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Arrow 7x09

Arrow 7x09

Episode Staffel 7, Episode 9
(Arrow 7x09)
Deutscher Titel der Episode Anderswelten (2)
Titel der Episode im Original Elseworlds, Part 2
Erstausstrahlung der Episode in den USA Montag, 10. Dezember 2018 (The CW)
Erstausstrahlung der Episode in Deutschland Samstag, 1. August 2020
Erstausstrahlung der Episode in Österreich Samstag, 1. August 2020
Regisseur James Bamford

Oliver (Stephen Amell) und Barry (Grant Gustin) stecken im Körper des anderen fest, doch ein Hinweis, der zur Aufklärung führen könnte, deutet in Richtung John Deegan (Jeremy Davies). Also geht es zusammen mit Supergirl (Melissa Benoist) nach Gotham, um herauszufinden, warum sich die Realität verändert hat. Dort treffen sie auf die mysteriöse Kate Kane (Ruby Rose), die sie mit Informationen versorgt, die die Gruppe nach Arkham Asylum führen.

Auch für mich gehören die Crossover-Episoden aus dem „Arrowverse“ inzwischen zu den Highlights des Serienjahres. In Arrow wird in der Folge Elseworlds, Part 2 fortgesetzt, was in The Flash angefangen wurde. Diese Folgen sind für die Autoren eine schöne Gelegenheit, komplett freizudrehen und so viele angestaute Ideen, easter eggs und Fanservice-Momente wie irgend möglich einzubauen. Hier beginnt es schon mit dem Recap, das dem Körpertausch entsprechend von Grant Gustin als Oliver Queen gesprochen wird.

Als Einstieg in die Action taucht der rote Himmel mitsamt der Blitze in Star City auf, wo sich Argus, vertreten durch Diggle (David Ramsey) und Curtis (Echo Kellum), um Joe Wilson (Liam Hall), Sohn von Deathstroke, kümmern. Als der dabei ist, die Argus-Agenten zu besiegen, greifen Flash, Green Arrow (Stephen Amell) und Supergirl (Melissa Benoist) ein, denn Argus soll sich dem Problem annehmen und herausfinden, wer ihnen das eingebrockt hat. Felicity (Emily Bett Rickards) wird zwar zur Hilfe geholt, weil jedes Hirn weiterhelfen könnte. Um zu vermeiden, dass sich der Star-Labs-Vorfall wiederholt, wird sie erst einmal im Dunkeln gelassen, was natürlich nicht lange gutgehen kann. Gleichzeitig will das Heldentrio in Gotham City vorbeischauen. Gibt es dafür eigentlich einen plausiblen Grund? Geht so. Aber Crossover ist eben nur einmal im Jahr!

Batman nur eine moderne Sage?

Selbst im Arrowverse scheint man sich über die Existenz von Batman nicht sicher zu sein. Im Gotham City von Earth-1 ist er jedenfalls seit drei Jahren verschwunden und Oliver behauptet, dass er der erste vigilant war. Dem in seinem Körper befindlichen Barry trägt Oliver derweil auf, vorsichtig zu sein, weil er als Person des öffentlichen Lebens ohne Kostüm auffällt, wenn Ärger droht. Olivers Kontakte aus seinem alten Leben, sprich: eine alte Bettbekanntschaft, sollen/soll als mögliche Kontaktperson genutzt werden, um sich in Gotham zurechtzufinden. Insgesamt wird die Playboy-Persönlichkeit seit kurzem wieder gerne mal bemüht, um Witze auf Olivers Kosten zu machen. Der Fund des Bat-Signals bringt derweil Zweifel ins Spiel, ob Batman nur ein Mythos ist. Doch auf dem Turm von Wayne Enterprises lauert schon Batwoman, die die Besucher im Blick hat...

Da in Gotham noch mehr als in Star City an wirklich jeder Ecke Ärger droht, werden die drei auch rasch überfallen, setzen sich jedoch zur Wehr und landen in der Zelle, weil Barry als Oliver eine Pistole auf den Angreifer richtet. Im Knast meint Kara, dass man dies auch mit Supergeschwindigkeit hätte lösen können und die Charaktereigenschaften des jeweils anderen in dieser Situation nicht mehr von großem Nutzen sind. Allerdings ist die Gefangenschaft nur von kurzer Dauer, weil jemand die Kaution zahlt. Es ist Kate Kane (Ruby Rose), die ihnen den verlassenen Wayne-Tower als temporäre Basis anbieten.

