Howard bekommt einen beunruhigenden Telefonanruf, bei dem es um seine Mutter geht.
In The Comic Book Store Regeneration geht es um die Verarbeitung von Problemen. Während sich Sheldons (Jim Parsons) und Pennys (Kaley Cuoco-Sweeting) Probleme vor allem um die überraschend dominante Amy (Mayim Bialik) drehen, hat Howard (Simon Helberg) immer noch an der Beziehung zwischen Stuart (Kevin Sussman) und Miss Wolowitz (Carol Ann Susi) zu knabbern. Dabei wird nicht nur mit Nathan Fillion ein weiterer Gaststar präsentiert, sondern zum Ende der Episode einer der emotionalsten Momente der gesamten Serie geschaffen.
Let it go.
Bereits zum Auftakt der Episode schafft es Amy, sich von einer äußerst dominanten Seite zu zeigen. Sheldon bekommt so zu spüren, wie es sich anfühlt, wenn man dermaßen übergangen wird, wie es Amy in ihrer unausgewogenen Beziehung meist ergeht. Sie hilft ausgerechnet Sheldons Rivalen Barry Kripke (John Ross Bowie) bei seiner Arbeit an der String-Theorie hilft - und unterstützt damit auch noch das wissenschaftliche Fach, das Sheldon wieder abgelegt hatte.
Sheldon versucht, mit seiner Wut umzugehen. Penny rät ihm, es einfach gut sein zu lassen - doch das stellt sich als ziemlich schwierig heraus. Auch Penny selbst will sich nicht so recht entspannen, als Sheldon ihr offenbart, dass Amy heimlich Tests mit ihr durchgeführt hat, um ihre Intelligenz mit der eines Schimpansen zu vergleichen. Auch in dieser Situation nutzt Amy, die von allen Charakteren in The Big Bang Theory am meisten unter ihrem Nerd-Status zu leiden scheint, genau diesen hervorragend aus. Es bleibt zu hoffen, dass Amy sich bezüglich ihrer Eigenständigkeit weiterentwickelt.
In einem weiteren Nebenplot verkrümeln sich Leonard (Johnny Galecki) und Raj (Kunal Nayyar), um bestelltes Essen für die Eröffnungsfeier des Comicbuchladens zu besorgen. Dabei treffen sie ausgerechnet auf den aus Firefly bekannten Nathan Fillion. Zwar bieten die Witze darüber, ob Fillion wirklich Fillion ist, so manches Potenzial - insgesamt geht der Gastauftritt in der Episode aber unter. Das liegt zum einen natürlich an dem emotionalen Ende, zum anderen aber auch an der Tendenz, einzelne Plotelemente unterhalb ihres Potenzials einzubauen. Das ist in letzter Zeit leider immer häufiger bei „TBBT“ festzustellen.
A farewell to Miss Wolowitz.
Das große Thema, unter dem jedoch alles in dieser Episode steht, ist die Neueröffnung von Stuarts Comicbuchladen, den er mit Hilfe der finanziellen Unterstützung von Mrs. Wolowitz auf die Beine stellen konnte. Da Stuart zudem die Wohnzimmereinrichtung von Howards Mutter übernimmt, schafft dieser es nicht, seine Konkurrenzgefühle ablegen zu können. Wieder einmal regt Howard sich darüber auf, wie sehr sich Stuart in das Leben seiner Mutter einmischt.
Was dabei bereits seit dem Tod von Carol Ann Susi zu erwarten war, trifft in dieser Episode ein. Der Streit zwischen Stuart und Howard wird dadurch unterbrochen, dass Mrs. Wolowitz stirbt. Der Bogen, den „TBBT“ in dieser Episode zu schlagen schafft, gehört sicherlich zu einem der bisher emotionalsten Momente der Serie. Das liegt vor allem daran, dass der sozial sonst so unfähige Sheldon es schafft, Howard Trost zu spenden. Mit der Schlussszene schafft es die Episode, sich äußerst respektvoll von Mrs. Wolowitz und somit auch von Carol Ann Susi zu verabschieden.
Fazit
Die Kabbeleien in The Big Bang Theory gehören natürlich zu einem der Grundelemente des Humors der Sitcom, doch heute resultiert daraus mehr als einfache Witze. Während Amy durch den Streit mit Sheldon eigenständiger wird und sie hoffentlich in eine Richtung lenkt, die dem Charakter zu wünschen wäre, stößt der ewige Konkurrenzkampf zwischen Stuart und Howard an seine Grenzen.
Durch den plötzlichen Tod von Mrs. Wolowitz scheinen diese ganzen kleinen Streitereien plötzlich an Bedeutung zu verlieren. Am Ende bleibt die tröstende Botschaft: Du bist nicht allein. Dass sie ausgerechnet von dem emotional und sozial unterlegenen Sheldon kommt, der sich zudem ständig über Howard lustig macht, verleiht ihr eine besondere Bedeutung. Nicht nur das ewige Kind weiß somit, wann es an der Zeit ist, sich erwachsen zu verhalten - die Freundschaft der gesamten Gruppe wird dadurch aufgewertet. Somit wird der Abschied von Mrs. Wolowitz nicht nur Ann Susi, sondern auch der Dynamik der Gruppe mehr als gerecht.