Leverage - Redemption: Review der zweiten Hälfte der 1. Staffel
Leverage - Redemption: Review der zweiten Hälfte der 1. Staffel
Kritik der Staffel 1, Teil 2
Leverage: Redemption
Wer kennt das nicht? Man schlägt morgens die Zeitung auf oder liest im Internet die neuesten Nachrichten und fragt sich, ob daraus nicht eine interessante Story in Film- oder TV-Form gestrickt werden könnte. Das ist mehr oder weniger das, was die Macher hinter Leverage oder jetzt Leverage: Redemption tun, um uns zu unterhalten und was sich nicht selten in den Folgen widerspiegelt. Natürlich geht unser Team dabei am Ende des Tages als Sieger hervor, weil die Serie so angelegt ist und weil es unser Verlangen befriedigt, für die jeweiligen Opfer sowas wie Gerechtigkeit zu erfahren. Insofern sehr episodisch angelegt, aber auf aktuelle Themen fokussiert, die durch die Serie dazu einladen, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Und einen Heist gibt es auch in (fast) jeder Episode.
Hinzu kommt ein mindestens guter Cast aus verschiedenen Figuren, die alle ihre eigenen Kreuze tragen, spezielle Fähigkeiten beherrschen (von denen unsereins nur träumen kann) und diese nutzen, um den Alltag der Leute zu verbessern, die sonst auf der Strecke bleiben würden. Dieses Prinzip ist nicht neu und ich könnte an dieser Stelle sicher eine Unzahl von Serien nennen, die ähnlich ausgerichtet sind (vielleicht abzüglich der Heist-Thematik) und dabei sogar Jahrzehnte zurückgehen. Möchte ich aber gar nicht, denn „Leverage: Redemption“ funktioniert ähnlich gut wie „damals“ „Leverage“ oder eben die ganze Palette von Serien, die auf hilfsbedürftige Personen ausgerichtet sind, die ohne unsere Helden aufgeschmissen wären.Die Hauptfiguren müssen dabei nicht unbedingt authentisch wirken. Es ist vielmehr das Verlangen nach einer besseren Welt, was den Zuschauer zu begeistern weiß. Dennoch müssen die Hauptfiguren (jede/r auf ihre/seine Weise) zu überzeugen wissen, sonst könnte man nicht mit ihnen mitfiebern, wenn der Plan zu scheitern droht.
Zweite Staffelhälfte: Charaktere
Aufbauend auf meinen Eindrücken zur ersten Staffelhälfte, bei denen die Neuzugänge Harry Wilson (Noah Wyle) und Breanna Casey (Aleyse Shannon) bereits kurz angesprochen wurden, möchte ich jetzt ein wenig über die zweite Staffelhälfte schreiben. Und zwar zunächst über unsere Hauptfiguren und deren kleinere bis größere Entwicklungen.
Fangen wir mit Harry an, der sich des Öfteren außerhalb seiner Komfortzone bewegen muss. Sei es, weil bestimmte Figuren gerade keine Zeit haben oder schlicht abwesend sind und er dann zusehen muss, wie er bestimmte Aufgaben bewältigt. Das macht schon Spaß und bringt eine andere Dynamik ins Spiel, als wenn alle Figuren „nur“ ihren vorgesehen Aufgaben nachgehen. Obendrein darf er einen Fall in The Golf Job an Land ziehen und ihm sind auch die letzten beiden Folgen der Staffel gewidmet, die übrigens eine Doppelfolge darstellen. Aber es ist jetzt nicht so, dass er dauerhaft im Fokus steht und ich glaube, das tut der Serie auch ganz gut. Harry wird ins Team integriert, kann gute Beiträge liefern, aber bestimmt eben nicht die Handlung. Kann man sich gut mit anfreunden, auch mit Blick auf die letzten beiden Episoden, die sich auf diese Figur mehr oder weniger konzentrieren und die weitere Teilnahme von Noah Wyle in einer möglichen zweiten Staffel vielleicht fraglich machen.