Ehedrama

Oft sind die Crossover-Folgen dazu da, um die eigentlichen zwischenmenschlichen Probleme für eine Woche zu ignorieren und den Spaß groß zu schreiben. Diesmal hat man sich dazu entschieden, die Eheprobleme von Oliver und Felicity direkt zu thematisieren. Denn die Geheimniskrämerei verletzt sie und lässt sie darüber nachdenken, ob ihre Liebe weniger tief ist als die von Barry und Iris. Spoiler: Liebe sollte kein Wettbewerb sein. Es ist zwar nur ein kleiner Aspekt der Folge, aber einer, der meiner Meinung nach auch hätte bequem weggelassen werden können. Denn eine Sekunde später wechselt Felicity eh vom Emo-Modus in den Super-Hacker-Modus. Vielleicht hatten die Autoren zuletzt das Gegenteil zu hören gekriegt und wollten einmal etwas Abwechslung in die Geschichte bringen, aber den Auftakt des Crossovers hätte man auch relativ einfach ohne Vorwissen genießen können. Hier trübt das zumindest ein klein wenig den sorgenfreien Spaß.

So muss auch Caitlin (Danielle Panabaker) mit Felicity über die leidigen Gefühle sprechen und sie weiht sie darüber ein, dass das Team Flash sich auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, was das Durchschauen der Situation angeht. Sicherlich, in der siebten Arrow-Staffel gab es ein paar Veränderungen und wieder einmal Fehlkommunikationen zwischen Oliver und Felicity (allen voran der einseitige FBI-Deal), die hätten aber auch erst nach der Winterpause besprochen werden können. Stattdessen setzt die Nerd-Squad ihre Fähigkeiten da ein, wo sie etwas nutzen: für ein Gerät, das dem Hintergrund des roten Himmels auf die Spur geht.

A City of Justice, A City of Love, A City of Peace - Gotham City!

In Gotham kann Oliver seine rudimentären Computerfähigkeiten nutzen und Dr. John Deegan (Jeremy Davies) als Drahtzieher feststellen. Nur gibt es kein Indiz dafür, wo er sein könnte. Glücklicherweise kann man Kate Kane fragen, die ihn als Doktor im Arkham Asylum kennt. Nebenbei erfahren wir, dass in dieser Welt Kate und Bruce Cousins sind, was meines Wissens nach in der Comicvorlage nicht der Fall ist. Aber so kann man eine Brücke zwischen Batwoman und Supergirl bauen (fast schon wie das gute alte Martha in „Batman v. Superman“), somit haben beide Heldinnen berühmte Cousins, die Heldenvorbilder sind.

Das Gerät der Superhirne hat derweil einen Flash aufgespürt, der vor einem Buch warnt, das alles wieder gutmachen kann. Kurz danach gilt es, sich Zugang zum Arkham Asylum zu beschaffen, was mit kleinen Teams bewerkstelligt werden soll. Kara und Caitlin tun so, als wäre die frostige Caitlin eine neue Insassin, während Diggle und „Barry" ihre Dienstmarken nutzen. Und hier beginnt das große Ostereiersuchen, denn natürlich nutzen die Autoren hier die Insassen und ihre Namensschilder oder konfiszierten Gerätschaften für unzählige Anspielungen. E. Nigma (aka Riddler) sitzt genauso ein wie M. Guggenheim (Ex-„Arrow“-Showrunner) und O. Cobblepot (Pinguin), während das Angstgas von J. Crane (aka Scarecrow) für Angstvisionen sorgt und die Eiswaffe von V. Fries seine Frau Nora (Cassandra Jean Amell) quasi kurz zu Mrs. Freeze macht, was in einem netten Kampf mit Killer Frost mündet. Auch die Maske eines gewissen Bane (in der „The Dark Knight Rises“-Variante) kann man sehen, während früher in der Episode schon von der Ecke Nolan/Burton die Rede ist.

Die Helden machen Deegan natürlich schnell ausfindig, aber der rennt wie ein guter alter Cartoonschurke davon und lässt die Insassen frei, so dass Diggle und Co sich um sie kümmern müssen. Besagtes Angstgas lässt Flash-Oliver den Reverse Flash (Tom Cavanagh) sehen, während Arrow-Barry auf Malcolm Merlyn (John Barrowman) trifft. Über den Sinn und Unsinn der Vorwürfe, die dort gemacht werden, könnte man sich durchaus streiten. Denn im Fall von Merlyn kommt etwa der Vorwurf, dass er auf Lian Yu zum Sterben zurückgelassen wurde, was vergleichsweise relativ aktuell ist. Mir brummt der Kopf, wenn ich darüber nachdenke, wie das Unterbewusstsein das wissen kann, wenn der Tausch nicht das komplette Erlebte transferiert. Es soll aber ein Motiv unterstreichen, das im Auftakt bemüht wurde, nämlich, dass beide Helden trotz der öffentlichen Wahrnehmung durch den jeweils anderen eben auch viel Ballast mit sich herumschleppen und immer wieder Tragödien sie befallen. Das lässt den gegenseitigen Respekt wachsen. Wie dem auch sei: Die alten Schurken auftreten zu lassen, ist ein weiterer netter Einfall. Der führt dann auch zu einer ansehnlichen Actionszene, die von Batwoman beendet wird.

