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Top 15: Die besten Dystopie-Filme

Drei der besten Dystopien im Film: „RoboCop“, „Der Blade Runner“ und „Brazil“ / (c) 20th Century Fox Home Entertainment, Warner Home Video, Twentieth Century Fox
Drei der besten Dystopien im Film: „RoboCop“, „Der Blade Runner“ und „Brazil“ / (c) 20th Century Fox Home Entertainment, Warner Home Video, Twentieth Century Fox

Die Tribute von Panem - Mockingjay: Teil 2 ist aktuell in den Kinos angelaufen und bildet den Abschluss der Geschichte um Katniss Everdeen und die dystopische Welt Panems. Zu diesem Anlass präsentieren wir Euch die fünfzehn besten Dystopie-Filme.

In der Filmgeschichte ist die Dystopie ein beliebtes Thema und auch die „Panem“-Filmreihe zeichnet sich durch die Darstellung einer düsteren Zukunftswelt aus, in der die Menschen unter einem totalitären Regime leiden. Der abschließende Teil „Die Tribute von Panem - Mockingjay: Teil 2“ startete diese Woche und zeigt den letzten Befreiungskampf der Rebellenführerin Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) gegen den Unterdrücker Präsident Snow (Donald Sutherland). Zum Kinostart widmen wir unsere aktuelle Fotostrecke den 15 besten Dystopie-Filmen.

Unter einer Dystopie ist das Gegenkonzept zu einer Utopie zu verstehen. Meistens bekommt man es mit einer Zukunftsvision zu tun, die ein negatives und düsteres der Gegenwart zeichnet. Dem Individuum wird zunehmend die Entscheidungsfreiheit entzogen und es wird zum hilflosen Opfer einer gesichtslosen Massengesellschaft. Sehr oft wird die pessimistische Zukunftsprognose mit Themen wie permanente Überwachung, Bildungsarmut, Technisierung oder Medienmanipulation in Zusammenhang gebracht.

Bei unserer Auswahl der besten Dystopie-Filme ging es uns aber nicht nur darum, ob die dargestellten Zukunftsentwürfe in der Theorie gut ausgearbeitet wurden. Ebenso wichtig war uns die Qualität der jeweiligen Filme und ob sie uns in Sachen Handlung, Charaktere und Inszenierung überzeugen konnten. Die einzelnen Dystopien können in ihrer Darstellung stark voneinander abweichen und vollkommen unterschiedliche Schwerpunkte setzen.

Auf den folgenden Seiten seht Ihr die besten Dystopie-Filme in einer Top 15.

Tim Krüger hat an diesem Beitrag mitgearbeitet.

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(c) Twentieth Century Fox
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Platz 15: Idiocracy (2006)

Die Dystopie in „Idiocracy“ ist sicherlich eine der absurdesten in unserer Liste und mitunter zum Schreien komisch. Joe Bauers (Luke Wilson) ist ein Durchschnittsmensch unserer Zeit und nicht gerade mit viel Intelligenz gesegnet. Überhaupt bekommt man von Anfang an sehr schnell vermittelt, dass Bildung kein besonders begehrtes Gut in der Moderne ist. Joe wird im Rahmen eines Militärprogramms mehrere Jahrhunderte in den Kälteschlaf versetzt und nach seinem Erwachen machen er und der Zuschauer eine erschreckende Erkenntnis: Die gesamte menschliche Gesellschaft ist hoffnungslos verblödet. Die Welt schwimmt in Abfall, Lesen und Schreiben ist ein seltenes Gut und der US-Präsident Comacho (Terry Crews) ist ein Ex-Wrestler. Etwas gutes hat die Situation für Joe allerdings: Der Tölpel der Gegenwart wird in der Zukunft als Intelligenzbestie wahrgenommen.

