Everyone Else Burns: Review der Pilotepisode
Everyone Else Burns: Review der Pilotepisode
Kritik der Episode 1x01
Die ohnehin sehr speziell und spärlich verteilte Nächstenliebe geht natürlich immer dann aus dem Fenster, sobald sich ein Mitmensch nicht nach dem strengen christlichen Kodex der Familie verhält, worunter vor allem die eher weltlich eingestellte Nachbarin Melissa (Morgana Robinson) leidet. Als dann auch noch die verdiddelidammte Ernennung zum Ältesten ausbleibt, bräuchte David eigentlich Gelassenheitstraining beim Therapeuten von Ned Flanders aus The Simpsons, um die Scheinheiligkeit aufrechtzuerhalten... Laut Interview mit dem British Comedy Guide verarbeiteten die Serien-Autoren hier zum Teil ihre persönlichen Erfahrungen als Heranwachsende unter Hardcore-Christen.
Simon Bird hat seine satirische Serienfigur offenbar bis in jede kleinste Geste ausgearbeitet und ist sicherlich der größte Publikumsmagnet. Wer aber mit viel weniger Tamtam den Comedy-Vogel abschießt, ist die eher aus dramatischen Serien bekannte Kate O'Flynn als verbissen in die Leere starrende Ehefrau und auch Newcomer Harry Connor als Dreikäsehoch-Hardliner der Familie. Mit so einem Cast kann man dann auch über den einen oder anderen nicht so ganz sitzenden Gag hinwegschauen...
Fazit
In einer Comedywelt nach „Moral Orel“, The Righteous Gemstones und „The Book of Mormon“ erfindet Everyone Else Burns aus dem Vereinigten Königreich sicherlich nicht das Rad neu, was satirische Religionskritik angeht, und unterschlägt in der ersten halben Stunde auch die hässlicheren Aspekte von Fundamentalistenansichten im Namen des Humors. Wer aber schon immer ein Live-Action-Spin-off über Ned Flanders und seine fromme Familie sehen wollte, wird dank des köstlichen Casts auch mit dieser Serie sakrilegischen Spaß haben.
Dreieinhalb von fünf Ave Marias gibt es dafür von uns.
Hier ist abschließend noch mal der Serientrailer zur Serie „Everyone Else Burns“ von Channel 4:
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