Batwoman

Was gibt es sonst noch so zu Batwoman zu sagen? Viel erfahren wir über Kate Kane eigentlich in dieser Folge noch nicht. Darum empfinde ich den Auftritt eher als langen Teaser und Appetitanreger. Eine Heldin mit reichlich Tattoos gibt es im Arrowverse jedenfalls noch nicht - aber reicht das schon als Alleinstellungsmerkmal? Rose kann Action, wie sie in früheren Werken bewiesen hat, und auch das Düstere steckt in ihr. Aber so richtig einen Grund, nach einer Batwoman-Serie zu verlangen gibt es für den 08/15-Zuschauer wohl nicht, oder? Ich als Comicfan mag die Figur und ihre Hintergründe eigentlich sehr und vor allem auf zeichnerischer Ebene (Stichwort J. H. Williams) gab es das eine oder andere Schmankerl. Fragt sich nur: Wie würde sich eine Batwoman-Serie von Arrow unterscheiden, außer aus einer anderen Geschlechterperspektive heraus erzählt zu werden? In meinen Augen ein Debüt mit noch etwas Luft nach oben, wobei mir das Kostüm sehr gut gefällt...

Sehr schön finde ich ihre Interaktionen mit Kara, besonders zum Ende hin. Früh wird etabliert, dass man das Geheimnis des jeweils anderen kennt. Kara kann durch ihren Röntgenblick ohnehin kaum eine Zweitidentität verborgen bleiben, wenn sie sie denn wirklich erfahren will. Bei dem Dialog rund um „World's Finest“ hatte ich dann vielleicht sogar leicht Gänsehaut. Ja, einem Crossover der beiden Ladys wäre ich sicherlich nicht abgeneigt. Mal schauen, ob die Serienmacher ähnlich denken...

The Book of Destiny

Die Helden schaffen es, dem verrückten Doktor sein mächtiges Buch abzunehmen. Dann taucht auch Expositionsmaschine Flash (John Wesley Shipp) von Earth-90 auf. Mein vielleicht liebstes easter egg kommt aus seinem Mund, denn in seiner Heimat ist Diggle wohl eine Art Green Lantern, was ich zu gerne einmal sehen würde. Der Monitor (LaMonica Garrett) testet derweil die verschiedensten Erden, ob sie eine crisis überstehen können. Crisis ist auch das Lieblingswort bei den DC Comics, wenn es um Crossover und Großereignisse geht, denn da gibt es die „Crisis on Infinite Earth“, „Infinite Crisis“, „Final Crisis“ oder „Identity Crisis“, um nur ein paar zu nennen, die die DC-Helden immer wieder auf Trab halten (bei Marvel wäre das Äquivalent übrigens war, wie in „Civil War", „Secret Wars", et cetera).

Als man den Monitor dann direkt konfrontiert, wird Barry von Earth-90 leider relativ schnell aus dem Spiel genommen und auch Supergirl kann kaum etwas ausrichten. Zudem warnt er davor, dass jemand noch viel Mächtigeres als er auf die Erde zukommen würde (Anti-Monitor?) Statt aber die Helden direkt anzugreifen, übergibt der Monitor das Buch dem verrückten Doc wieder, der sich diesmal mehr Mühe geben und seine Fantasie anstrengen soll.

Diesmal sind Barry und Oliver wohl ohne Superkräfte als Trigger Twins die Schurken, wobei ihre Widersacher wie Joe Wilson, Merlyn und Ricardo Diaz (Kirk Acevedo) zur Polizei gehören und auch Superman in einem schwarzen Kostüm (auch dieses kennt man aus den Comics) hat es auf sie abgesehen. Man kann gespannt sein, wie der letzte Teil Elseworlds, Part 3 das in Supergirl auflöst.

Fazit

Auch die zweite Folge des Elseworlds-Crossovers ist eine unterhaltsame Angelegenheit, wobei einige nervige Elemente diesmal nicht fehlen durften. Die zahlreichen Anspielungen auf den Bat-Mythos erwärmen das Herz, Batwoman macht ein solides, wenn auch nicht überragendes Debüt, so dass man auch das etwas unnötige Beziehungsdrama verschmerzen kann. Zum Glück also wieder ein Highlight des Arrowverse-Jahres, wenn auch noch mit etwas Luft nach oben.

Hier noch der Trailer zu Elseworlds, Part 3:

Schauspieler in der Episode Arrow 7x09

Darsteller   Rolle
Stephen Amell …………… Oliver Queen
David Ramsey …………… John Diggle
Emily Bett Rickards …………… Felicity Smoak
Colton Haynes …………… Roy Harper
Katie Cassidy …………… Laurel Lance
Echo Kellum …………… Curtis Holt
Rick Gonzalez …………… Rene Ramirez
Juliana Harkavy …………… Dinah Drake
Kirk Acevedo …………… Ricardo Diaz
Sea Shimooka …………… Emiko Queen
Grant Gustin …………… Barry Allen
Danielle Panabaker …………… Caitlin Snow
Carlos Valdes …………… Cisco Ramon
Tyler Hoechlin …………… Clark Kent
Melissa Benoist …………… Kara Danvers

Was bedeutet eigentlich „TBA“ in der Anzeige bei Episodenführern?