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© Warner Bros.
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Platz 14: THX 1138 (1971)

Bevor George Lucas mit „Star Wars: Episode IV - Eine neue Hoffnung“ die Kinowelt eroberte, sorgte sein Spielfilmdebüt „THX 1138“ bei Sci-Fi-Fans für Aufsehen. Lucas inszenierte eine bedrückende Zukunftsvision, in der nur die Leistungsfähigkeit zählt und individuelle Bedürfnisse mithilfe von speziellen Medikamenten unterdrückt werden. Unkontrollierter Geschlechtsverkehr gilt als Gesetzesbruch und die Medikamenteneinnahme ist eine strikte Vorschrift. Die Hauptprotagonisten THX 1138 ( Robert Duvall) und LUH 3417 ( Maggie McOmie) entdecken Gefühle füreinander, wollen sich der ständigen Kontrolle entziehen und wagen die Flucht aus dem tyrannischen System.

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© Toei Company
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Platz 13: Battle Royale (2000)

Regisseur Kinji Fukasaku und Autor Koushun Takami prophezeiten in „Battle Royale“ der japanischen Gesellschaft ein besonders unangenehmes Zukunftsbild: Um der immer schlimmer werdenden Verbrechensrate vor allem durch Jugendliche Herr zu werden, erließ die Regierung den „Battle Royale Act“, durch den jedes Jahr ein grausames Exempel an einer besonders problematischen Schulklasse statuiert wird. In diesem Fall trifft es die Klasse des ehemaligen Lehrers Kitano (Takeshi Kitano), welche auf einer Insel ausgesetzt wird, die laut den Regeln nur einer von ihnen wieder lebendig verlassen kann, indem er im Kampf auf Leben und Tod gegen seine Klassenkameraden besteht.

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© Warner Bros. Pictures
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Platz 12: V for Vendetta (2005)

Remember, remember, the 5th of November. Anarchist V (Hugo Weaving) kämpft in „V for Vendetta“ gegen ein neofaschistisches Regime an, dass sich einen regelrechten Polizeistaat aufgebaut hat, und Andersdenkende jeglicher Art in Konzentrationslager verfrachtet. Mit der Hilfe von Evey Hammond (Natalie Portman) versucht er in Guy-Fawkes-Maske das Volk dazu zu animieren, sich die Unterdrückung nicht länger gefallen zu lassen.

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(c) Universal Pictures
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Platz 11: Children of Men (2006)

Children of Men“ zeichnet sich durch ein trauriges Zukunftsszenario aus, in dem keine Frau mehr schwanger werden kann. Als ob das Unfruchtbarkeitsproblem nicht genug wäre, werden die Menschen von einem gewaltigen Polizeiapparat unterdrückt. Die Wissenschaft ist ratlos und die Menschheit steuert ihrem Ende entgegen, als plötzlich eine illegale Immigrantin unerwarteterweise schwanger und zur letzten Hoffnung wird. Die Handlungsprämisse wurde glaubwürdig auf die Leinwand transportiert und auch Hauptdarsteller Clive Owen als verbitterter Regierungsmitarbeiter liefert eine überzeugende Leistung ab.

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(c) Universum Film
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Platz 10: Metropolis (1927)

Fritz Langs „Metropolis“ ist erwartungsgemäß der älteste Film in unserer Liste und gilt als Klassiker der Science Fiction. Langs dystopische Zukunftsvision fand bei Erscheinen zwar nur wenig Anklang beim Publikum und floppte an den Kinokassen, aber die spätere Wertschätzung fiel umso größer aus. Vor allem die futuristische Architektur und die eindrucksvolle Darstellung einer Zweiklassengesellschaft haben die Filmwelt nachhaltig geprägt und wissen auch heute noch zu beeindrucken.

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(c) Universal Pictures
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Platz 9: Videodrome (1983)

Wer auf eine konservative Erzählstruktur Wert legt und am Ende alles in leicht verständlichen Häppchen serviert bekommen will, der ist bei „Videodrome“ (und Filmen von David Cronenberg generell) an der falschen Adresse. „Videodrome“ stellt zwar keine futuristische Stadt oder ein totalitäres System zur Schau, stattdessen wird ein sehr pessimistisches Bild bei der Entwicklung visueller Medien gezeichnet. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche Auswirkungen ein dauerhafter Konsum von gewalttätigen Bildern auf das menschliche Gehirn und die Wahrnehmung von Realität haben könnte. Cronenbergs eigenwillige Inszenierung trägt dazu bei, dass der Zuschauer am Ende des Filme ebenso verstört ist wie der Protagonist Max Renn (James Woods).

