Whitney Houston - I Wanna Dance with Somebody: Filmkritik
Whitney Houston - I Wanna Dance with Somebody: Filmkritik
Es gab einmal eine Zeit, in der Musikkonsum ein Massenphänomen war und einige wenige Musiker die Charts dominierten. Michael Jackson, Madonna, Prince, Elvis Presley, Elton John oder Whitney Houston und auch Bands wie The Rolling Stones, The Beatles oder Queen gehörten dazu und schafften einen Hit nach dem nächsten. Whitney Houston dürften viele in dieser Reihe vielleicht nicht auf dem Schirm haben, doch sie war es, die als erste Schwarze Künstlerin und generell als Frau jahrzehntelange Rekorde von Elvis oder den Pilzköpfen einstellte. Der Film „I Wanna Dance with Somebody“, benannt nach einem ihrer großen Hits, stellt nun ihre Karriere als Musikerin, Unternehmerin, Mutter, Ehefrau und kontroverse Figur dar.
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Wovon handelt Whitney Houston: I Wanna Dance with Somebody?
Das Biopic „Whitney Houston: I Wanna Dance with Somebody“ zeigt den kometenhaften Aufstieg der Musikerin Whitney Houston (gespielt von Naomi Ackie, The End of the F***ing World, Jannah in „Star Wars - Episode IX: Der Aufstieg Skywalkers“) von ihren einfachen Anfängen als Chormädchen und Backup-Sängerin ihrer Mutter Cissy (Tamara Tunie; Law & Order: Special Victims Unit, See, Cowboy Bebop (2021)) in New Jersey zu DER Stimme ihrer Generation, die mehr Nummer-Eins-Hits in den USA schaffte als die Beatles und der King of Rock'n'Roll himself. Nach ihrem Großwerden in einfachen Verhältnissen und oftmals schwierigem, weil zerrüttetem, Elternhaus wird Whitney entdeckt und kann durch ihren einzigartigen Stimmumfang bald die USA und die ganze Welt begeistern. Sie lernt, laut Film, bald die burschikose Robyn Crawford (Nafessa Williams, Black Lightning) kennen und lieben, was die Öffentlichkeit jedoch anfangs nie offiziell erfahren darf...
Mit dem Geld und Ruhm kommen aber auch andere Probleme. Ihr Vater John (Clarke Peters; The Wire, The Man Who Fell to Earth) managt sie verschwenderisch und gönnt allen um sie herum ein Luxusleben, aber veruntreut dabei auch viele ihrer Einnahmen, was ihr erst sehr spät auffällt. Ihre Beziehung zum Musikerkollegen Bobby Brown (Ashton Sanders; „Moonlight“, RZA in Wu-Tang: An American Saga) steht ebenfalls unter keinem guten Stern, denn er lässt sie in diverse Alkohol- und Drogenexzesse abdriften und fällt durch seine häufige Untreue auf.

Trotz allem gelingt es Whitney, eine beeindruckende Karriere aufzubauen, wobei vor allem auch Manager Clive Davis (Stanley Tucci), laut der Filmhandlung, großen Anteil trägt. Dazu muss gesagt werden, dass der echte Davis auch als Produzent am Film mitwirkte. Tatsächlich hat er viele legendäre Musiker entdeckt und groß rausgebracht und leider auch einige an die Drogen und andere Laster verloren, darunter Janis Joplin und Judy Garland... Seine Regel ist: Ich mische mich nicht in die Privatleben der Künstler ein. Doch zu einem Zeitpunkt macht er hier eine Ausnahme... Der Film begleitet die Ausnahmesängerin bis zu ihrem tragischen Tod im Jahr 2012 in Beverly Hills, wo sie, wieder laut Film, an einer Überdosis Drogen in einer Badewanne ertrunken ist.
Regie führte Kasi Lemmons (Luke Cage, Shots Fired, Women of the Movement, Self Made, „Harriet - Der Weg in die Freiheit“). Das Drehbuch stammt von Anthony McCarten („The Darkest Hour“, „The Two Popes“, „The Theory of Everything“), der schon viermal für den Oscar nominiert wurde.