Strange World: Filmkritik zum Disney-Animationsfilm
Strange World: Filmkritik zum Disney-Animationsfilm
Am 16. Oktober 1923 wurden die Walt Disney Studios eröffnet, letztes Jahr wurde mit „Encanto“ der 60. abendfüllende Film davon präsentiert und zum 100. Jubiläum gibt es nun eine passende Zeitreise, die sich Inspiration in vergangenen Zeiten holt - besonders in den einst sehr beliebten Pulp-Magazinen -, aber dies mit modernen Mitteln umsetzt: „Strange World“.
Darum geht es in Disneys Strange World
Jake Gyllenhaal („Spider-Man: Far From Home“) spricht im englischen Original die Hauptfigur Searcher Clade, der der Sohn eines bekannten Entdeckers ist. Einst war Searcher mit seinem Vater Jaeger (Dennis Quaid, Goliath) auf Entdeckerreisen gegangen. Doch schon in jungen Jahren clashten Vater und Sohn wegen der Frage, wohin es in Zukunft gehen soll. Jaeger gibt sich selbst mit guten Entdeckungen kaum zufrieden und träumt vom ganz großen Ding. So trennen sich ihre Wege eines Tages, als Searcher eine glühende Pflanze entdeckt, deren Früchte ihrem Zuhause viele neue Möglichkeiten anbieten.
25 Jahre später hat sich Avalonia zu einer technologiebasierten Wohlstandskultur entwickelt und es gibt Strom, Häuser, Maschinen und viel mehr, in einem Mix aus Steampunk und Lowtech. Searcher ist nun Farmer und wird, wie sein Vater, als Held verehrt, der Großes für die Gemeinde geleistet hat.

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Jaeger bleibt verschwunden, bis Callisto Ma (Lucy Liu, Elementary), die Präsidentin von Avalonia, eine Expedition anregt, bei der es um nicht weniger als die Zukunft des Zuhauses aller geht. Denn offenbar ist die Energiequelle beschädigt oder krank. Doch was genau das bedeutet, erfahren wir erst bei der Reise, bei der unverhofft nicht nur Meridian Clade (Gabrielle Union, L.A.'s Finest), also Searchers Frau und eine fähige Pilotin, der gemeinsame Sohn Ethan (Jaboukie Young-White, „The Daily Show“) sowie der dreibeinige Zottelhund dabei sind. Die Clades erfahren die wahren Ursprünge der Wunderpflanze, was diese mit anderen Lebewesen tut und warum sie nicht mehr so verlässlich Energie liefert wie einst... Auch ein merkwürdiger, aber hilfreicher Blob spielt bei der Erkundungstour eine tragende Rolle.
Im Kern geht es im Film um gleich drei Generationen von Entdeckern oder, besser gesagt, um die Fragen, ob Leidenschaft für das große Abenteuer in der Familie liegt, inwiefern man das erzwingen kann und sollte und um die Veränderungen, die sich im Laufe einer Generation präsentieren können. Denn das, was einst als heldenhaft oder vorbildlich galt, kann eine oder zwei Generationen später vielleicht aus der Zeit gefallen erscheinen.
Regisseur Don Hall („Baymax - Riesiges Robowabohu“) liefert den 102 Minuten langen Film zusammen mit Qui Nguyen („Raya und der letzte Drache“) ab. Roy Conlin („Rapunzel - Neu verföhnt“) produziert. Das Budget soll etwa 135 Millionen Dollar betragen.