The Mosquito Coast: Kritik zur Apple-Serie mit Justin Theroux
The Mosquito Coast: Kritik zur Apple-Serie mit Justin Theroux
Nahezu spoilerlose Bewertung von Staffel 1 der neuen Buchadaption
Nur wenige Serientitel sind so verheißend wie The Mosquito Coast. Auf Anhieb denkt man an verschwitzte Abenteuer im südamerikanischen Regenwald, an isolierte Robinsonaden mit Traumstrandkulisse. Auch hierzulande mag manch einer „Die Moskito-Küste“ ursprünglich als fünfteilige Buchreihe von Paul Theroux kennen. Beim US-Autor handelt es sich übrigens um den Onkel von Justin Theroux (The Leftovers), welcher in der neuen Adaption von Apple TV+ die Hauptrolle spielt. 1986 hatte bereits Harrison Ford die Ehre im gleichnamigen Streifen von Peter Weir.
Bei der Serie, von der wir vorab alle sieben Episoden sehen durften, führt nun Rupert Wyatt („Planet der Affen: Prevolution“) Regie. Das Drehbuch stammt derweil vom Luther-Schöpfer Neil Cross und von Tom Bissell („The Disaster Artist“). Neben Justin Theroux als antikapitalistisches Erfindergenie findet man auch Melissa George (Heartbeat) sowie die Youngsters Logan Polish und Gabriel Bateman im Ensemble wieder.
Bevor es an die Bewertung geht, eines gleich vorweg: Die angedeuteten Erwartungen an eine Serie mit einem Titel wie The Mosquito Coast werden allesamt enttäuscht. Doch scheitert die Geschichte nicht am falschen Setting, sondern an ihren Figuren. Und das ist wiederum auf den Faktor Timing zurückzuführen...
Worum geht's?
Unseren Protagonisten Allie Fox (Theroux), wie gesagt ein genialer Erfinder, der den Kapitalismus kritisiert, lernen wir genau zum falschen Zeitpunkt kennen. Nämlich kurz vor seiner Flucht, die folglich die gesamte Auftaktstaffel verschlingt. Würde die Erzählung etwas früher beginnen, hätte man uns die nötige Backstory geben können, um den unausstehlichen Charakter wenigstens faszinierend zu machen. Wären wir später eingestiegen, hätte Allie vielleicht schon Interessanteres zu tun gehabt, statt ständig vor mexikanischen Klischeekartellkriminellen davonzulaufen.
Tatsächlich fühlt sich die erste Season von The Mosquito Coast wie ein Pilot für eine ab Staffel zwei dann hoffentlich viel spannendere Serie an (sofern es überhaupt eine Fortsetzung gibt). Hat man beispielsweise Ozark vorgeworfen, so sehr Breaking Bad nachahmen zu wollen, dass man völlig überstürzt die Entwicklung der Figuren eskaliert, sodass ein Übergang vom Normalo hin zum Superschurken kaum erkennbar wurde, scheint diese Kritik beim Apple-Drama doppelt zuzutreffen.
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