A Teacher: Review der Pilotepisode
A Teacher: Review der Pilotepisode
Kritik der Episode 1x01
In der ersten Episode der FX-Serie A Teacher landet die junge, verheiratete Lehrerin Claire Wilson (Kate Mara) an einer neuen Highschool in ihrem alten Heimatort in Texas. Dort lernt sie während des Englischunterrichts ihren 17-jährigen Schüler Eric Walker (Nick Robinson) kennen, den sie abends zufällig in einem Diner trifft und mit dem sie sich auf Anhieb gut versteht. Doch es bahnt sich noch viel mehr an, denn langsam, aber sicher kommen sich die beiden näher und steuern einer fatalen Affäre entgegen.
Hot for Teacher
Claire scheint mit ihrer generellen Situation an sich nicht unzufrieden zu sein, sucht aber offenbar unbewusst nach dem einen oder anderen „Kick“, wie etwa, als sie einfach einen Lippenstift beim Einkaufen mitgehen lässt, der in ihrem ohnehin gefüllten Einkaufswagen noch Platz gehabt hätte. Dies gesteht sie auch ihrem darüber etwas verwunderten Ehemann Nate (Adam David Thompson), mit dem es zu Hause zumindest keine gravierenden Probleme zu geben scheint. Ihr Schüler Eric wird unterdessen als schüchterner, intelligenter Teenager dargestellt, der eher reif für sein Alter wirkt und seine Zurückhaltung in gewissen Situationen und Konstellationen ablegen kann.
Zu Anfang der Episoden wird ein Warnhinweis auf das thematisierte grooming eingeblendet und auch zum Schluss gibt es noch mal eine Einblendung dazu, doch allzu lange verweilt die Serie in diesem Territorium gar nicht, denn obwohl die Episoden recht gemächlich wirken, so geht es in Anbetracht der kurzen Laufzeit von unter 30 Minuten mit Ausblick auf die kommenden Folgen doch ziemlich schnell einen Schritt weiter.
Der bisher auffälligste Punkt im Aufbau der Erzählung ist, dass Claire nicht als eine Täterin dargestellt wird, die das Ganze wie ein Raubtier plant, sondern vielmehr zunächst widerwillig, aber dennoch von ihrem Schüler angezogen sich zu einer schlechten Entscheidung nach der anderen verleiten lässt. Damit will man die Story sicherlich nicht verharmlosen, bewegt sich damit allerdings auf einem schmalen Grat, zumal auch das Interesse seitens des natürlich neugierigen Erics sehr verdeutlicht wird und das Ganze stellenweise Züge eines Melodramas mit einer missverstandenen Liebe mit Hindernissen annimmt (auch hier im Hinblick auf die drei zum Start gezeigten Episoden). Dabei hilft es dann auch nicht wirklich, dass die 37-Jährige Mara und der 25-Jährige Robinson auch dementsprechend nicht so aussehen, als ob ein riesiger Altersunterschied die beiden trennt.
Die größte Täter-Opfer-Differenzierung findet also bisher mehr in den Einblendungen am Anfang und am Ende statt als in der Darstellung der Serie selbst. An sich ist die Entscheidung zu dieser Art der Beziehungsdarstellung jedoch insofern reizvoll, als dass die Zuschauer möglicherweise mit in die Gefühlswelt der beiden eingelullt werden könnten, um ihnen später den Spiegel vorzuhalten. Doch wie und ob das letztendlich geschieht, ist bisher nur Spekulation.
Schauspielerisch liefern beide Hauptdarsteller, insbesondere Mara, eine durchaus überzeugende Performance ab. Doch ihre Charaktere selbst könnten außerhalb der zentralen Thematik noch das gewisse Etwas vertragen, um markanter und erinnerungswürdiger zu bleiben.
Fazit
Der Einstand von A Teacher sendet mit der Inszenierung der aufkeimenden Beziehung seiner beiden Figuren gemischte Signale, denn es wird bemerkenswert deutlich versucht, Empathie für die ihren Schüler zunehmend verführende Lehrerin aufzubauen. Mit diesem Ansatz öffnen sich spannende Möglichkeiten, den Zuschauer und seine Sichtweise zu lenken, auftun. Doch man läuft dabei ebenso Gefahr, gehörig ins Fettnäpfchen zu treten. Sowohl deswegen als auch im Hinblick auf die sich noch aufbauende Spannungskurve lässt sich die Serie zum jetzigen Zeitpunkt nur unter Vorbehalt und mit Einschränkungen empfehlen.
Hier abschließend noch der Trailer zur neuen FX-Serie „A Teacher“:
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