Du bist hier: Serienjunkies » Serien » All About The Washingtons » All About The Washingtons 1x01
All About The Washingtons 1x01

All About The Washingtons 1x01

Episode Staffel 1, Episode 1
(All About The Washingtons 1x01)
Titel der Episode im Original Sip Stop Hooray
Erstausstrahlung der Episode in den USA Freitag, 10. August 2018 (Netflix)
Erstausstrahlung der Episode in Deutschland Freitag, 10. August 2018
Erstausstrahlung der Episode in Österreich Freitag, 10. August 2018
Erstausstrahlung der Episode in der Schweiz Freitag, 10. August 2018
Regisseur Don Scardino

In der neuen Netflix-Sitcom All About the Washingtons verwurstet der Rapper Rev Run sein persönliches Familienleben. Lohnt sich die Serie? Kurz und schmerzlos: Nein, zumal der Realitystar kein sehr guter Schauspieler ist.

Nach elf langen Staffeln von The Big Bang Theory sollte man eigentlich meinen, dass das Sitcom-Genre endgültig ausgelutscht sei - immerhin versucht ja sogar das Spin-off Young Sheldon von der alten Formel abzuweichen. Gut, hin und wieder schaffen es einige Formate wie zum Beispiel One Day at a Time bei Netflix doch noch, etwas Neues und Frisches beizutragen, doch die meisten Versuche scheitern ganz einfach an Einfallslosigkeit. So auch die jüngste Eigenproduktion des Streamingservices, All About The Washingtons, die an diesem Freitag weltweit mit zehn Episoden an den Start geht.

Die Hauptrollen der von Jeremy Bronson (The Mayor) kreierten Serie spielen Joseph Simmons, besser bekannt unter seinem Künstlernamen „Rev Run“, und dessen Ehefrau Justine Simmons. Das frühere Mitglied der Hip-Hop-Gruppe „Run-DMC“ verarbeitet in „All About the Washingtons“ seine persönlichen Erfahrungen als pensionierter Rapper und Familienvater. Umso verblüffender, dass die Serie so uninspiriert erscheint. Als wäre sie einfach nur „dahingeklatscht“ worden, weil Simmons irgendwann undurchdacht einen Vertrag bei Netflix unterschrieb. Immerhin sind ja alle jetzt dort.

I Never Stop

Den Protagonisten Joey lernen wir kennen, als er sich mitten in seinem Element befindet: während eines Auftritts auf der Bühne. Gleich im nächsten Moment erkennen wir jedoch, wie unwohl er sich fühlt. Nach mehr als dreißig Jahren im Musikgeschäft ist der Rapper völlig erschöpft und einfach zu alt für all die Aufregung. Und statt immer weiter und weiter zu machen wie viele andere Künstler, entscheidet er sich für die einzig vernünftige Option: den Ruhestand.

Seine Frau Justine, die sich die gesamte Ehe über um die vier Kinder kümmern musste, unterstützt die Idee ihres Mannes sofort. Einerseits gönnt sie ihm die Erholung und andererseits erhofft sie sich nun, selbst mehr Zeit für ihre Ambitionen zu haben. Denn nun kann sich ja Joey um den Haushalt kümmern, während sie als große Geschäftsfrau durch die Decke geht. Ihr Millionenprodukt: ein Deckel, den man auf ein Glas halten kann, um beim Tanzen nicht den Drink zu verschütten.

Zwar ist ein solches Produkt ziemlich sinnlos, da es viel zu leicht selbst herzustellen ist - jeder Bierdeckel erfüllt denselben Zweck -, doch Justines Einfall ist immer noch deutlich kreativer als die Witze, die im Drehbuch stehen. Es wäre fast übertrieben, von echten Pointen zu sprechen, da die Feedline oft so eindeutig ist, dass selbst kleine Kinder problemlos die folgende Punchline erraten könnten. Gleich zu Anfang wird das Humorniveau der Serie eingeeicht: Joey ruft seinem begeisterten Publikum zu, dass er niemals aufhören werde. Hinter der Bühne ist sein erster Satz zu sich selbst: „Ich muss aufhören.“ Und würde der laugh track nicht erklingen, wüsste man als Zuschauer wahrscheinlich nicht einmal, dass dies als Gag gedacht war.

Wenn eine Sitcom schon nicht witzig ist - in manchen Fällen ist Humor eben nicht Geschmackssache, sondern ganz objektiv nicht erkennbar -, dann könnte sie wenigstens mit sympathischen oder bestenfalls interessanten Figuren glänzen. All About The Washingtons kann jedoch auch das nicht, da man quasi jeden Charakter als Prototyp schon irgendwo anders gesehen zu haben glaubt. Höchstens der kleine Sohn Deavon (Maceo Smedley) ist noch irgendwie ganz süß. Ach, könnte man die Serie doch wenigstens ironisch genießen, aber leider ist sie nicht einmal im Schlechtsein richtig gut.

Fazit

Ursprünglich wurde All About The Washingtons als Networksitcom für ABC entwickelt. Doch der Sender erkannte offenbar das kreative Vakuum, das bei der Serie herrscht. Netflix stört sich scheinbar nicht daran, allerdings ist der Streamingservice auch ständig auf der Suche nach Content, Content, Content, weshalb nicht jede Eigenproduktion auch immer gut sein kann. Das Verblüffendste an der ganzen Sache ist jedoch, dass Joseph Simmons aka „Rev Run“ überhaupt mitspielt, denn wirklich begeistert davon scheint er selbst auch nicht unbedingt zu sein, was zumindest seine Verweigerung zu schauspielern erklären würde.

Das Klügste wäre es wahrscheinlich gewesen, wenn Simmons einfach weiter Realitystar geblieben wäre, denn in dieser Rolle hätte er sich nicht als Schauspieler abmühen müssen, stände im Fokus der Aufmerksamkeit und könnte seine persönlichen Erfahrungen als pensionierter Rapper und Familienvater verarbeiten - vielleicht sogar auf halbwegs authentische Art und Weise. Das gute Geld der Netflix-Abonnenten hätte er mit seinem Sitcom-Versuch All About The Washingtons jedenfalls nicht verschwenden müssen. Als Zuschauer kann man sich die Serie jedenfalls sparen. Selbst, wenn man im faden Seriensommer nichts anderes auf der Watchlist hat, bietet sich notfalls auch ein kleines Nickerchen an.

All About The Washingtons 1x01 Trailer

Schauspieler in der Episode All About The Washingtons 1x01

Darsteller   Rolle
Joseph Simmons …………… Joey Washington
Justine Simmons …………… Justine Washington
Kiana Lede …………… Veronica Washington
Nathan Anderson …………… Wesley Washington
Leah Rose Randall …………… Skyler Washington
Maceo Smedley …………… Deavon Washington
Tim Meadows …………… Tim Meadows
D.J. Ruckus …………… DJ Ruckus
Daymond John …………… Daymond John
Adain Bradley …………… Derek

Was bedeutet eigentlich „TBA“ in der Anzeige bei Episodenführern?