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Ich gebe zu, ich musste erst einmal in den Annalen von How I Met Your Mother wühlen, um mir noch einmal ins Gedächtnis zu rufen, wer dieser Gary Blauman (Taran Killam) überhaupt ist. Ich gebe auch weiterhin zu, dass ich mich nicht wirklich an den Mann erinnern konnte und mich ernsthaft gefragt habe, warum die Produzenten denn nun ausgerechnet ihn ausgegraben haben - in der viertletzten Folge. Aber es stellt sich einmal mehr heraus, dass gewisse Leute sehr genau wissen, was sie tun.

Let's go for a walk

Denn die Idee, nicht fern in die Zukunft zu schweifen, sondern das erste Date zwischen der Mutter (Cristin Milioti) und Ted (Josh Radnor) nur drei Tage nach der Hochzeit spielen zu lassen, hat die Herzen der Romantiker unter uns Zuschauern höher schlagen lassen. Schon alleine, wie nervös die Mutter dort stand und wartete. Plus natürlich die Tatsache, dass Ted kam und somit sehr offensichtlich nicht am Montag nach der Hochzeit nach Chicago verschwindet - es wird noch sehr interessant sein, zu erfahren , wie es dazu nun wieder kommt.

Dieses erste Date hatte alles, was ein erstes Date nicht haben sollte: eine schlechte Restaurantwahl, einen ehemaligen Freund und den Satz „Ich bin noch nicht soweit“. Aber dennoch war es rührend, es fühlt sich echt an und man spürt einfach, dass das alles erst der Anfang ist. Dazu kommt die Tatsache, dass Ted nicht nur sagt, er habe aus Fehlern gelernt, sondern auch danach handelt. Er hat die Mutter einfach zurückgeküsst und ansonsten seine Klappe gehalten. Was kann man mehr verlangen?

Haaaaave you met Gary Blauman?

Natürlich war die gesamte Story um Gary Blauman eigentlich eine Entschuldigung dafür, noch einmal die Charaktere unterzubringen, die bisher noch nicht aufgetaucht waren. Obwohl man sagen muss, dass sie sehr gut eingebunden waren. Die Geschichte selbst hat sich schon allein für Barneys (Neil Patrick Harris) Spruch „He was not 'Good, thanks.' He was not 'Good, thanks' at all!“ gelohnt und die dazugehörige „Accidental Curly Fries“-Geschichte, die wohl nur Männer verstehen können.

Wobei auch die Teddy-Roosevelt-Obsession von Ted durchaus sehr charakteristisch war. Für das Romantikerherz auch sehr schön, dass James (Wayne Bradey) seinen Krach mit Tom beilegt - auch wenn das doch sehr oberflächlich behandelt wurde. Aber die eigentliche Botschaft ist ja eine ganz andere: dass es nämlich sehr einfach ist, Menschen, die man mag, aus den verschiedensten Gründen aus den Augen zu verlieren.

Endlich mal eine Moral, die nicht besserwisserisch daher kommt.

Weiter bleibt einem eigentlich gar nichts anderes übrig, als es zu mögen, wie hier Charaktere honoriert werden, die irgendwann mal für eine oder mehrere Episoden aufgetaucht sind und danach wieder in der Versenkung verschwunden sind. Das hat einfach mal Stil. Und deswegen werden sie auch hier noch einmal einzeln genannt:

• Carl MacLaren (Joe Nieves), der Barkeeper aus dem MacLaren's, der immer mal wieder mit trockenen Kommentaren auftaucht. Und sein Sohn, der noch nicht aufgetaucht ist.
• Die verrückte Jeanette (Abby Elliot), die Ted das Leben zur Hölle gemacht hat und die in der Zukunft mit Kevin (Kal Penn), Robins ehemaligem Freund und Therapeuten, zusammenkommt. Hoffen wir, dass das gut geht. Aber wer Robin überlebt, überlebt auch Jeanette.
• Ranjid (Marshall Manesh), dem einzig wahren und echten Chauffeur ohne Führerschein, ist es zu gönnen, dass er jetzt der Boss ist - auch wenn er zum Fahren geboren ist.
• Patrice (Ellen D. Williams), von den einen gehasst und den anderen geliebt, tritt endlich aus dem Schatten anderer und bekommt ihre eigene Radio-Show. Ein gerechter Lohn!
• William Zabka (William Zabka) wird endlich, endlich aufgrund seiner Leistung als Dichter gewürdigt und wird nie wieder mit „Karate Kid“ verglichen. Oder so.
• Zoe Pierson (Jennifer Morrison) wird wohl auch in Zukunft nicht zur Ruhe kommen und weiter gegen die Ungerechtigkeit der Welt protestieren. Die Welt braucht solche Menschen.
• Scooter (David Burtka) ist über seine Lily-Obsession hinweggekommen. Irgendwie jedenfalls. Aber ob ihm das zu gönnen ist?
• Blitz Steven Henry (Jorge Garcia) bleibt sich vor allem selbst treu. In allem!
• Blah Blah (Abigail Spencer) hat endlich einen Namen - ein Hoch auf die Produzenten, niemand sollte als Blah Blah in die Geschichte von How I Met Your Mother eingehen -: Carol.
• Sandy Rivers (Alexis Denisof) hat das bekommen was er verdient - eine späte Genugtuung für Robin, wie man hoffen mag.
• James und Tom (Jai Rodriguez) kommen nicht nur wieder zusammen - sie bleiben es auch. Und es ist nicht ganz klar, ob man sich über den Satz „Have I ever told you how I met your father?“ freuen soll oder vor ihm Angst haben sollte.

Bleibt die Frage, wer noch fehlt? Eigentlich sollte doch auf jeden Fall Quinn (Becki Newton) noch einmal einen kleinen Auftritt haben. Sie hat auch ein Happy End verdient!

Fazit

Eine schöne Folge, die zwar nicht die Serienwelt verändert hat, aber neben einem kleinen Ausblick auf Teds sehr nahe Zukunft auch noch die von Figuren beleuchtet, die gerne mal schnell in Vergessenheit geraten. Eine sehr schöne Idee, die zu How I Met Your Mother passt und einmal mehr die Besonderheit der Serie herausstellt.

Trailer zu „How I Met Your Mother“ (9x22: