Serienübersicht und Biografie
Über seine lange Karriere hinweg hat David Morrissey einiges an harter Kritik einstecken müssen, aber auch so manches große Lob abgestaubt. Nach seiner Rolle in dem Film Basic Instinct 2 (2006) waren die Kritiken so niederschmetternd, dass der The Walking Dead-Star gar überlegte, die Schauspielerei an den Nagel zu hängen. Vom British Film Institute hingegen wurde er als „einer der vielseitigsten Schauspieler seiner Generation“ gelobt.
Als Sohn eines Schuhmachers und einer Angestellten wird David Morrissey im Jahr 1964 in Everton, Liverpool als das jüngste von vier Kindern geboren. Als er 15 Jahre alt ist, wird beim Vater eine Blutkrankheit diagnostiziert, mit 54 Jahren stirbt dieser im Haus der Familie.
Schon als Kind interessiert er sich für Film und Fernsehen, besonders aber für Gene Kelly-Muscials. Nachdem er den Film „Kes“ (1969) sieht, steht sein Berufswunsch fest: Schauspieler. In der Grundschule findet er in der Lehrerin Frau Keller eine erste Unterstützerin dieses Traums. Sie besetzt ihn als eine der Hauptfiguren, die Vogelscheuche, in einer Schulproduktion des Stücks „Der Zauberer von Oz“. Kurz darauf verlässt sie die Schule und der junge David verliert seine einzige Unterstützerin.
An der weiterführenden Schule, die er besucht, gibt es keine Schauspiel-AG. Auf Anraten eines Cousins schließt David Morrissey sich dem Everyman Youht Theatre an. Während der ersten Wochen ist er sehr zurückhaltend und schüchtern, doch schon bald öffnet er sich und gewinnt zahlreiche Freunde, darunter Ian Hart und die Brüder Mark McGann und Stephen McGann. Im Alter von 14 ist er einer von zwei Vertretern des Jugendtheaters, die im Aufsichtsrat des Everyman Theaters sitzen.
Nach seinem Schulabschluss schloss er sich der Wolverhampton Theatre Company an.
Sein Kameradebüt gibt der Jungschauspieler im Jahr 1983 in der Serie „One Summer“. Nach dem Filmen der Episoden reist David Morrissey mit seinen Cousins nach Kenia, nach seiner Rückkehr steht die Ausstrahlung der Serie an und Morrissey bekommt einen kleinen Vorgeschmack auf das Leben im Rampenlicht.
Anschließend besucht er die Royal Company of Dramatic Art (RADA) in London, die er aufgrund von Heimweh schmeißen will.
Doch auch wenn er von seinen Freunden umgestimmt werden kann, kehrt er seiner Heimatstadt nie lange den Rücken und kommt für ein Engagement am Liverpool Playhouse nach einem Jahr an der RADA zurück nach Hause. Für zwei Jahre ist er Mitglied der Royal Shakespeare Company.
Nachdem er in zahlreichen Stücken auf der Bühne steht, folgt im Jahr 1987 seine zweite Fernsehrolle, eine Hauptfigur in dem Film „Mord aus Leidenschaft“ mit Helen Mirren.
In dem TV-Film „Mein Mann ist ein Mörder“ spielt er einen Serienkiller, der äußerlich unauffällig ist. 1991 übernimmt er die Rolle des Little John in dem Film „Robin Hood - Ein Leben für Richard Löwenherz“ mit Patrick Bergin als Titelfigur. Die Veröffentlichung der britisch-amerikanisch-deutsch-kanadischen Koproduktion fällt in die gleiche Zeit wie die des Hollywood-Blockbusters „Robin Hood - König der Diebe“ mit Kevin Costner in der Hauptrolle. Gegen diese Superstarpower hat der Film keine Chance und gerät in Vergessenheit.
Damit setzte eine Pechsträhne für den Schauspieler ein. Acht Monate lang fand er kein neues Engagement im Fernsehen und die erste Rolle danach - ein Polizist in dem BBC-Drama „Clubland“ - verlor er fast weil sein Blinddarm platzte. Um die Rolle zu behalten, stand er schon kurz nach der Operation wieder vor der Kamera.
Eine weitere Sorge des Nachwuchsschauspielers war es zu diesem Zeitpunkt, sich auf die Polizist/Soldat-Figur festgelegt zu werden, den er spielte diesen Typus unter anderem in „Black and Blue“, Framed, Between the Lines, Out of Blue und The One That Got Away.
Ab Ende der 1990er Jahre konnte er immer mehr Hauptrollen in Filmen an Land ziehen, darunter die Dramen „The Suicide Club“ und „Some Voices“. Große Aufmerksamkeit erlangte er für seine Rolle in der Miniserie State of Play. Unter anderem resultierte daraus auch eine Nominierung für einen British Academy Television Award, dabei musste er sich jedoch schließlich seinem Co-Star Bill Nighy geschlagen geben.
Auf ungewohntes Terrain begab David Morrissey sich mit der Hauptrolle in der Comedyserie Blackpool im Jahr 2004. Die Serie lief trotz guter Kritiken nur zehn Episoden und der Schauspieler wandte sich mit einer Rolle in dem Film „Stoned“ (2005) wieder dem dramatischen Fach zu.
