Hunters: Autor reagiert auf Kritik der Gedenkstätte Auschwitz
Hunters: Autor reagiert auf Kritik der Gedenkstätte Auschwitz
Wenn sich eine Serie ein derart kontroverses Thema wie die Shoah aussucht, muss sie damit rechnen, Kritik zu kassieren. Der offizielle Twitter-Account des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau verurteilte öffentlich, dass bei Hunters (2020), der neuen Eigenproduktion von Amazon Prime Video, Szenen gezeigt werden, die historisch nicht korrekt sind. Konkret geht es um ein menschliches Schachspiel, in dem jüdische Opfer des Holocausts von den Nazis als Figuren eingesetzt werden.
Hunters: Die Jagd ist eröffnet - Kritik zum Serienstart„Auschwitz sah schrecklichen Schmerz und Leid, dokumentiert in den Berichten der Überlebenden“, heißt es im besagten Statement, das am gestrigen Sonntag erschien. „Ein falsches menschliches Schachspiel für @HuntersOnPrime zu erfinden, ist nicht nur gefährliche Dummheit und Karikatur. Es spielt auch den (Holocaust-)Leugnern in die Karten. Wir ehren die Opfer, indem wir uns an die Fakten halten.“
Ein User erwiderte, dass Filme (und Serien) die künstlerische Freiheit hätte, historische Ereignisse zu fiktionalisieren, woraufhin das Museum entgegnete: „Mit anderen Worten sagen Sie: 'Ein Film darf mit Blick auf die Wahrheit lügen, da es nur ein Film ist.' Hier widersprechen wir massiv. Das ist respektlos und gefährlich.“
Inzwischen äußerste sich auch David Weil, der das Drehbuch zur Serie schrieb, zur Kritik an seinem Werk. In seiner 600 Wörter umfassenden Verteidigung bezieht er sich auch auf seine Großmutter, die Auschwitz überlebte und angeblich einige seiner Ideen inspirierte. Hunters (2020) sei keine Dokumentation, weshalb die Schach-Szene nicht den Anspruch habe, historisch akkurat zu sein, sondern den Sadismus und die Gewalt der Nazis während des Zweiten Weltkriegs einzufangen.
Weil führt weiter aus: „Wenn die größere philosophische Frage lautet, ob wir Geschichten über den Holocaust erzählen können, die nicht dokumentarisch sind, denke ich, dass wir das dürfen und auch sollten.“ Darüber hinaus hätten bereits zahlreiche Filme genau das getan. Hier das ganze Statement sowie der Tweet der KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau...

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