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© Columbia Pictures
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Platz 8: Gattaca (1997)

In einer Welt, in der Menschen eine neue krankheitsfreie Evolutionsstufe durch Genselektion erreicht haben, wird Vincent Freeman Ethan Hawke ohne die oft genutzte Prozedur mit einem Herzfehler geboren. Zwar ist die Diskriminierung solcher Menschen verboten, doch in der Praxis sieht das oft anders auf. Um seinen Traum einer Raumfahrtsmission zu realisieren, versucht Freeman mit allen Mitteln seinen Genpool zu verbergen und kann schließlich durch seine Entschlossenheit der Gesellschaft eine wichtige Lektion erteilen.

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(c) 20th Century Fox Home Entertainment
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Platz 7: RoboCop (1987)

Der niederländische Regisseur Paul Verhoeven ist ein Experte wenn es um düstere Zukunftsvisionen geht und unter anderem haben wir ihm den bombastischen „Starship Troopers“ und „Total Recall“ mit Arnold Schwarzenegger zu verdanken. Als dystopische Vision steht bei uns „RoboCop“ jedoch besonders Hoch im Kurs und hat nicht nur perfekt inszenierte Action zu bieten, sondern auch ein zynisch verzerrtes Spiegelbild unserer Gesellschaft. Korruption und zügelloser Kapitalismus werden in „Robocop“ so weit auf die Spitze getrieben, dass selbst die Polizei privatisiert wird und sich nicht mehr unter staatlicher Kontrolle befindet. Als die Gesetzeshüter streiken, muss der Cyborg als Produkt des Großkonzerns OCP (Omni Consumer Products) für Ordnung sorgen. An der tragischen Figur des Robocop (Peter Weller) lassen sich dabei die Auswüchse von Technisierung und Entmenschlichung ablesen.

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(c) Warner Bros.
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Platz 6: Matrix (1999)

Die Grundidee von „Matrix“ beruht auf grundsätzlichen philosophischen Überlegungen und wurde unter anderem im deutschen Klassiker „Welt am Draht“ oder auch in „The 13th Floor“ auf die Leinwand transportiert. Ist die von uns wahrgenommene Welt tatsächlich real und was lässt sich unter dem Begriff Realität überhaupt verstehen? Ist nicht alles was der Mensch wahrnimmt, gewissermaßen real? Demzufolge auch Träume und Halluzinationen? Die Wachowskis reduzierten diese Fragen in ihrem Action-Blockbuster „Matrix“ auf ein sehr leicht konsumierbares Maß, aber erzielten dennoch eine große Wirkung. Im Laufe der Handlung findet Protagonist Neo (Keanu Reeves) heraus, dass seine Alltagswelt lediglich eine aufwändig gestaltete Simulation ist, während die Welt außerhalb seines realen Körpers einer Postapokalypse gleicht. Vor allem in Zeiten zunehmend aufwändigerer virtueller Welten bildet Matrix ein interessantes Bild einer technisierten Gesellschaft ab.

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© Goldcrest Films
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Platz 5: Die Klapperschlange (1981)

In John Carpenters Kultfilm von 1981 wurde die zu New York gehörende Insel Manhattan in ein riesiges Hochsicherheitsgefängnis umgewandelt, dessen gefährliche Insassen alle eine lebenslange Haftstrafe verbüßen. Als die Air Force One über der Gefängnisinsel abstürzt und der Präsident der Vereinigten Staaten in Lebensgefahr schwebt, erhält der verurteilte Verbrecher Snake Plissken (Kurt Russell eine Chance auf vorzeitige Begnadigung, sollte er in der Lage sein, das Staatsoberhaupt aus dieser brenzligen Situation zu retten. Carpenter sagte damit der Menschheit eine düstere fiktive Zukunft voraus, die laut Geschichte bereits 1997 eintreten sollte.

