Accused: Kritik zum Auftakt der FOX-Anthologieserie mit Michael Chiklis
Accused: Scott's Story - Review der Pilotepisode

Ab hier betreten allmählich den Spoiler-Bereich für die Pilotepisode. Letzte Warnung oder springt einfach direkt zum Fazit!
Scott hat den Trip so geplant, dass Hunter nicht mehr Hause zurückkommt. Er will seinen Sohn von einer Klippe schubsen, um zu verhindern, dass Unschuldige sterben. Doch Hunter ahnt längst, dass etwas nicht stimmt - und er weiß auch, dass sein Vater zu schwach ist, um das Undenkbare zu tun. Scott sitzt also nicht wegen Kindstötung vor Gericht, um die biblischen Anspielungen zu perfektionieren, sondern wegen Beihilfe. Denn später lebt Hunter seine grausamen Fantasien tatsächlich aus, wofür Scott wegen eines Taschengelds von 10.000 Dollar eine Mitschuld gegeben wird.
So spannend „Scott's Story“ beginnt, verläuft sich die Folge zum Finale hin. Emotionen kommen nur in der leider viel zu seltenen Interaktion zwischen Chiklis und Hennessy auf. Die Figur der Ehefrau und Mutter überrascht mit ihrem Verhalten an einigen Stellen, wohingegen der Sohn als Schurke eher langweilig bleibt. Hier fehlt es leider auch an schauspielerischem Gewicht, was in Anwesenheit der älteren Stars aber auch viel verlangt wäre. Zumindest hätte man im Skript weniger auf Dexter-artige Stereotype setzen können, um den innerlich toten Hunter etwas lebendiger zu gestalten.
Wie ist es?
Insgesamt hat Accused bei FOX trotzdem einen gelungenen Serienstart hingelegt - zumindest überwiegen die Stärken im Vergleich zu den Schwächen. Die Anthologie von 24- und Homeland-Veteran Howard Gordon hat einen für erstaunlich anspruchsvollen Erzählstil, der mit den richtigen Darsteller:innen tatsächlich aufgeht. Wie erfolgreich das Ganze ohne einen Michael Chiklis in den kommenden Folgen sein kann, bleibt noch abzuwarten. Nächstes Mal übernehmen Stephanie Nogueras, Megan Boone, Aaron Ashmore, Lauren Ridloff und Joshua Castille das Schiff.
Von uns gibt es für die Premiere, die teils sehr harte Themen aufgegriffen hat, gut gemeinte vier von fünf Sternen.
Auch in den Einschaltquoten lief es richtig gut für „Accused“: Dank Football-Vorprogramm wurde ein Rekord-Rating von 1.70 in der werberelevanten Zielgruppe (der 18- bis 49-Jährigen) verbucht. Insgesamt schauten knapp 7,4 Millionen Menschen in den USA live zu, als das Format auf Sendung ging. Der andere FOX-Senkrechtstarter Alert, der jüngst auch Rekordzahlen hinlegte, schnitt nur halb so gut ab und sorgte damit bereits für Aufsehen...
Hier abschließend der Trailer zur US-Serie „Accused“:
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