).
Doch erst seine Rolle in Mel Gibsons „Braveheart“ bringt ihm 1995 internationale Aufmerksamkeit. In dem Filmklassiker spielt er Morrison, einen schottischen Rebell, der an der Seite von William Wallace kämpfte. Tommy Flanagan erinnert sich an Gibson als den besten Regisseur, mit dem er bisher gearbeitet hat. Erst seit seiner Erfahrungen am Set von „Braveheart“ wurde er laut eigener Einschätzung vom Bühnen- zum Filmschauspieler.
Und das Lob an Mel Gibson bedeutet gerade darum besonders viel weil Tommy Flanagans Karriere nach „Braveheart“ viele namhafte Regisseure beinhaltet. Er spielte unter Phillip Noyce in dem Film „The Saint“ (1997), übernahm im selben Jahr Rollen in John Woos „Face/Off“ und David Finchers „The Game“.
Im Jahr 2000 kehrte er zurück in einem Monumentalfilm und landete einen großen Coup mit der Rolle als Cicero in dem Film „Gladiator“ an der Seite von Russell Crowe.
Im Jahr darauf war er in der Hauptrolle in dem US-amerikanischen Film „Dead Dogs Lie“ zu sehen, der auf dem Phoenix Film Festival 2002 einen „Copper Wing Award“ für das beste Cast erhielt.
Fans des Action-SciFi-Genres werden sich an Tommy Flanagan vielleicht als Mark Verheiden in dem Film „Alien vs. Predator“ (2004) erinnern.
Ein anderer Film, mit dem der Schauspieler vermutlich neue Fans finden konnte, ist „Sin City“ aus dem Jahr 2005. Einen Ausflug ins Horror-Genre machte er mit der Rolle des Strangers in dem Film „When a Stranger Calls“ (2006).
An der Seite von Ray Liotta fiel er in den Filmen „Smokin' Aces“ und „Hero Wanted“ auf.
Es folgten vereinzelte Gastauftritte in Serien, darunter 24 und Law & Order: Special Victims Unit, bis er schließlich eine Hauptrolle in einer beliebten US-Serie ergattern konnte: Die des Bikers Chibs in der Drama-Serie Sons of Anarchy.
Doch auch auf der großen Leinwand wird Tommy Flanagan noch zu sehen sein, unter anderem an der Seite von David Boreanaz in dem Drama „Officer Down“ (2012).
Tommy Flanagan und seine Frau Dina Livingston sind im Frühjahr 2011 Eltern einer Tochter geworden, die sie Aunjanue Elizabeth Flanagan nannten.