Shazam! Fury of the Gods: Filmkritik
Shazam! Fury of the Gods: Filmkritik
We are Shazamily!

© WB/New Line Cinema
„Shazam!“ hat durch den New-Line-Deal irgendwie eine Sonderstellung im DCEU eingenommen. Der erste Teil hatte eine Post-Credits-Szene, in der wir einen Superman-Auftritt hatten, ohne jedoch auf Henry Cavill als „Man of Steel“ setzen zu können, da er nur von der Brust abwärts gezeigt wird. Das hat dann „Black Adam“ zwar in der dortigen Abspannszene geändert, musste aber direkt wieder zurückrudern - und so wird es wohl zukünftig keinen Super-Cavill geben. Billy darf die Helden erwähnen oder als Pappaufsteller und Wandschmuck haben. Und auch der zweite Teil kommt mit einem Cameo daher, was zunächst etwas merkwürdig erscheint, aber zum Filmende noch einmal aufgegriffen wird.
Tonal bleibt die Fortsetzung albern und wie schon zuvor ein spiritueller Nachfolger der 90er-Filmemacherei. Dabei hat aber auch dieser Streifen Schurken, die eigentlich etwas zu düster und kaltblütig eingeführt werden (Stichwort Museum), als der Rest des Films sich dann anfühlt. Monsterkreaturen sind zwar eine gute Herausforderung für jugendliche Superhelden, aber die generische Gestaltung so mancher Fußsoldaten sorgt dafür, dass der Spaß und die Unterhaltung getrübt werden. Denn so wirken die Gefahren letztlich sehr austauschbar und wenig bedrohlich, aber irgendwie muss man wohl die Nebenfiguren beschäftigen und die Gefahrensituation konstant halten.
Identitätslose Mythenmonster sind nicht sonderlich kreativ, passen aber wohl zum griechischen Hintergrund der Schurken. Sicherlich haben auch andere Schurken aus Superheldenfilmen Fußvolk, das einfach als Kanonenfutter fungiert, aber hier fällt es noch einmal negativer ins Gewicht, weil das Budget für Computereffekte bisweilen etwas geringer erscheint. Somit bringt dann auch ein computergenerierter Drache, der viel Screentime einnimmt, eben nicht den gewünschten Wow-Effekt, den die Macher wohl erreichen wollten. Bei sechs Helden mit Flugfähigkeiten und diversen anderen Kräften kann man auch nicht so leicht Greenscreen-Hintergründe kaschieren...

© WB/New Line Cinema
Die Schurkinnen sind etwas farblos und wirken manchmal wegen der Altersunterschiede zu sehr wie ein Mischmasch, worüber sich auch lustig gemacht wird, aber als Töchter einer Sagenfigur lässt sich das andererseits auch leicht als Kritikpunkt entkräften und ignorieren. Jede hat eine andere Kraft (Suggestion/Hypnose, Telekinese und Landschaftsverschiebung), die nett ist, aber das Superheldenrad nun mal nicht neu erfindet.
Captain Everypower
„Fury of the Gods“ setzt oftmals auf Infantilität im Humor, dessen Treffsicherheit stark vom eigenen Geschmack abhängt. Immerhin kann man feststellen, dass die Schauspieler wohl oft ihren Spaß hatten und man sich bemüht, die einzelnen Stärken und Vorlieben herauszuarbeiten, wenn auch bisweilen etwas plakativ. Besonders Freddy (im Zusammenspiel mit dem Zauberer und Anthea) und Mary erhalten etwas mehr zu tun und auch die drei restlichen jüngeren Pflegegeschwister bekommen hier kleine Momente, die zum Lachen oder Mitfühlen anregen sollen. Abgesehen jedoch von einer ziemlich frechen Schleichwerbung für Skittles, die reichlich fehlplatziert wirkt...

© WB/New Line Cinema
Shazam! Fury of the Gods: Unleashing the Power Within: Shazam Fury of the Gods (English Edition)