Jessica Jones: Nur Frauen führen Regie bei Staffel 2
Schon in der Auftaktstaffel verzeichnete das Netflix-Marvel-Superheldendrama Jessica Jones eine doppelt so hohe Frauenquote auf den Regiestühlen wie die meisten anderen Serien - dabei lag sie trotzdem nur bei knapp einem Drittel. Laut Gizmodo will Showrunner Melissa Rosenberg nun noch einen Schritt weiter gehen und hat für die zweite Staffel ausschließlich weibliche Regisseure engagiert.
Ob sie damit tatsächlich ein feministisches Zeichen setzen will oder sich einfach für die geeignetsten Kandidaten entschieden hat, die in dem Fall zufällig allesamt Frauen waren, ist unklar. Ein striktes Männerverbot am Set gibt es jedenfalls nicht, so bleiben männliche Produzenten, Autoren und Darsteller natürlich an Bord.
Aktuell gibt es neben Jessica Jones nur eine andere große Serien in der US-amerikanischen Fernsehlandschaft, die bei der Regie nur auf Frauen setzt: Queen Sugar, das Familiendrama von Ava DuVernay, das beim Sender OWN von Oprah Winfrey läuft. DuVernay vertritt dabei noch eine weitere Personengruppe, die im Unterhaltungsgeschäft unterrepräsentiert ist: Afroamerikaner.
Eine Serie, die vor kurzem in die Kritik geraten ist, weil sie in ihrer kommenden Staffel keine weiblichen Regisseure mehr beschäftigt, ist der HBO-Hit Game of Thrones. Hier verweisen einige auf die Tatsache, dass das Thema der neuen Staffel ohnehin „Starke Frauen an der Macht“ (siehe Cersei, Daenerys, Lyanna usw.) lautet.
Die Comicszene scheint insgesamt ein besseres Vorbild abzugeben, so kann DC auch im Filmbereich auf Patty Jenkins als Regisseurin des „Wonder Woman“-Solostreifens verweisen. Auch „Captain Marvel“ mit Brie Larson soll durch eine Frau inszeniert werden.
Mit der zweiten Staffel von Jessica Jones können die Fans der Serie übrigens nicht vor 2018 rechnen. Die Dreharbeiten mit der Hauptdarstellerin Krysten Ritter sollen zwar angeblich bereits diesen November beginnen, allerdings wird noch die Produktion der Ensembleserie The Defenders dazwischengrätschen.