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(c) Warner Home Video
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Platz 4: Uhrwerk Orange (1971)

Stanley Kubricks Romanverfilmung „Uhrwerk Orange“ schockierte die Kritiker seinerzeit und wurde kontrovers diskutiert. Viele machten den Vorwurf, dass der Film gewaltverherrlichend sei und vielerorts wurde eine Forderung nach Zensur laut. Dabei regt die Geschichte des gewalttätigen und durch ein fragwürdiges Programm zur Resozialisierung gezwungenen Alex (Malcolm McDowell) zum Nachdenken an. Die Freiheit des Individuums und die Umsetzung gesellschaftlicher Normen bilden in Kubricks provokanter Zukunftsvision die Kernthemen und werden vorn ausdrucksstarken Bildern begleitet.

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(c) Twentieth Century Fox
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Platz 3: Brazil (1985)

Es ist unschwer zu erkennen, dass die Hauptinspiration für Terry Gilliams „Brazil“ George Orwells „1984“ ist, ein Klassiker des dystopischen Romans. Es gibt zwar auch eine annehmbare Verfilmung von „1984“, aber Gilliams grotesk überzeichnete Zukunftsvision weiß noch mehr zu überzeugen. Die Darstellung eines voll durchbürokratisierten Verwaltungsapparates, in dem sich das Individuum vollkommen aufzulösen scheint, ist schockierend und sorgt gleichzeitig für viele Lacher. Allerdings bleibt einem das Lachen nach der Schlusssequenz mit einem dicken Kloß im Halse stecken.

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(c) Warner Home Video
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Platz 2: Der Blade Runner (1982)

Nach einer Romanvorlage von Philip K. Dick inszenierte Ridley Scott mit „Der Blade Runner“ einen der Dystopie-Klassiker schlechthin und prägte die visuelle Gestaltung des Cyberpunk-Genres entscheidend mit. Zwar weicht die Geschichte um künstliche Intelligenz und den Wert des Lebens relativ stark von Dicks Roman ab, aber alleine die Gestaltung der düsteren Zukunftswelt rechtfertigt den überaus hohen Stellenwert von „Der Blade Runner“. Sobald man das ständig verregnete Los Angeles der Zukunft erstmals erblickt und den Soundtrack von Vangelis hört, kann man sich der Dystopie nicht mehr entziehen. Trotz der Trostlosigkeit lässt die bis ins letzte Detail ausgearbeitete Filmwelt auch immer wieder etwas Erhabenes und Schönes durchschimmern.

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(c) trigon-film
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Platz 1: Stalker (1979)

Der russische Regisseur Andrei Tarkowski schuf mit „Stalker“ einen außergewöhnlichen Film, den damals wie heute eine rätselhafte und geradezu mystische Aura umgibt. Als Basis diente der Roman „Picknick am Wegesrand“ der Strugazki-Brüder. Die drei Hauptfiguren Stalker alias Fremdenführer (Aleksandr Kajdanovsky), Schriftsteller (Anatoli Solonitsyn) und Professor (Nikolai Grinko) leben in einem totalitären System, das dem Individuum keinen Spielraum zum Entfalten gibt. Den einzigen Lichtblick stellt eine mysteriöse Zone dar, deren Herkunft nicht wirklich klar ist und die ein Gegenkonzept zur tristen Alltagswelt darstellt. Zeit und Raum sind dort nach anderen Regeln beschaffen und die Zone erfüllt die Sehnsucht nach Geheimnissen, Wünschen und einer Welt in der nicht alles kontrolliert und geregelt ist. Natürlich verfügte Tarkowski über kein Blockbuster-Budget, aber er zeigte ein besonderes Gespür für poetisch anmutende Bilder, intelligente Dialoge und eine kritische Abbildung seiner eigenen Lebenswelt. Sicherlich ist so ein bedeutungsschwangerer Kunstfilm nichts für die breite Masse und fordert besonders viel Aufmerksamkeit. Wenn man sich jedoch auf „Stalker“ einlassen kann, wird man auf höchstem Niveau entlohnt.

Robert Baron

Der Artikel Top 15: Die besten Dystopie-Filme wurde von Robert Baron am Uhr erstmalig veröffentlicht. Robert Baron hat bereits 1.086 Artikel bei Serienjunkies veröffentlicht.

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