Lethal Weapon: Clayne Crawford schildert seine Sicht der Dinge im Setstreit

Nachdem gestern bekannt wurde, dass sich die Polizeiserie Lethal Weapon trotz guter Einschaltquoten beim Networksender FOX scheinbar im Nirgendwo zwischen Fort- und Absetzung befindet, da der Hauptdarsteller Clayne Crawford große Teile des Casts und der Crew gegen sich aufgebracht habe, wurden nun genauere Details zu den seltsamen Vorfällen am Set der Serie öffentlich. In einem Statement via Instagram (siehe unten) schilderte der Schauspieler seine eigene Sicht der Dinge, entschuldigte sich aber auch.

Im Zentrum stehen zwei Vorfälle, für die Crawford vom produzierenden Studio persönlich zur Verantwortung gezogen wurde. In seinem Statement schreibt er: „Es ist wahr, dass ich in dieser letzten Staffel von 'Lethal Weapon' zwei Mal gemaßregelt worden bin. Das erste Mal war, weil ich mit Zorn reagiert habe, da sich die Arbeitsbedingungen unter der Leitung eines Gastregisseurs und eines Assistenzregisseurs nicht sicher angefühlt haben oder dienlich für gute Arbeit. Sie waren wiederum zornig wegen meiner Reaktion.“

Laut Deadline habe es sich bei dieser Situation um einen Dreh im Park gehandelt, bei dem Crawford eine emotionale Szene mit einem Gastdarsteller spielen sollte. Während des Drehs sei es dann zu Tonproblemen gekommen, da ein Gebäude in der Nähe laute Geräusche abgesondert habe. Crawford sei deshalb verbal ausfällig geworden, wovon angeblich sogar Aufnahmen existieren. „Ich traf mich mit der Personalabteilung, ich entschuldigte mich für meinen Anteil am Konflikt und vollzog eine vom Studio angeordnete Therapie“, so Crawford. „Ich teilte sogar eine große Summe meines Gehaltes mit einer der beiden Parteien in dem Streit, auf Anordnung des Studios.“

Deadline will erfahren haben, dass es sich bei dieser Partei um den Regisseur gehandelt haben soll, der später seine Arbeit bei Lethal Weapon, wo er ursprünglich noch eine zweite Episode hätte inszenieren sollen, abbrach. Warum genau der Konflikt so eskalierte, ist schwer nachzuvollziehen. Angeblich soll es überdies auch Diskussionen über eine Actionszene gegeben haben, bei der sich Crawford wegen einer früheren Verletzung bei einem Filmdreh nicht sicher gefühlt haben soll.

Beim zweiten Vorfall nahm Crawford selbst auf dem Regiestuhl Platz und geriet diesmal in Streit mit einem Schauspieler. „Ein Darsteller fühlte sich am Set nicht sicher, da er durch Splitter von einem Spezialeffekt getroffen wurde“, erklärte Crawford. „Es war ein unglücklicher Vorfall, der sich trotz aller durchgeführten Sicherheitsvorkehrungen und -prozeduren ereignete. Ich übernahm die Verantwortung für das Ereignis, da ich am Set das Sagen hatte.“

Damon Wayans

Laut Deadline handelte es sich bei besagtem Schauspieler ausgerechnet um Crawfords Partner Damon Wayans. Der Vorfall soll sich bereits am zweiten Tag der Dreharbeiten zur von Crawford inszenierten Episode ereignet haben. Da Wayans am ersten Drehtag wegen einer Krankheit nicht zum Dreh erschienen sei, sei die Produktion zu diesem Zeitpunkt bereits in Verzug gewesen. Nach dem Vorfall sei Wayans für den restlichen Tag nach Hause geschickt worden und als er wiederkam, habe er nur noch bestimmte Szenen drehen wollen. So habe er sich beispielsweise geweigert, künstliche Waffen abzufeuern oder Treppen hinunterzulaufen, was Crawford dazu geführt habe, ihm lautstark seine Meinung zu sagen.

Seit diesem Streit sei das Verhältnis von Crawford und Wayans „irreparabel“ beschädigt. Die Arbeitsbeziehung sei so schlecht, dass die beiden Hauptdarsteller der Serie überhaupt nicht mehr miteinander reden würden. Freunde von Crawford hätten zu Protokoll gegeben, dass sie schockiert von den Behauptungen über ihn seien, da sie ihn stets als „Südstaatengentleman“ wahrgenommen hätten, doch Deadline zufolge seien seine Ausbrüche gut dokumentiert. So gut die Chemie von Crawford und Wayans vor der Kamera auch sein mag, so schlecht soll sie von Beginn an hinter der Kamera gewesen sein. Auf Bitte von Wayans verzichte man bei Lethal Weapon scheinbar sogar auf die obligatorischen Table Reads, um den Kontakt auf ein Minimum zu beschränken.

Crawford scheint aber trotzdem eine Fortsetzung der Serie weiterhin zu bevorzugen. In seinem Statement heißt es: „Ich bin sehr stolz darauf, dass ich jeden in meinem Leben mit Würde und Freundlichkeit behandle. Ich bin sehr dankbar für meinen Job und ich arbeite sehr hart dafür. Ich liebe, respektiere und sorge mich um meine Crew und meinen Cast zutiefst und würde niemals absichtlich etwas tun, das so viele Jobs gefährdet. Darüber hinaus liebe ich den Prozess, Filme und Serien zu drehen. Ich weiß die Arbeit jedes einzelnen zu schätzen.“

Dennoch entschuldigte sich Crawford für das Geschehene: „Es tut mir unglaublich leid, falls meine Leidenschaft für gute Arbeit jemals jemanden an unserem Set in Unwohlsein versetzt oder ihnen das Gefühl gegeben hat, für ihren Einsatz nicht gefeiert zu werden. Außerdem entschuldige ich mich bei der Crew und beim Cast für jedwede negative Aufmerksamkeit, die 'Lethal Weapon' wegen dieser Vorfälle nun erhält.“