Doch auch das brachte ihm nur wenig Glück. 2006 war er an der Seite von Sharon Stone in der Fortsetzung „Basic Instinct - Neues Spiel für Catherine Tramell“ zu sehen. Der Film wurde zum Flop in jeder Hinsicht und besonders die Kritiken für den britischen Schauspieler fielen niederschmetternd aus. Doch statt aufzugeben, wie er kurz andachte, stürzte er sich in die Dreharbeiten zu dem Thriller „The Reaping“ mit Hilary Swank, die jedoch aufgrund von Hurrikan Katrina unterbrochen werden mussten. Obwohl der Film kein Erfolg an den Kinokassen war, brachte er dem Schauspieler mehr Aufmerksamkeit in den Produzentenetagen von Hollywood ein. Es folgten Rollen in der Serie Meadowlands und den Filmen „Die Schwester der Königin“, „Is Anybody There?“, „Nowhere Boy“ und „Centurion“.
2008 war er in der Weihnachtsepisode der Serie Doctor Who zu sehen, wo er einen Mann spielte, der sich für den Doktor hält und damit unter den Fans der Serie Verwirrung stiftete. Später wurde öffentlich gemacht, dass die Episode eine Ablenkung sein sollte von dem wahren, nächsten Doktor, Matt Smith.
Es folgten Gastauftritte in den Serien Five Days, Masterpiece Theatre und The Field of Blood. Immer wieder konnte man David Morrissey in Filmen sehen. Er übernahm Rollen in dem Drama „Der Kuss des Sandmanns“, „Die Tränen des Mörders“, „Blitz: Cop-Killer vs. Killer-Cop“, „Earthbound“ und „Enemies - Welcome to the Punch“ zu sehen.
Seit 2012 ist er als der Governor in der Erfolgsserie The Walking Dead zu sehen, zu deren Cast er in der dritten Staffel hinzukam. Seine Figur ist in der Graphic Novel einer der großen Bösewichte der Story. Als Vorbereitung studierte er Politiker mit Südstaatenakzent, darunter auch Bill Clinton.
Seit den frühen 1980er Jahren ist David Morrissey auch als Filmemacher aktiv. Sein erstes großes Projekt war „Something for the Weekend“ im Jahr 1996, was er selbst schrieb. Seinen zweiten Kurzfilm basierte er auf einer Geschichte des Autors Charles Bukowski. 2001 führte er Regie bei einem zweiteiligen BBC-Film namens „Sweet Revenge“.
Zusammen mit Mark Billingham gründete er im Jahr 2009 die Produktionsfirma Sleepyhead, die unter anderem die „Thorne“-Fernsehserie produzierte.
Privat kann David Morrissey auf weniger Pechsträhnen, aber ebenso viel Erfolg zurückblicken. Im Jahr 2006 heiratete er seine langjährige Lebensgefährtin Esther Freud, Großenkelin des Mannes, der als Vater der Psychoanalyse (und als der, mit der Zigarre) in die Geschichte eingegangen ist, Sigmund Freud. Das Paar hat drei Kinder, Albie, Anna und Gene.
David Morrissey ist ein glühender Fan des Fußballvereins seiner Heimatstadt, Liverpool FC, und Unterstützer der Labour-Partei. Außerdem setzt er sich für die Menschenrechtsorganisation Reprieve ein.
David Morrissey kann acht Auftritte als Hauptdarsteller in Serien für sich verbuchen.
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Sherwood
In der Drama-Serie Sherwood
spielt David Morrissey die Rolle von Detective Chief Superintendent Ian St Clair seit 2022.
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Good Omens
Die Apokalypse droht - kurz vor dem Abendessen
In der Comedy-Serie Good Omens
spielt David Morrissey die Rolle von Captain Vincent 2019.
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Britannia
Als die Römer in Großbritannien einfielen
In der Historisch / Retro-Serie Britannia
spielt David Morrissey die Rolle von Aulus Plautius seit 2018.
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The City and The City
Ein Verbrechen, zwei mysteriöse Städte
In der Mystery-Serie The City and The City
spielt David Morrissey die Rolle von Inspector Tyador Borlú 2018.
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The Missing
Ein Vater gibt nicht auf
In der Anthologie-Serie The Missing
spielt David Morrissey die Rolle von Sam 2016.
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The Field of Blood
Journalismus und Mord in Glasgow
In der Crime-Serie The Field of Blood
spielte David Morrissey die Rolle von Murray Devlin 2011-2013.
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The Walking Dead
Mensch gegen Zombie
In der Comic-Adaption-Serie The Walking Dead
spielte David Morrissey die Rolle von The Governor 2012-2013.
Mehr über The Governor in The Walking Dead.
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David Morrissey absolvierte zwölf Gastauftritte in anderen Serien.
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Als wäre Neil Gaimans Amazon-Serie Good Omens nicht schon gut genug besetzt, stößt nun auch noch Schauspieler David Morrissey zum Cast. Als Captain eines Kreuzfahrtschiffs entdeckt er die versunkene Stadt Atlantis.